Kurz bleibe ich noch im Auto und betrachte die Anlage vor mir, die ich jetzt jeden Tag besuchen werde.
Ein großes, weißes Gebäude mit vielen Fenstern, mehr kann ich von hier aus nicht erkennen.Auf dem Parkplatz stehen viele Mittelklassewagen und mein Porsche sticht ziemlich hervor. Die Schüler treffen sich in kleinen Gruppen, begrüßen sich in Umarmungen und gehen dann gemeinsam zum Eingang.
Ich steige aus und laufe neben Nessie her, hin zum Tor.
Wir betreten eine Pausenhalle, wo noch mehr schwätzende Jugendliche stehen.
Ihr Geruch steigt mir wohlriechend in die Nase. Ich höre ihre Gespräche, studiere ihre Körperhaltung.
Ein paar Blicke fallen auf uns und ich fühle mich etwas unwohl.
Erkennen sie, dass ich nicht wie sie bin?
Durch die Fernster sehe ich, dass sich draußen ein großer Schulfhof erstreckt, weiter hinten erkenne ich eine Wiese und einen Sportplatz. Zwei weitere Gebäude begrenzen den Hof an den Seiten, sodass eine Art langer, breiter Flur entsteht, der sich dann auföst.
„Wir müssen zum Sekretariat“, sage ich und schaue hinüber zu Renesmee.
Sie nickt und geht zu einer Schülerin in unserer Nähe, fragt sie nach dem Weg. Sie weist in eine Richtung und wir beginnen unseren Weg durch die Menschenmasse. Ich drücke mich an ein paar Schülern vorbei, frage sie, ob sie mir den Weg frei machen können, entschuldige mich, wenn ich jemanden auf dem Fuß trete. Hier drin ist es definitiv zu eng.
Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir den Raum endlich durchquert und biegen in den Flur nach links.
Ein paar Türen weiter steht tatsächlich Sekretariat in großen Lettern und ich werfe Nessie einen erleichterten Blick zu. Sie klopft.
Eine Frau Ende fünfzig schaut uns an, dann lächelt sie breit.
„Ihr müsst die Neuen sein“
Die Neuen. Anscheinend sind wir die einzigen neuen Schüler
. „Ja“, nicke ich und stelle uns vor. „Ich bin Charlotte Cullen und das ist meine... kleine Schwester. Renesmee Cullen.“
Die Sekretärin heißt uns willkommen und teilt uns unsere Stundenpläne aus. Ich habe als erstes Englisch in Raum 210, der soll sich im linken Gebäude im zweiten Stock befinden.
Mit einer langen Umarmung verabschiede ich mich von Nessie, wir wünschen und viel Erfolg, bevor wir in verschiedene Richtungen auseinandergehen.
Auf dem Weg zum Raum liegt auch mein Schließfach.
Als ich einen kurzen Blick hineinwerfe, sehe ich den dicken Ordner, den alle Schüler hier tragen und verschiedene Schulbücher. Ein Kugelschreiber, leere Blätter und Infomaterial befinden sich darin. Ich überfliege die Informationen.
Es besteht hauptsächlich daraus, das das Schulsystem erklärt wird, wir alle haben Pflichtfächer und müssen noch eine bestimmte Anzahl an Wahlfächern nehmen. Den ausgefüllten Bogen müssen wir erst bis morgen abgeben, deshalb verschiebe ich das Durchgehen der Fächer auf den Nachmittag.
Außerdem liegt ein Lageplan bei, auf dem Schulgelände befinden sich neben dem Sportplatz noch eine Turnhalle und eine Schwimmhalle. Der Codex der Schule ist auf den letzten Blättern abgedruckt, eine Liste unserer Pflichtlektüren für dieses Schuljahr, danach schauen mich leere Karoseiten und Trennblätter an. Seufzend schließe ich meinen Spind wieder.
Vor der Tür zu Raum 210 bleibe ich kurz stehen, nehme tief Luft und versuche, meine Nervosität etwas in den Griff zu kriegen. Dann klopfe ich mit drei Schlägen.
Ein allgemeines „herein“ ertönt von der anderen Seite. Sofort liegen alle Blicke auf mir.
Das bin ich schon gewohnt von früher, als ich immer zu spät kam, aber diesmal zwinkern und grinsen mir meine Freunde nicht zu. Nein, in dieser Klasse befindet sich kein einziges bekanntes Gesicht und ich werde auch nicht verschwörerisch, sondern neugierig oder argwöhnisch angeschaut.
