No. 17

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Heute ist es soweit, mein erstes Treffen mit Alex wegen des Geschichtsprojekts.

„Du siehst hübsch aus“, lächelt Nessie, als ich bereits zum fünften Mal zum Spiegel lief und die Wahl meines Outfits zum mindestens dritten – oder doch zum vierten? - Mal erneuern will.

Im Moment trage ich einfach ein weißes, schlcihtes Oberteil mit meinem gestirckten Cardigan und mehreren goldenen Ketten. [Bild an der Seite] 

Ich nicke ihr dankbar zu, dann gehen wir hinunter zum Auto und fahren in Richtung Schule. Renesmee wird wieder Bus fahren, dass sie noch keinen Führerschein hat, macht die Sache manchmal echt ein bisschen kompliziert, aber sie hat mir gesagt, dass sie kein Problem damit hat.

Wir fahren bei Jenns Haus vorbei und sie steigt grinsend ins Auto ein und beginnt sofort wie ein Wasserfall zu reden.

„Oh Gott, ich habe diese Mathehausaufgaben echt nicht hinbekommen. Will der Mann mich folter, oder bin ich einfach blöd? Charly, hilf mir! Wenn das so weiter geht, gehe ich noch unter, ich mein's Ernst“  Sie verstummt. „Oh, hey erst mal“

Nessie und ich müssenen lachen, sie ist wirklich so in ihren Monolog vertieft gewesen, dass sie vergessen hat, die Tür zu schließen und ebenfalls nicht bemerkt hat, dass wir noch gar nicht losgefahren sind. Mit einem Seufzen schließt sie die Autotür und schnallt sich an.

„Heute ist dein Date mit Alex, ne?“, fragt sie dann grinsend.

Ich verdrehe die Augen. „Das ist kein Date! Warum denkt das jeder? Sogar Esme hat von einem Date gesprochen“

Jenn lacht „Wer ist Esme?“

„Meine Adoptivmutter“, antworte ich schlicht, während ich den Wagen durch die Straßen dirigiere.

„Na, wenn selbst die das sagt“, grinst Jenn und wirft Nessie einen zwinkernden Blick zu.

Ich versuche noch zu diskutieren, aber die beiden bleiben bei ihrer Meinung und meine Argumente sind ziemlich zwecklos.

~*~

Alex und ich haben verabredet, uns nach der letzten Stunde in der Pausenhalle zu treffen.

Nachdem mein Musikkurs vorbei ist, gehe ich erst zum Schließfach, lege meine Bücher ab und überprüfe mein Abbild in einem kleinen Handspiegel, dann mache ich mich auf den Weg zu ihm. In lässiger Haltung steht er an eine Wand gelehnt dort und erwartet mich bereits.

„Hallo“, lächele ich und er begrüßt mich mit der üblichen Umarmung. Ich atme seinen Duft ein, genieße seine Wärme.

„Okay, dann lass uns mal gehen“

Zusammen gehen wir hinaus auf den Parkplatz und steigen in meinen Wagen.

Den Weg zu seinem Haus habe ich mir gemerkt, trotzdem gibt er mir Anweisungen, während wir uns über unseren Schultag unterhalten. Ich lausche seinem Lachen, als ich von dem verkoksten Musiklehrer erzähle, dann sind wir auch schon da.

Das Haus, auf das ich letztes Mal gar nicht geachtet habe, ist groß und hat einen wunderschön angelegten Garten davor.Man sieht, dass Alex' Mutter viel Mühe und Arbeit hineininvestiert hat.

Über den kurzen Kiesweg laufen wir zum Eingang. Alex zieht seinen Schlüssel aus der Manteltasche und schließt die Tür auf.

Kaum dass wir drinnen sind, kommt ein Junge die Treppen hinuntergepoltert, ungefähr acht Jahre alt. „Alex!“, ruft er und freut sich sichtlich ihn wieder zu sehen.

„Hey Großer“, grinst Alex und wendet sich dann zu mir.

„Charlotte, das ist mein kleiner Bruder Sam, Sam, das ist Charlotte, eine Freundin von mir“

„Hallo Sam“, lächle ich und er gibt mir höflich die Hand.

„Okay, dann lass uns hochgehen“, sagt Alex und geht voran die Treppe nach oben, führt mich zu seinem Zimmer. Es ist schlicht eingerichtet mit einem großen Bett, das blau bezogen ist, einem weißen Schreibtisch vor dem Fenster und Schrank und Regal auf der anderen Seite.

„Schau dich ruhig um, ich bin gleich wieder da“

Alex verschwindet und ich gehe als erstes zu seinem Nachttisch, auf dem ein gerahmtes Foto steht. Er, Sam und ein Mann und eine Frau – ihre Eltern wahrscheinlich – grinsen in die Kamera. Ich spüre einen Stich im Herzen und etwas Neid, auf diese so augenscheinlich glückliche Familie, und stelle das Bild schnell zurück an seinen Platz.

Dann gehe ich zu dem Regal und schaue seine CDs durch, ich sehe viel von einem Künstler namens Jack White und mache mir in Gedanken eine Notiz, mir mal ein paar Lieder von ihm anzuhören. Ich will gerade weiter zu den Büchern schauen, als ich die Klospülung höre und Ale zurück ins Zimmer kommt.

„Wollen wir anfangen?“, fragt er, ich nicke und wir fahren unsere Laptops hoch.

~*~

Zwei Stunden später haben wir eine grobe Übersicht, wie unsere Präsentation ablaufen soll, auch die ersten Informationen haben wir schon ermittelt.

„Alex, spielst du mit mir Fußball?“, fragt Sam, der plötzlich im Türrahmen steht. Alex will schon ablehnen, aber ich unterbreche ihn schnell.

„Gute Idee, wir wollten sowieso gerade eine Pause machen. Darf ich auch mitspielen, Sam?“

Natürlich darf ich und wir gehen zusammen in den Garten und beginnen zu kicken.

Die Mutter von Alex und Sam kommt irgendwann heim und begrüßt mich freundlich, als sie mich zum Essen einladen will, lehne ich aber dankend ab. „Nein, ich denke, ich muss mich so langsam auf den Weg nach Hause machen“, sage ich und das Bedauern ist nich vollkommen gespielt.

„Ich bring dich noch zum Auto“, ruft Alex und kommt mit dem Ball unterm Arm ebenfalls zum Eingang. Ich hole meine Tasche und laufe dann neben ihm zurück zu meinem Wagen.

„Das war schön heute“, sagt Alex und sein Lächeln raubt mir den Atem.

„Ja“, stoße ich hervor.

Und ich glaube, dass die Umarmung diesmal ein wenig länger als sonst dauert.

Charlotte Cullen | Twilight FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt