An die Leere in meinem Körper nach den Tagen des Kampfs kann ich mich immer noch genau erinnern, auch wenn das nun schon Jahre her ist.
An die Gedanken an die Schicksale derjenigen, die ich umgebracht habe.
Die Frage, ob ich das Richtige getan hatte.
Der Schock, wie herzlos die Volturi waren.
Und der Todesschrei von Bree, der in meinen Ohren nachhallte, als wir schon auf dem Weg nach Hause waren.
Es ist viel passiert.
Bella wurde verwandelt, nachdem sie ihre und Edwards Tochter Renesmee zu Welt gebracht hat.
Die Volturi hatten es mal wieder auf unsere Familie abgesehen.
Jasper und Alice hatten uns zwischenzeitlich verlassen. Doch das alles hat uns nur stärker werden lassen.
Und jetzt werden wir umziehen.
Ein letztes Mal schweife ich durch das Haus, in dem ich das letzte halbe Jahrezehnt verbracht habe.
Mein Zimmer ist leer, aber ich hatte es sowieso nicht großartig dekoriert. Nur mit den wenigen Dingen, die Rose und Emmett eines Nachts aus meinem zu Hause gestohlen haben. Bücher, die mir sehr am Herzen liegen, Fotos und ein paar andere Erinnerungsstücke. Über den Zustand meiner Familie haben sie kein Wort verloren und ich weiß nicht, ob mich das beunruhigen sollte, oder nicht.
Ich verlasse das Zimmer wieder und schließe leise die Tür hinter mir.
Das ist das Ende einer Episode in meinem Leben, der ersten, die ich als Vampir verbracht habe.
Meine Hände fahren ein letztes Mal über das Geländer, als ich die Treppen hinunterlaufe und mich durch die Tür schiebe, diese dann hinter mir abschließe.
Ich wende mich zum Wald und mache mich auf den Weg zu unserem neuen Haus, während ich überlege, was ich von Forks wohl vermissen werde. Vielleicht die Werwölfe, auch wenn ich nie gedacht hätte, dass ich das einmal sagen werde.
Sie haben uns immer wieder geholfen und unterstüzt, auch bei unserem Kampf mit den Volturi.
Zwar hat das mit dieser Prägungssache von Jakob zu tun – deshalb zieht er auch mit uns um – aber trotzdem hätte ich nicht erwartet, dass sie sich uns gegenüber als so bedienungslos loyal erweisen.
Zwischen den Bäumen beschleunige ich meine Schritte, beginne zu rennen. Ein letztes Reh erlege ich hier, in der Nähe von der Stelle, an der ich zum ersten Mal gejagt habe.
Dann lasse ich all das hinter mir.
~*~
Die Cullens sind schon dabei, die Wohnung einzuräumen, als ich wieder zu ihnen stoße. Ich gebe Esme den Schlüssel für das alte Haus und sie steckt ihn dankend ein.
Mit ein paar Kisten gehe ich hoch in mein neues Zimmer.
Es ist ziemlich groß und ich mag es wegen dem Erker und der größeren Glasfront mehr. Nachdem ich die Kartons auf dem Boden abgestellt habe, öffne ich die Fenster und atme die frische Luft ein. Es riecht nach Regen, Gras und neuen Anfängen, eine Mischung, die mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
Jasper klopft und betritt dann das Zimmer.
„Brauchst du Hilfe beim Aufbauen?“, fragt er und da ich nichts gegen seine Gesellschaft einzuwenden habe, nicke ich. Wir beginnen meine Regale und meine Kommode aufzubauen, schweigend, bis ich es endlich über mich bringe, anzusprechen, was mir schon seit Tagen auf der Seele brennt.
„Glaubst du, es ist möglich, wenn nur Nessie und ich die Schule besuchen. Allein?“
Jasper hört auf, zwei Holzteile zusammen zu stecken und schaut mich an.
„Ich meine... die letzten Jahre ward ihr immer da und habt mich beschützt“, fahre ich fort. „Aber manchmal denke ich, dass ich auch mal wieder meine eigenen Erfahrungen machen muss. Auf mich selbst gestellt“
Er nickt, als würde er verstehen, aber sicher scheint er nicht.
„Charly, das ist nicht so einfach, wie du es dir vorstellst. Du hast noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Menschen und...“
Ich blicke nach unten, auf die Schrauben in meinen Händen.
Irgendwie war es doch klar gewesen.
Was hatte ich mir eigentlich für Vorstellungen gemacht, dass sie mich gleich beim ersten Mal alleine losschicken würden?
Ich nicke etwas traurig.
„Aber ich kann trotzdem Mal mit den Anderen reden. Wie du weißt, kann ich Leute sehr gut überzeugen“, er grinst mich mit diesem typischen Jasper-Lächeln an und ich fühle mich sofort besser. Vielleicht kann er das wirklich.
~*~
Ich lese den Brief noch einmal. Wir freuen uns, sie ab nächstem Schuljahr bei uns begrüßen zu dürfen. Hier steht es schwarz auf weiß.
Und das beste ist, dass nur Nessie und ich so einen Brief bekommen haben.
Auch sie war dafür, dass wir ohne die Anderen zu Schule gehen. Ich glaube, sie hatte wirklich Angst davor, sich mit ihren Eltern ein Klassenzimmer zu teilen.
Ein letztes Mal überprüfe ich mein Spiegelbild. Unsere Schule hat keine vorgeschriebene Kleidung, also habe ich mich für etwas Schlichtes entschieden, wer weiß, wie die Schüler dort drauf sind. Mit meiner leicht kaputten Jeans, dem schlichten Oberteil und der Lederjacke kann ich eigentlich nicht so viel falsch machen.
Nessie kommt nach unten, ihre Haare sind mittlerweile noch länger als meine und die Strähnen, die Rose ihr gelockt hat, wippen bei jedem Schritt leicht auf uns ab.Hier wird sie sich ein Jahr jünger ausgeben, als ich, 15.
„Bereit?“, frage ich sie, und sie nickt grinsend. Wahrscheinlich freut sie sich genau so wie ich auf diesen Tag.
„Bereit“
Ich nehme ihre Hand und wir gehen zu meinem Auto.
Der nächste Abschnitt meines Lebens beginnt, der Abschnitt, in dem ich ein Vampir bin, der sich als Mensch ausgibt.
Hey :)
Sorry, dass dieses Kapitel irgendwie lame ist, aber ich brauchte eines, um einen Übergang zu den nächsten zu schaffen... Ich habe viele Dinge geplant, bleibt gespannt c:
Lots of love xx
-Jules
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...