Ich springe zurück, kann meinen Blick trotzdem nicht abwenden.
Das bin nicht ich!
Das sind nicht meine Augen!
Blutrot starren sie mich an und ich bin unfähig, etwas zu sagen.
Panik breitet sich in mir aus.
Was ist mit mir passiert?
Was zur Hölle ist nur mit mir passiert, dass ich aussehe, wie das Monster, das mich angegriffen hat?
Ich schaue zu Alice, dann wieder zu meinem Abbild. Vorsichtig gehe ich näher. Wenn ich die Augen wegdenke, sehe ich aus wie ein ganz normaler Mensch.
Fast zumindest, wenn man die helle Hautfarbe nicht betrachtet und die plötzliche, ungewöhnliche Schönheit.
Unwohl verschränke ich die Arme vor meiner Brust.
Ich warte darauf, mein Herz schlagen zu hören.
Das ist mein Vorgehen, wenn meine Welt aus den Fugen gerät. Damals, als mein Vater noch bei uns lebte und fast nie nach Hause kam und wie jetzt auch nichts auf die Reihe bekommen hat, nur leere Versprechungen gemacht hat. Wenn mein Vater und meine Mutter sich angeschrien haben und wenn Emily dann im Zimmer nebenan geheult hat. Wenn ich sie nicht trösten konnte, weil ich so viel Angst hatte, dass ich Ärger von meinen Eltern bekomme, wenn ich mein Zimmer verlasse und sie störe. Wenn ich mich im Schrank verkrochen habe unter meiner dicken Decke, bis ich nichts mehr gehört habe. Dann habe ich die Arme vor meiner Brust verschränkt und gewartet, bis ich mein Herz gehört habe.
Bum-bum. Bum-bum.
Dann wusste ich, dass alles wieder richtig wird, dass dieses Chaos sich legen wird.
Doch nun stehe ich vor dem Spiegel, warte auf das vertraute Geräusch – und höre nichts.
Wieder werde ich panisch, lege meine Hand an meine Brust. Stille. Kein Geräusch, kein Schlag, ich spüre nichts.
Ich bin kurz davor, zu hyperventillieren, ich will schreien, oder rennen, irgendwas machen, damit ich nicht komplett den Verstand verliere, spüren, dass ich noch lebe.
Jasper betritt den Raum. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, das Gefühl erinnert mich ein wenig an das, was mein Herzschlag mir verlieh.
Alice geht zu ihm hinüber. „Glaubst du, sie ist schon so weit?“, flüstert sie ihm ins Ohr, leise, aber ich kann es trotzdem vernehmen.
Jasper schaut mich an, mustert mich kurz, unauffällig. „Ich weiß es nicht“
~*~
Unten wird das Gleiche besprochen.
Ich verstehe Fetzen wie: „Sie ist so jung, die Jüngste, die wir jemals hatten“, „Wie sollen wir sie sonst hier behalten“, „Sie hat ein Recht darauf“ und „Kann sie mit solch einer Last umgehen“.
Schließlich werde ich auf das große Sofa neben Jasper gesetzt. Esme sitzt auf der anderen Seite und lächelt mir aufmunternd zu. Ich weiß nicht so Recht, was ich davon halten soll.
Carlisle blickt mich schweigend und ernst an, lange, bevor er beginnt zu erzählen.
„Das, was ich dir jetzt erzähle, klingt unglaubenswürdig und falsch, für jemanden, der es zum ersten Mal hört. Deshalb bitte ich dich, Charlotte, mir zuzuhören und zu warten bis ich fertig bin.
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...