Ich rieche sie bevor ich sie sehe.
Und es stimmt, was mir gesagt wurde: Bella riecht wirklich gut.
Lächelnd sehe ich ihr zu, wie sie aus dem Auto aussteigt und Hand in Hand mit Edward zum Eingang läuft.
Sie ist etwa so groß wie ich, ihre schlichten Klamotten geben ihr etwas von einem Mauerblümchen, aber sie ist mit den braunen Augen und den langen, ebenfalls braunen, Haaren wirklich hübsch. Ihre Haut ist hell, fast so wie meine, und ich höre ihren Herzschlag. Es beruhigt mich irgendwie, es ist das erste Mal seit langem, das ich wieder so ungestört höre, wie ein Herz sich bewegt.
Edward hält ihr die Tür auf und sie wird ein wenig rot, als sie sich bedankt und unter seinem Arm hindurchschlüpft. Süß.
Dann erblickt sie mich und kommt auf mich zu.
„Hey, ich bin Bella“
Ich unterdrücke ein „Ich weiß“ und stelle mich stattdessen auch vor.
„Charlotte. Oder nenn mich Charly. Es ist schön, dich kennen zu lernen“
Sie nickt lächelnd und kommt dann vorsichtig auf mich zu.
„Ist eine Umarmung in Ordnung?“
Ich schaue unsicher zu Edward, der mir einen kritischen Blick zuwirft. Doch ich bejahe. Als ihr Körper kurz meinen berührt, halte ich die Luft an, sicher ist sicher, und ich spüre merklich, wie Edward sich enspannt, als Bella wieder ein paar Schritte zurückgegangen ist.
„Es ist schön, mal wieder mit einem Menschen zu sprechen“, lächle ich, sie lächelt etwas schüchtern zurück.
Und irgendwie finden wir Beide dann in ein Gespräch, als wäre auch ich ein Mensch.
~*~
Es ist einer der Nachmittage, an denen ich früher Schule aus habe. Die Sonne scheint und fröhlich laufe ich zurück nach Hause. Als ich die Türe öffne, rieche ich schon den Kuchen.
„Happy Birthday, Liebling“, lächelt Ma und beugt sich zu mir hinunter, um mich zu umarmen. Ich schmiege mich gegen ihre warme Brust, bevor ich sie loslasse.
„Musst du heute nicht arbeiten?“ Sie lächelt nur und schüttelt den Kopf. „Heute müssen sich mal Andere um meine Patienten kümmern“, sagt sie nur und nimmt mich an der Hand.
Zusammen gehen wir in den Garten, der mit Girlanden und Ballons geschmückt wurde. Der Kuchen auf dem Tisch in der Mitte ist gekauft, dafür aber mit kleinen Glitzersteinchen, die man mitessen kann verziehrt.
„Dein Dad kommt gleich mit deinen Geschenken“, lächelt Ma und schaut etwas hektisch auf die Uhr. Aus dem Innern des Hauses kommt Emily auf allen Vieren angekrabbelt und kaum dass ich sie sehe laufe ich zu ihr hinüber, um ihr ein Küsschen auf den noch kahlen Kopf zu geben.
„Hallo“, lächle ich.
Sie schaut mich etwas verwirrt an, dann lacht sie. „allo“ kommt es zurück. Das ist eines der wenigen Worte, die sie schon kann und ich bin immer wieder stolz, es ihr beigebracht zu haben.
Ma schaut schon wieder auf die Uhr.
„Wollt ihr Kuchen?“, fragt sie und natürlich bejahen wir.
Ich bekomme ein riesiges Stück und auch noch Sahne dazu. Eigentlich achtet Ma als Ärztin immer darauf, dass Emily und ich nicht zu viel Süßes essen, aber heute zwinkert sie mir nur ein „Am Geburtstag darf man das schon mal“ zu.
Ich grinse verschwörerisch zurück und mache mich über den Kuchen her. Er ist mit Schokocreme und der Teig zergeht mir auf der Zunge.
Es klingelt und eilig geht meine Muter an die Tür. Mein Vater begrüßt sie mit einem Kuss.
„Hast du an das Geschenk gedacht?“, flüstert sie etwas zu laut, Pa nickt nur. „Klaro“
Dann kommt er zu mir und hebt mich hoch. „Na, Geburtstagskind? Willst du mal sehen, was wir schönes für dich haben?“
Er führt mich zur Garage und ich sehe... ein Fahrrad! Rot lackiert, genau so, wie ich mir es gewünscht habe. Der Helm hat die gleiche Farbe und glücklich umarme ich meine Eltern.
Hier, an ihre beiden Körper gepresst, eingekuschelt in ihre Liebe und ihre Wärme, weiß ich, dass mir nichts passieren kann.
Hier bin ich sicher.
Hier bin ich glücklich.
~*~
Wie lange war ich bewusstlos? Und... war ich überhaupt bewusstlos?
Erschrocken starre ich in mein Spiegelbild.
Dies war keine Halluzination, es war eine Erinnerung.
Mein zehnter Geburtstag. Einer der letzten Tage, als meine Eltern noch glücklich waren. Bevor sich herausgestellt hat, dass das Fahrrad nicht neu war und mein Vater es dem Nachbarn abgekauft hat, weil er vergessen hatte, meines abzuholen. Einer der vielen Streitpunkte.
Jetzt sehe ich, dass im Spiegel langsam meine Fingerabdrücke verblassen. Ich trete näher, dann wieder einen Schritt zurück. Anscheinend hatte ich sie auf meine Augen gelegt.
Unsicher trete ich dann von einem Fuß auf den Anderen.
Was war das, was soll ich jetzt tun?
Edward platzt ins Zimmer. „Vielleicht etwas mit deiner Gabe“
Natürlich hat er wieder in meinen Gedanken rumgekramt, ich werfe ihm einen genervten Blick zu, er zuckt entschuldigend die Schultern.
„Ich rufe die Anderen zusammen. Wir klären das.“
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...