No. 29

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Kurz bevor das Flugzeug zum Landeanflug ansetzt, werden alle von Mrs Medina geweckt.

Ich bin froh, dass Alex das Frühstück verschlafen hat. Normales menschliches Essen ist schon schlimm, aber der Geruch, der mir aus den Aluschachtel entgegentrat, aus denen andere gegessen haben, war mehr als nur widerlich.

Durch den Schlaf noch etwas benebelt ist die Landung für Alex nicht ganz so schlimm, aber als er aufsteht, sehe ich, dass er schon etwas wackelig auf den Beinen ist. Alle schauen noch ziemlich verschlafen drein, alle außer mir natürlich.

Als wir das Flugzeug verlassen, empfängt uns kühle Luft, aber es ist trotzdem um einiges wärmer als zu Hause.

Wir trotten zur Gepäckausgabe, nach einer Weile beginnt sich das Rollband zu drehen und die ersten Koffer kommen an. Mein Koffer ist einer der Ersten und ich mehme ihn locker vom Gepäckband, auch wenn ich in Amerika für mein Übergwicht zahlen musste.

Es ist schon ziemlich absurd, wieviel ich für die paar Tage eingepackt habe.

Jenn schafft es nicht ihren Koffer vom Band zu wuchten und so fährt er noch eine Runde, bis ihr beim nächsten Mal Ryan und Jack helfen. Anscheinend geht es ihr ähnlich wir mir.

Alex Tasche ist zwar prall gefüllt, aber allein die Größe ist schon angemessener.

Er wirft sie sich über die Schulter, dann nimmt er meine Hand und wir gehen in die Richtung, in die uns Mrs Medina weist.

Vor dem Gebäude erwartet uns frische, warme Luft.

Wir steigen in die Busse und fahren in Richtung der Jugendherberge, die etwas außerhalb von Paris liegt.

Wir machen dort nur kurz halt, um unsere Sachen abzulegen und zum Frühstück zu gehen. Das Buffet ist wirklich üppig, aber ich mache mir nur ein Schinkenbrötchen, das ich mühsam hinunterwürge.

Dann sehen wir unsere Zimmer.

Die Betten sind toll, überhaupt nicht ekelhaft wie in anderen Jugendherbergen, sondern weich, mit vielen Kissen und dicken Decken. Die Hochbetten sind quasi wie ein Schrank gebaut, gehen bis an die Decke und vorne kann man einen Vorhang zuziehen, wenn man nicht gestört werden will. Wie kleine, gemütliche Höhlen.

Ich gehe mit Jenn nach oben aufs Hochbett und wir legen uns so hin, dass wir mit den Köpfen zueinander liegen. Auch hier ist in der Mitte nocheinmal ein Vorhang, doch den lassen wir natürlich offen.

Dafür wurde an den Schränken ordentlich gespart.

Den Schrank der für uns alle vier zur Verfügung steht, brauche ich eigentlich für mich alleine. Typisch.

Die Jungszimmer sind fast nebenan, auf einem anderen Flur, aber auch im Erdgeschoss. Und zu unserer großen Freude die Lehrer sind ein Stockwerk über uns untergebracht und werden von nächtlichen Spaziergängen wahrscheinlich – hoffentlich - nicht allzu viel mitbekommen.

Wir haben kaum unsere Koffer geöffnet, als Mrs Medina in unser Zimmer platzt.

„Los Mädchen, wir haben eine Stadtrundfahrt gelant, nicht trödeln, geht nach draußen die Busse warten“, weist sie uns an.

„Können wir nicht erstmal auspacken?“, fragt Holly und man hört, wie genervt sie ist, wodurch sie sich einen äußerst strengen Blick meiner Geschichtslehrerin einhandelt.

„Das könnt ihr machen wenn es dunkel ist. Carpe diem. Lateinisch für nutze den Tag. Auf jetzt, mach schon!“

Augenverdrehend befolgen wir ihre Anweisungen.

Alle strömen zum Sight Seeing Bus und ich bin froh, dass Alex uns auf dem Deck noch Plätze freigehalten hat. Von hier oben hat man eine gute Sicht und wieder mal bin ich froh, dass Alice für diese Woche keine Sonne vorhergesagt hat.

Dann kommt auch der Reiseführer, der gleichzeitig der Herbergsvater ist, und der Bus fährt los.

Katy macht ein Foto von Alex und mir, ich sitze an ihn gelehnt, meine Haare wehen im Wind und wir strahlen glücklich in die Kamera. Das Foto werde ich mir in meinem Zimmer zuhause aufhägen.

Dann sind wir an der ersten Haltestelle.

"Überraschung!" ruft unser Lehrer enthusiastisch – ich weiß seinen Namen immer noch nicht.

„Oh Gott, was kommt denn jetzt?“, fragt Alex entsetzt.

Aber die "Überraschung" ist, dass wir eine Bootsfahrt auf der Seine machen, um einen Überblick von der Stadt zu bekommen. Wir gehen also alle an Bord und schon sind wir losgefahren.

Ich finde es wirklich schön, das Wasser um mich herum glitzert, während eine Frau uns auf französisch über die Sehenswürdigkeiten am Ufer informiert.

Ich mache viele Fotos mit der Kamera, die mir die Cullens zu Weihnachten geschenkt haben, Jenn und Alex; Ashley, Holly und Ryan, der Eifelturm, wieder Alex mit meiner Sonnenbrille, die Zwillinge, Holly und Zac, die sich vor dem Louvre küssen.

Ich bin so glücklich und fühle mich so... menschlich. Als wäre ich tatsächlich ein ganz normaler Teenager, der mit seinen Freunden auf Klassenfahrt ist.

Ein schönes Gefühl.

Charlotte Cullen | Twilight FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt