No. 18

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Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen werde. Aber Montag ist nun mein Lieblingstag.

Seit ein paar Wochen treffen wir uns jetzt und die anfängliche Nervosität, die ich bei Alex immer hatte, ist jetzt einem lockeren, flirtenden Ton gewichen.

Heute habe ich zum ersten Mal meinen Schwimmkurs, der bisher immer ausgefallen ist, da die Schwimmhalle umgebaut wurde.

Mit meiner Spottasche über der Schulter betrete ich die Kabine, die Köpfe von zehn Mädchen drehen sich zu mir, eine davon kenne ich aus meinem Franösischkurs.

Und kennen heißt in diesem Fall definitiv nicht mögen. Sally gehört zu der Sorte Mädchen, die denken dumb = cute und mit ihrem viel zu großen Ausschnitt deshalb immer so tut, als wäre ihr Gehirn nicht vorhanden. Ist es ja vielleicht wirklich nicht, bei ihr könnte ich mir das sogar vorstellen... Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass sie das mit Absicht macht.

Leise seufzend verziehe ich mich in eine Ecke und ziehe mich so schnell, wie es in menschlichem Tempo möglich ist, um. Währendessen lausche ich den Gesprächen der Anderen.

„Ich hab keinen Bock mir in dem Chlor meine Maniküre kaputt zu machen“, höre ich Sally.

„Ja, und ich werde mir sicher nicht meine Haare nass machen“, fügt das Mädchen neben ihr hinzu.

Auch der Rest scheint sich nicht wirklich auf den Unterricht zu freuen und ich beginne mich allmählich zu fragen, warum sie diesen Kurs überhaupt gewählt haben.

Mir fällt auf, dass ich die einzige im Sportbadeanzug bin - ein schlichter, dunkelblauer, der gut sitzt - während die Anderen alle superknappe Bikinis tragen.

Ich flechte meine Haare zu einem lockeren Zopf, damit sie mir im Wasser nicht ins Gesicht hängen und verlasse genervt den Umkleideraum in Richtung Duschen. Unter dem warmen Wasserstrahl bleibe ich eine Weile stehen, auch andere Mädchen duschen sich ab.

Wirklich keine von ihnen verliert ein gutes Wort über den Unterricht.

Doch sobald wir den Duschraum verlassen, setzen sie ihr strahlendstes Lächeln auf und als wir den Raum mit dem Becken betreten, verstehe ich auch, warum.

Die Jungs, die Schwimmen gewählt haben, sitzen plaudernd am Beckenrand und ich muss zugeben, dass die meisten wirklich gut gebaut sind.

Ich spüre ihre Blicke auf unseren Körpern und auch wenn ich weiß, dass ich durch meine Vampirgene gut aussehe, verschränke ich unwohl meine Arme vor der Brust. Dass ich jedes Wort, dass sie flüsternd miteinander tauschen, verstehen kann, macht die Sache nicht gerade besser, auch wenn ich nur Gutes über mich höre.

Die Leute trudeln immer noch langsam ein und plötzlich sehe ich, dass auch Alex einer von ihnen ist.

Als er mich erkennt, winkt er mir zu und ich laufe grinsend zu ihm.

„Hey“, lache ich und versuche, meinen Blick nicht zu lange auf seinem nackten Oberkörper verweilen zu lassen, stattdessen suchen meine Augen wieder seine. Wie jedes Mal bekomme ich weiche Knie von dem wunderschönen blau, das mir entgegenstrahlt.

„Na“, grinst er zurück.

„Hast du auch Schwimmen gewählt?“, frage ich, doch er schüttelt den Kopf.

„Nein, ich bin einfach im Schwimmteam. Immer einer von uns muss dabei sein, um Ertrinkende zu retten“

Innerlich gebe ich mir eine Ohrfeige, dass ich die Schülerzeitung dem Schwimmteam vorgezogen habe, aber äußerlich lächle ich weiter wie ein Schaaf.

„Kannst du gut schwimmen?“, fragt er mich und ich nicke.

„Eigentlich schon, ja“

Alex tritt noch einen Schritt näher an mich heran, sodass ich seine Körperwärme spüre und mein Magen Achterbahn fährt. Ich frage mich, ob das gesund ist. Bestimmt nicht.

„Schade“, flüstert er mir kitzelnd ins Ohr. „Es wäre mir eine Freude, dich zu retten“

Ich habe echte Probleme, mein Gleichgewicht zu wahren.

Alex zwinkert mir zu, dann geht er und setzt sich zu einem anderen Jungen, der wahrscheinlich auch zum Schwimmteam gehört, auf die Bank.

Unser Lehrer ruft uns alle zusammen. „Okay, drei Bahnen hin und zurück warm schwimmen. Los!“

Er pfeift kurz in die Trillerpfeife und die Mädchen gehen hinüber zu der Treppe, um ins Wasser zu gehen. Sie lassen sich langsam ins Wasser gleiten und halten den Kopf weit aus dem Wasser, um ihre Haare nicht nass zu machen.

Ich muss mir ein Lachen verkneifen und springe einfach mit einem Köpfer ins Becken. Das Wasser empfängt mich angenehm kühl und ich beginne, langsam kraulend meine Bahnen zu ziehen.

~*~

„Das mit dem Retten kann ich wohl vergessen“ Alex reicht mir seine Hand und zieht mich aus dem Wasser, als würde ich nichts wiegen. Auch als ich draußen bin, lässt er meine Hand nicht los. Mit einer geschickten Bewegung zieht er mich an sich, meine Brust liegt an seiner und ich spüre sein Herz gegen meinen Brustkorb schlagen.

„Ich bin nass“, sage ich, mache jedoch keine Anstalten, mich aus seiner Umarmung zu lösen.

„Ist mir egal“, grinst er.

Wir sind uns jetzt so nahe, dass ich meinen Kopf in den Nacken legen muss, um zu ihm hochzuschauen. Lächelnd lege ich meine Hände um seinen Hals.

Plötzlich spüre ich, wie sich eine Gänsehaut auf seinem Rücken ausbreitet und wieder wird mir klar, wie kalt ich bin.

„S – Sorry“, breche ich hervor und taumle einen Schritt zurück. Er schaut mich verwirrt an.

„Was ist denn? Du kommst gerade aus dem Wasser, ist doch klar, dass dein Körper sich abgekühlt hat“

Ich nicke, immer noch ziemlich verwirrt. „Ich muss mich jetzt umziehen, wir sehen uns in der Pause“, murmle ich und stürze Richtung Umkleide.

Was war das denn jetzt? Vielleicht hätten wir uns geküsst. Und ich bin wie ein aufgescheuchtes Huhn weggelaufen.

Super gemacht, Charlotte, wirklich, super gemacht.

Charlotte Cullen | Twilight FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt