Die Tage und Wochen vergehen und ehe ich es wirklich bemerke, sind die Winterferien da.
Drei Wochen, ohne meine Freunde.
Drei Wochen ohne Alex.
„Ich werde dich vermissen“, flüstere ich an einem der Tage, an dem er nach der Schule zu mir kommt. Seine Hände greifen nach meinen, umhüllen sie mit Wärme und Trost.
„Ich dich auch“ Ein schwaches Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab und ich beuge mich nach vorne, um ihn zu küssen.
„Ich hab hier was für dich. Eine Art Weihnachtsgeschenk... Naja, einer Dauerleihgabe, aber ich denke, “, sagt er als wir uns wieder voneinander lösen und fährt mit der Hand in seine Hosentasche. Ein kleines, blaues Kästchen kommz zum Vorschein.
„Ich weiß, dass ist irgendwie schon ein veralteter Brauch... aber trotzdem finde ich ihn schön“
Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, das sich auf seines überträgt.
Mit großen Worten und leicht übertriebener Betonung verkündet er dann: „Also, Charly... ehm, Charlotte, würdest du mir die Ehre erweisen und mein Namensarmband tragen?“
Er öffnet die Schachtel und mein Blick fällt auf ein zartes, silbernes Kästchen. Alexander steht in geschwungenen Lettern auf einem breiteren Stück.
So augenzwinkernd er mich gerade gefragt hat, als ich zu ihm aufschaue, sehe ich Schüchternheit in seinem Blick. Mit einer Hand fährt er sich nervös durch die dunkelbraunen Haare.
„Gerne“ Ich fange sein Lachen auf und strecke ihm meinen Arm hin, damit er den Verschluss zumachen kann.
Sein Finger gleiten noch kurz über die Innenseite meines Arms, zeichnete die gutsichtbaren, dunkelblauen Adern nach.
„Was ist das nur mit dir...“, höre ich ihn murmeln, so leise, dass es ein Mensch nicht hören würde.
Angst breitet sich in mir aus und sofort leuchten die Zeilen von Iris vor meinem inneren Auge auf: And I don't want the world to see me // 'cause I don't think that they'd understand
Würde Alex es verstehen?
Was würde passieren, wenn er herausfände, wer ich tatsächlich bin?
Ich schaue hoch, bemerke, wie er mich mustert, aufmerksam mein Gesicht studiert. Als er bei meinen Augen ankommt, stoppt er kurz.
Ich war heute Nacht erst jagen.
Sieht er diesen Unterschied?
Schnell wende ich mein Gesicht ab und schaue zu unseren, sich noch immer haltenden, Händen.
„Das Armband ist wirklich schön. Danke“, wechsle ich das Thema. „Und ich hab auch was für dich“
Ich stehe von meinem Bett auf und öffne die Schublade meines Schreibtischs. Sein Geschenk habe ich schon vor Wochen eingepackt, ich bin mir sicher, dass es ihm gefällt. Seine
Augen leuchten auf, als er die DVD eines Jack White Konzerts enthüllt.
„Wow, danke!“, freut er sich. „Ich wusste gar nicht, dass es die gibt“
Ich lächle freudig, schön, dass es ihm gefällt.
„Fröhliche Weihnachten, Alex“
Er lacht. „Fröhliche Weihnachten, Charly.“
~*~
Über die Festtage kommt uns Charlie, Bellas Vater, mit seiner Frau besuchen.
Er ist alt geworden. Seine Haare sind fast komplett weiß und Falten zieren seine gebräunte Haut.
Als ich ihn ansehe, schießt mir ein Gedanke durch den Kopf, der alles andere vertreibt: Er wird nicht mehr lange leben.
Ich sehe, wie schmerzhaft es für Bella ist, ihn so zu sehen, doch ihre Freude überwiegt bei Weitem.
Charlie scheint etwas verwirrt zu sein, uns alle so unverändert zu sehen, doch er fragt nicht nach.
„Jakob, alter Junge“, lacht er und umarmt ihn, dann begrüßt er Renesmee. „Du bist verdammt groß geworden“
Die Tage vergehen ruhig, wir überhäufen uns gegenseitig mit Geschenken, viel passiert nicht.
An Silvester telefoniere ich lange mit Alex. Er ist mit seinen Eltern in ihr Ferienhaus gefahren und er erzählt mir von dem vielen Schnee, der so hoch liegt, das man das Haus kaum noch verlassen kann.
„Dir würde es hier gefallen“, sagt er und ich muss lächeln.
„Ja. Eingeschneit mit dir, das würde mir sicher gefallen“, grinse ich zurück.
Silvester geht ohne viel Aufheben vorbei, dann verabschiedet Charlie sich auch schon wieder und wir bleiben zurück.
Nur noch drei Tage, dann habe ich wieder Schule.
Endlich.
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...