Family

3.9K 238 88
                                    

Mr. Son ging den ganzen Tag in seinem Arbeitszimmer auf und ab. Das Angebot welches ihm sein Konkurrent Mr. Jeon gemacht hatte entzückte ihn auf keinster Weise. Sollte er auf diese Abmachung eingehen oder besser seine Tocher davor schonen. Er seufzte frustriert, setzte sich hin und lehnte seinen Kopf auf die Hand. Wenn er aber diesem Vorhaben zustimmt, wird sein Unternehmen endlich mit seinem Feind kooperieren, was sehr profitabel wäre. Jetzt fehlte ihm seine Frau mehr denn je. Seit der Geburt Yejins ist ihre Mutter Ellin durch eine unheilbare Krankheit gestorben und seitdem weiß Mr. Son nicht wie er richtig mit seiner Tochter umgehen soll. Sie ist nunmal ein Mädchen, aber aufgewachsen in männlicher Gesellschaft. Ihm ist immer schon aufgefallen, dass Yejin bei Businesstreffen immer schwerfällt sich angemessen weiblich und elegant zu verhalten.

Plötzlich klopfte es an der Tür. "Herein!" rief Mr. Son immer noch grübelnd.

"Dad? Ich habe gehört du wolltest mich sprechen?" fragte Yejin. Sie kam herein und ließ sich auf einen Stuhl plumpsen.

"Ja, da hast du Recht" sagte er immer noch in seinen Gedanken vertieft.

"Dad? Ist etwas passiert?" fragte Yejin, langsam besorgt über Mr. Son's Verhalten.

"Wir haben heute ein gemeinsames Meeting"antwortete er knapp und stand von seinem Platz auf.

"Aber Dad", fing Yejin an zu jammern," wir hatten doch gestern schon eins mit den Anbietern, warum muss ich diesesmal mitkommen?"

"Weil es dich diesesmal ganz persönlich betrifft" antwortete er knapp.

"Was?" fragte Yejin und sprang auf. Ihre Augen weiteten sich bei seinen Worten. Ihr Vater blickte flüchtig auf die Uhr und streifte sich seinen schwarzen Mantel über die Schultern.

"Beeilung. Wir müssen uns noch entsprechend kleiden"meinte er und scheuchte sie aus seinem Arbeitszimmer. Yejin war völlig verwirrt, doch sie fand keine Zeit ihren Vater weiter auszufragen, denn er wirkte sehr gehetzt.

Während sie den Aufzug runterfuhren, begleiteten ihn seine Mentoren und teilten ihm verschiedenes mit. Als sie im Erdgeschoss ankamen, verbeugten sich Mitarbeiter beim Vorbeigehen des Vorgesetzten und seiner Tochter. Wie es auch üblich war. Yejins Vater war nunmal ein angesehener Mann im Staat, weil er eins der größten Unternehmen Seouls leitete. Sie verließen das Gebäude und draußen standen schon die Diener und hielten die Türe der schwarzen Limousine offen. Mr. Son setzte sich rein und Yejin gleich danach, wobei sie sich bei ihnen bedankte. Für sie war es ungewohnt so behandelt zu werden. Auch wenn ihr Vater ein angesehener Geschäftsmann ist und sie in dieser Welt aufwuchs. Fand sie trotzdem absurd das Menschen wie Diener behandelt wurden. Deshalb wusste keiner in der Schule von ihrer wahren Identität bescheid, obwohl sie das manchmal gerne bekannt geben würde. Sie würde das mit Freude Jeon Jungkook unter die Nase reiben. Der würde Augen machen.

'Yahh! Jungkook, meine Vater ist so angesehen das er nur einmal mit dem Finger schnipsen müsste damit du dein restliches Leben hinter Gittern verbringst und verreckst' dachte sie sich und lächelte zufrieden.

