No. 15

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Ich mache meine Hausaufgaben, lerne, lese. Wie ein Mensch.

Und ich hätte nie gedacht, dass sich das so gut anfühlen würde.

Mittlerweile haben wir unsere neuen Stundenpläne bekommen, außer freitags muss ich immer lange in der Schule bleiben, weil ich noch Unterricht oder Treffen mit der Schülerzeitung habe, aber das ist mir eigentlich ganz Recht.

Je mehr Zeit ich mit den Menschen verbringe, desto leichter fällt es mir, mich wie eine von ihnen zu verhalten. Meine Familie sieht dieser Veränderung leicht stirnrunzelnd zu, aber sie sehen, dass ich glücklich bin, also sagen sie nichts.

Am Donnerstag – ich habe nur bis drei Schule – fragen die Anderen mich, ob ich später noch mit ihnen ins Kino gehen möchte.

„Wir gehen jeden Donnerstag“, erklärt Ashley.

Erfreut nehme ich das Angebot an und freue mich, anscheinend als neues Mitglied ihrer Clique aufgenommen worden zu sein. Nachdem wir das Kinoprogramm durchgegangen sind, entscheiden wir uns für eine Familienkomödie, die zwar nicht wirklich tiefgründig, aber dafür umso amüsanter klingt.

In der letzte Stunde habe ich zum ersten Mal den Schauspielkurs. Wir werden in kleinere Gruppen aufgeteilt und bekommen verschiedene Emotionen, die wir spielen müssen. Es ist wirklich sehr lustig und wir haben eine Menge zu lachen, die Stunde geht viel zu schnell vorbei.

Draußen warten schon meine Freunde. Wir teilen uns auf, Jenn, Ryan und Alex fahren in meinem Auto, Holly und Ashley in dem der Zwillinge. Die Fahrt dauert nur kurz und wir haben das kleine Kino schnell erreicht.

Ryan und Alex kaufen für uns alle die Karten, während Jenn und ich draußen auf die anderen warten, die wir wegen meines relativ sportlichen Fahrstils abgehängt haben.

„Alex also, hum?“, grinst Jenn und zwinkert mir zu.

Ich schaue sie entsetzt an, ist das wirklich so offensichtlich?

Dann räuspere ich mich, um meine Stimme wiederzufinden, und frage sie genau das selbe.

Sie muss lachen. „Nein, nein... Aber, ich merke sowas. Und als du bei mir warst... Naja, du schienst sehr an ihm interessiert“

Ich muss grinsen und erinnere mich, wie ich Jenn gefragt habe, ob Alex eine Freundin hat und sich genau das gleiche Grinsen auf ihrem Gesicht ausgebreitet hat, wie das, mit dem sie mich jetzt anschaut.

„Ihr wärd echt süß zusammen“, fügt sie noch hinzu, dann kommen die Jungs mit den Karten und Popcorn zurück.

Die Anderen kreuzen jetzt auch auf und zusammen verschwinden wir im Innern des Kinos, kuscheln uns in die roten Sessel und warten, bis das Licht gedimmt wird.

Der Film ist wirklich gut und Jenn und ich machen uns die ganze Zeit über die ganze Zeit über die männliche Hauptfigur lustig, bis ich Angst habe, dass sie an ihrem Lachen und den Popcornresten erstickt.

Hustend kommt sie wieder zur Ruhe, aber als wir uns anschauen und wieder losprusten müssen.

Die genervten Blicke des Ehepaars vor uns machen die Situation nicht gerade besser. Auch die Anderen – außer Zac und Holly, die von dem Film, glaube ich, sowieso nicht so viel mitkommen – amüsieren sich richtig gut und machen sich bei den Beiden vor uns auch nicht gerade beliebt.

Das Paar kommen dann beim Abspann auch noch einmal zu uns und beschweren sich. Aber Alex steht auf und mit ein paar Worten hat er die aufgebrachten Erwachsenen besänftigt, die einfach kopfschüttelnd den Saal verlassen und etwas von der Jugend von Heute murmeln.

Zum Abschluss des Abends setzen wir uns alle noch in ein Diner am Ende der Straße und trinken etwas – ich nur Wasser, das noch am besten schmeckt, da es ja eigentlich keinen Geschmack hat.

Die Bedienung – eine blondierte, junge Frau mit großem Ausschnitt bringt uns die Bestellungen und wirft uns ein Lächeln zu, dass ich einfach nur schmierig finde.

Wir spaßen über das Ehepaar und lachen über den Film, erzählen uns in unserer albernen Stimmung noch alte Geschichten, bis es draußen dunkel wird.

Als wir unsere Getränke zahlen, sehe ich, wie sie Alex einen kleinen Zettel zusteckt und ihm ein „Ruf mich doch mal an“ zuflüstert. Ich merke, wie sich meine Laune verschlechtert, aber Jenn, die die Sache auch mitbekommen hat, wirft mir ein aufmunterndes Lächeln zu.

Und kurz bevor ich durch die Tür nach draußen gehe und einen Blick zurückwerfe, sehe ich das Zettelchen noch auf dem Tisch liegen.

Grinsend hake ich mich bei Jenn unter und wir zurück zum Auto. Auf dem nun schon dunklen Parkplatz teilen wir uns wieder in die Gruppen auf, in denen wir auch gekommen sind und verabschieden uns von den Anderen.

Wir steigen ein, Alex auf den Beifahrersitz, Ryan und Jenn auf die Rückbank.

„Wo soll ich euch absetzen?“, frage ich. Ryan wohnt am Nächsten am Kino, bis zu ihm sind es kaum 2 Minuten.

Danach Jenn, den Weg zu ihr kenne ich teils schon und sie verabschiedet und bedankt sich von mir mit einem Zwinkern, denn nun sind Alex allein im Auto.

„Zu mir hin ist es ein Stück, du kannst mich einfach an einer Bushaltestelle rauslassen, Charly“, sagt er.

„Nein, nein, das ist wirklich kein Problem“, protestiere ich.

„Okay, dann bieg mal links ab“, lächelt er und ich tue, wie mir geheißen.

„Und, hast du dich schon gut eingelebt?“, beginnt er dann ein Gespräch.

Ich spüre seinen Blick von der Seite auf mir und bin froh, dass ich nicht mehr errönten kann, während sich meine Hände fester um das Lenkrad greifen und ich antworte: „Ja, eigentlich schon. Und ihr seid alle so nett zu mir, da fällt es mir natürlich leichter“

„Ach, das ist doch selbstverständlich. Als Ryan neu kam, habe ich mich auch um ihn gekümmert und jetzt ist er einer meiner besten Freunde. Es kann nie schaden, jemand neues kennen zu lernen“

Ich wende den Blick kurz von der Straße und schaue ihn an.

Sein Gesicht liegt im Schatten, weil es draußen schon dunkel ist und wird nur von dem Licht der Straßenlaternen ab und zu gestreift. Trotzdem erkenne ich seine Züge scharf und sehe seine blauen Augen funkeln.

Als er sieht, dass ich ihn anschaue, lächelt er und ich lächle zurück.

Die Fahrt ist für meinen Geschmack viel zu schnell vorbei.

Charlotte Cullen | Twilight FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt