Alice warnt uns, kurz bevor ihr Geruch in meine Nase steigt und ich ihre trampelnden Schritte auf dem Waldboden höre.
Das Blut, das Bella verteilt hat, rieche ich auch und ich kann mir gut vorstellen, wie sehr es meine ungezügelten Gleichaltrigen in den Wahnsinn treibt, die nicht unter der Führung der Cullens gelernt haben sich zu beherrschen und mit dem Durstgefühl umzugehen.
Die ersten Vampire brechen durch das Unterholz und laufen schließlich auf uns zu.
Sie landen direkt vor Emmett, Jasper und Alice, unseren stärksten Kämpfern. Jasper, wegen seiner langen Erfahrung, Emmett, auf Grund seiner Muskelkraft. Alice, weil sie jeden Schritt ihres Gegners vorhersieht und ihn tötet, bevor er überhaupt reagieren kann.
Ich befinde mich in der Mitte des linken Flügels, Rose hat die gleiche Position auf der rechten Seite eingenommen. Wir sind zwar gut, aber nicht herausragend.
Im Rücken spüre ich Esme, die hinter mir steht und außerdem die Anwesenheit der Werwölfe. Auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, aber durch sie fühle ich mich tatsächlich sicherer.
Mein erster Gegner ist ein Mädchen in meinem Alter.
Merkt sie, dass ich erst genau so kurz wie sie kein Mensch mehr bin?
Was ist mit ihrer Familie?
Wen hat sie alles umgebracht?
Heftig schiebe ich die Gedanken zur Seite und stürze mich auf sie. Sie ist viel schmächtiger als Emmett, meinem letzten Trainingspartner, aber dafür wendiger und schneller.
Damit habe ich nicht gerechnet und sie weicht mir geschickt aus. Mit einem Sprung drehe ich mich und haue ihr dabei mein Knie in den Lauf.
Stolpernd fängt sie sich, doch ihr Tempo hat sie verloren. Mit ein paar harten Ellebogenhaken und einer Faust in ihren Magen Magen fällt sie auf den Boden.
Ich habe gewonnen.
Aber was soll ich jetzt tun?
Ich habe noch nie eine Kreatur umgebracht, ich weiß nur theoretisch, wie man ihre Gleidmaßen herausreißt. Gemacht habe ich es noch nie und ich knie irgendwie hilflos über dem Mädchen und weiß nicht, wie ich fortfahren soll.
Hinter mir höre ich, wie weitere Neugeborene sich in den Kampf stürzen, spüre die Anstrengung, mit der die Cullens kämpfen. Und ich bin hier und kann nichts tun.
Auf einmal kommen die Werwölfe hervor. Ein ganz junger kommt auf mich zugerannt, Seth heißt er, glaube ich. Als sich unser Blick trifft, verstehe ich was er vorhat und drehe den Kopf des Mädchens so, dass Seth ihm im Lauf abreißen kann.
Ein grausames Geräusch erklingt kurz und Leere breitet sich in mir aus. „Danke, Seth“, sage ich leise, doch ich weiß, dass er es gehört hat.
Ein Junge, breiter gebaut, ist der Nächste, der auf mich zukommt. Ich schätze ihn eher wie Emmett ein und merke, dass ich Recht habe, als ich mich auf ihn stürze und er träger reagiert.
Meine Tritte sind gezielt und wirksam, doch ich merke, dass er im Gegensatz zu Emmett etwas bei seinem Training gelernt hat. Wir ringen eine Weile miteinander, dann höre ich Jaspers Stimme durch meine Gedanken ziehen. Deine Gabe flüstert er und ich konzentriere mich auf die Hand, die auf der Schulter des Jungen liegt.
Dann denke ich mit aller Kraft an Trauer. Aus dem eben noch so starken Kämpfer wird ein Besiegter, er gleitet auf den Boden und beginnt zu schluchzen. Auch wenn keine Tränen fallen, überkommt mich eine Welle des Mitleids.
Ich kann ihn nicht töten, ich will nicht, ich...
Mein Blick fällt auf den silbernen Anhänger.
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Charlotte Cullen | Twilight Fanfiction
Fanfiction{abgeschlossen, überarbeitet} "Don't be afraid to change. You may lose something good but you may gain something better." Es sind mindestens zwanzig und meine Augen können ihnen gar nicht folgen, ich nehme nur Bruchteile wahr. Anmutige, blitzschnel...