Als die beiden in Mr. Sons Appartement ankamen, lief ihr Vater sofort in ein anderes Zimmer und fing an zu telefonieren. Während der ganzen Fahrt klingelte sein Telefon ununterbrochen, er versuchte es eine Zeitlang zu ignorieren doch beim fünften Anruf ging er doch dran. Yejin lehnte sich an die Armlehne des Sessels und betrachtete die Bilder die an der Wand hingen. Es waren alte Fotos von ihr und ihrem Vater in den Bergen, wie sie beide riesen Snowboardbrillen trugen und überglücklich in die Kamera grinsten. Yejin stach es ins Herz bei den Gedanken wie lange das her gewesen ist. Als ihr Vater noch Zeit mit ihr verbracht hatte, und nicht mit seiner geliebten Arbeit. Dann betrachtete sie noch ein Foto welches sich gleich daneben befand. Auf dem war eine jüngere Kopie ihres Dads abgebildet wie er Hand in Hand mit Yejins leiblicher Mutter stand. Sie schauten sich einander verliebt an. Ihre Mutter trug ein weißes langes Seidenkleid und ihre dunkelbraunen langen Haare wurden zu einem wunderschönen Dutt gemacht. Sie trug dezent Schminke, was sie wunderschön aussehen ließ. Ihr Dad hatte einen schwarzen Anzug an und ein weißes Hemd dadrunter. Sein Outfit erinnerte Yejin sehr an James Bond, nur das es ihrem Vater viel besser stand, fand sie.
Yejin wünschte sich unglaublich gerne ihre Mutter zu kennen, nur Dads Erzählungen reichten ihr nicht. Wäre ihre Mutter am Leben würde sie vielleicht Zeit haben sich Yejins Probleme anzuhören. Besonders jetzt, wo sich ihr letztes Schuljahr als das schlimmste Schuljahr in ihrer ganzen Schulzeit entpuppte, brauchte sie ihre Mutter am meisten.

Das Appartment sah so ordentlich aus, als wäre es unbewohnt. Das wunderte sie kaum, da Yejin wusste, dass ihr Dad vielleicht nur einmal in der Woche hier ist um sich auszuruhen. Yejin aber lebt alleine. Sie hat selbst ein Appartement welches ihr Vater für sie gekauft hatte.

"Ja ich denke das Treffen sollte heute stattfinden..." hörte Yejin ihren Vater aus dem anderen Zimmer sagen. Sie lehnte sich leicht gegen die Tür um zu lauschen um welches wichtiges Treffen es sich handlen soll.

"Der Vertrag sollte bis zu einem Jahr gültig sein, mehr nicht.....nein.....Natürlich.....Ja................großer Konzern ist Ihnen gewährleistet......meine Tochter......Ihr Sohn.........das sollte geregelt sein......um 20:24....abgemacht....."

Yejin hörte wie er auflegte und sich zur Tür bewegte. Sie enfernte sich schnell von ihr und tat so als würde sie an dem Schrank daneben gefallen finden.

"Ich habe einpaar Stylisten zu mir gerufen, sie werden in einpaar Minuten da sein" erzählte Mr. Son seiner Tocher, " Um 20:24 haben wir ein Treffen mit dem Vorgesetzten des Unternehmens Shingwea und seiner Familie"

"Dad a-aber warum?" fragte Yejin ihn verwirrt. War der Vorgesetzte Mr. Jeon nicht sein Rivale? Schon seit ihrer Kindheit wurde Yejin eingetrichtert, dass das Unternehmen Shingwea und der ihres Vaters Konkurenten sind. Was natürlich total untertrieben war, denn die beiden Unternehmen hassen sich schon seit Jahrhunderten wie die Pest.

"Weil es eine sehr wichtige Angelegenheit ist, bei der du mir versprechen musst das du dich an deine manieren hältst" bittete er nun Yejin und legte eine Hand auf ihre Schulter. Yejin schauderte.

An welche manieren sollte ich mich halten, ich bin doch immer höfflich und distanziert.

"Dad du machst mir Angst kannst du bitte Klartext mit mir reden?" fragte Yejin ihn ernst.

"Du bist nun 19 Jahre alt und ich möchte das egal worum es sich handeln wird, du neutral bleibst. Hast du mich verstanden?" sagte er nun etwas auffordernder. Was Yejin rasen ließ. Ja sie ist schon 19 und ja sie ist jetzt alt genug um sich vorbildlich zu benehmen aber worauf wollte ihr Vater hinaus?

"Dad ich werde an keinem Treffen teilnehmen wenn du mir nicht sofort sagst was hier läuft!" sagte Yejin gereizt und wurde während des Redens immer lauter.

"Du musst gefasst sein verheiratet zu werden, mein Kind" sagte er nun seufzend und begab sich in die Küche, um ein Glas Wasser einzuschenken. Yejin blieb geschockt im Wohnzimmer stehen.

'Heirat? HEIRAT?!'

Just 365 Days | JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt