Zwei Wochen später bin ich auf dem Weg zum Flughafen um nach Paris zu fliegen.
Wir haben einen Nachtflug, bedeutet: Alle um mich herum werden schlafen, während ich einen Film nach dem Anderen schaue.Aber mindestens 5 Stunden muss selbst ich so tun als würde ich schlafen, das musste ich Carlisle, der immer noch nicht hundertprotzentig überzeugt ist, versprechen.
Der Großteil des Jahrgangs ist schon am Flughafen und ich stelle mich gleich zu Jenn, Ashley und den Anderen. Alex ist ausnahmsweise noch nicht da, aber vielleicht ist er auch irgendwo im Gewühl aus laut schwätzenden Schülern und Koffern verborgen.
Manche Eltern sind auch dabei und eine Mutter ermahnt ihren Sohn etwas zu laut, täglich seine Unterwäsche zu wechseln. Der Arme wird total rot im Gesicht und schaut auf den Boden.
Fast alle tragen bequeme Kleidung und auch wir haben uns abgesporchen und tragen alle Jogginghosen.
Dann kommt auch Alex, keine Sekunde zu früh denn jetzt beginnt unser Lehrer die Anwesenden aufzurufen und auf einer Liste abzuhaken.
Wir machen uns auf den Weg zu den Sicherheitskontrollen, es dauert ewig, bis wir dran sind.
Können sie sehen, dass ich kein Mensch bin?
Können ihre Maschinen meinen fehlenden Blutdruck und nicht vorhandenen Atem aufzeichnen?
Die Cullens sind zwar schon oft geflogen, trotzdem schaue ich mich immer wieder ängstlich um. Erst als wir fertig sind, entspanne ich mich.
„Bis zum Abflug dürfen wir noch in den Duty Free!“, freut sich Jenn und reißt mich auch schon an der Hand in den Laden. Mehr als ein entschuldigendes Lächeln kann ich Alex nicht mehr zuwerfen, aber er lacht nur.
Wir probieren verschiedene Schminksachen, testen Handcremes und Jenn kauft sich schließlich ein Parfum.
Da die Schlange so lang ist, kommen wir fast zu spät an unser Gate und Mrs Medina wirft uns einen vorwurfsvollen Blick zu. Na klar, sie selbst ist ja immer überpünktlich.
Wir besteigen unser Flugzeug, wir sind so eine große Gruppe, dass es kaum Passagiere gibt, die nicht zu uns gehören.
„Ich hab dir einen Platz freigehalten“, meint Alex und bietet mir den Fenstersitz neben sich an. Lächelnd lasse ich mich nieder und küsse ihn kurz auf den Mund. „Danke!“
Jenn, die hinter uns sitzt, lacht und murmelt Ashley ein „Pass auf, gleich beginnen sie ihre ersten Kinder zu zeugen“ zu.
Ich muss mir ein Grinsen verkneifen, es war eigentlich so leise, dass ich es nicht gehört hätte.
Als endlich alle sitzen wird der obligatorische Sicherheitsfilm abgespielt, dann macht sich das Flugzeug zum Abflug bereit. Es wird schneller und schneller und Alex' Hand verkrampft sich in meiner.
„Hast du Flugangst?“, frage ich verblüfft, mehr als ein Nicken bringt er nicht zu Stande. Erst, als wir mehr oder weniger ruhig durch die Nacht schweben, entspannt er sich.
Seine Finger sind weiß, weil er sie so gedrückt hat und mir wird bewusst, wie stark er eigentlich zugegriffen hat. Dass es mir eingentlich hätte weh tun müssen.
Schnell verstecke ich meine Hände unter einer der Zeitschriften, die in der Lehne vor mir klemmen und schaue, welche Filme es gibt.
„Den da“, bestimmt Alex und deutet auf einen, ich nicke.
Er zieht seine Kopfhörer heraus und gibt mir eine Seite, während ich den Film auf dem kleinen Bildschirm vor meiner Lehne zum laufen bringe. Dann klappe ich die Armstütze zwischen uns nach oben, Alex legt seinen Arm um mich und ich kuschele mich an seinen Körper.
Beim zweiten Film schläft Alex ein und als ich mich umschaue sehe ich, dass jeder Andere um uns herum ebenfalls die Augen geschlossen hat.
Ein plötzliches Gefühl der Einsamkeit macht sich in mir breit, das erst verschwindet, als Alex Arm mich fester umgreift.
Ich schaue zu ihm hoch und beginne, sein Gesicht zu studieren. Seine Lippen sind anmutig geschwungen und voll, die dunklen Augenbrauen dicht. An Kinn und Wangen sind kleine, schwarze Stoppeln. Er ist leicht gebräunt, aber nicht stark. Am Hals hat er einen kleinen Leberfleck .Er schläft wie ein kleines Baby. Süß.
So menschlich.
Ich frage mich, wie er wohl als Vampir aussieht. Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen. Er ist so ziemlich der menschlichste Mensch den ich kenne.
Trotzdem überlege ich.
Seine Züge wären schärfer, weniger weich, vorallem die Wangenkochen. Seine Muskeln, die jetzt schon ziemlich beachtlich sind, würden noch stärker hervortreten. Er würde nicht mehr so unschuldig aussehen.Ich glaube, er würde der Erste sein, der nach der Verwandlung weniger gut aussieht. Verrückt.
Lächelnd lege ich vorsichtig meinen Kopf auf ihm ab und schließe die Augen. Ich höre seine leisen, gleichmäßigen Atemzüge, spüre, wie sich seine Brust senkt und hebt, höre, wie das Blut in seinen Adern fließt.
Ich spüre, wie ich ruhig werde und schließe die Augen.
Schlafen werde ich nicht, doch dieses Gefühl von Gebrogenheit, ja fast schon von einem zu Hause, dass ich im Moment spüre, ist besser als jeder Schlaf, den es gibt.
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...