Der Lehrer, der es offensichtlich gar nicht toll findet, dass ich seinen Unterricht störe, ist derjenige, der mich argwöhnisch anschaut.
Ich versuche es mit einem netten Lächeln und einer Erklärung. „Entschulidgen Sie die Störung, mein Name ist Charlotte Cullen und ich bin die neue Schülerin. Bis eben war ich noch im Sekretariat und konnte deshalb nicht pünktlich zu ihrer Stunde erscheinen“
Er nickt.
„Dann stell dich doch mal der Klasse vor und such dir dann einen Platz“
Ich stelle mich vor die Tafel und spreche die paar Sätze, die ich mit Rosalie eingeübt habe.
„Wie gesagt, ich bin Charlotte. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Forks. Vor kurzem bin ich mit meiner Familie hier her gezogen, weil mein Vater eine neue Stelle im örtlichen Krankenhaus bekommen hat“
Dann suche ich mir einen Platz in der dritten Reihe, neben einem fröhlich lächelnden Mädchen mit rot leuchtenden Haaren.
„Ist hier noch frei?“, frage ich im Flüsterton und sie nickt.
„Ich bin Jenn“, stellt sie sich mir dann vor.
„Charly“, sage ich schlicht. Leise nehme ich neben ihr Platz und schlage mein Buch auf der gleichen Seite auf wie sie.
„Wenn du möchtest, kann ich dir in dier Pause den Campus zeigen“, schlägt sie vor, etwas unsicher. Ich lächle sie breit an „Gerne!“
Unser Lehrer wirft uns einen mürrischen Blick zu, bevor ich weiterreden kann, und wir verstummen, wenden uns den Aufgaben im Buch zu.
Nach einer Doppelstunde erklingt endlich das erlösende Ringen der Schulglocke.
„Komm“, fordert Jenn mich auf. Ihr Schließfach befindet sich im gleichen Gang wie meines und wir holen als erstes die Sachen für die nächste Stunde, bevor wir die Treppen hinunter laufen. Wir kommen in der Pausenhalle an, die jetzt, da sich nicht so viele Schüler in ihr befinden, größer wirkt.
Jenn hält mir die Tür auf und zusammen verlassen wir das Gebäude. Sie zeigt mir den kürzesten Weg zu der Turnhalle, führt mich zum Schulgarten und erkärt mir, welches Essen in der Cafeteria – die wirklich riesig ist – gut ist.
Als wir endlich fertig sind, ist kaum noch was von unserer Pause übrig.
„Tut mir Leid, dass ich deine ganze Pause verbraucht habe, Jenn. Vielen Dank“
Sie lächelt nur. „Ach, das ist doch selbstverständlich. Komm, ich stell dir noch schnell meine Freunde vor“, sagt sie, greift zutraulich nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her.
Wir treffen zu einer kleinen Gruppe, drei Jungs und zwei Mädchen. Die Rothaarige mit den vielen Sommersprossen stellt sich als Holly vor, die andere mit langen, braunen Haaren und gebräunter Haut als Ashley. Die Jungs heißen Zac, Ryan und Jack.
Sie begrüßen mich sofort mit einer Umarmung, damit hätte ich nicht gerechnet und ich bin etwas überrumpelt, aber ich freue mich, dass sie so herzlich sind.
Zac und Jack sehen sich ziemlich ähnlich, beide blond mit grün-blauen Augen. Als Jenn meinen leicht verwirrten Blick sieht, erklärt sie grinsend: „Zwillinge“ Ich nicke nur.
Hinter mir ertönt eine Stimme: „Die Schlangen vor dem Lehrerzimmer sind die Hölle, ich musste die ganze Pause anstehen, um mein blödes Atest für letzte Woche abzugeben“
Ich drehe mich um und schaue in das grinsende Gesicht eines braunhaarigen Jungens. Wie erstarrt blicke ich in seine blauen Augen, bin nicht in der Lage mich zu bewegen.
„Oh, bist du neu?“, fragt er, als er mich sieht.
Jenn – die mich irgendwie adoptiert zu haben scheint – nickt.„Ja, das ist Charly“
Das offene Lächeln des Junges, mit dem er mich anschaut, verschlägt mir die Sprache.
„Hallo, Charly“
Und in dem kurzen Moment, in dem er mich in seine Arme schließt, fühle ich mich zum ersten Mal, seit ich in dem Wald in der Nähe von Forks erwacht bin, wieder, als wäre ich irgendwo angekommen.
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...