playMASSIVE

Part 2

Nach dem Abendessen liege ich mit meinem Handy im Bett und schreibe noch mit Sarah über Facebook. Sarah ist meine beste Freundin seit der 6. Klasse. Manchmal kann sie nerven. Wenn sie ein mal anfängt zu reden kann man sie kaum stoppen, besonders beim Thema One Direction. Ich wundere mich immer wieder wie sie das schafft so viel zu labern ohne Luft zu holen. Aber im großen und ganzen ist sie wie eine kleine Schwester für mich. Nach einiger Zeit wechselt Sarah wieder das Thema im Chat.

Sarah: Was hast du jetzt eigentlich vor? Wegen Praktikum.

Ich: Ich weiß es nicht. Ich habe vorhin noch das Internet durchforstet aber nichts gefunden.. Naja, fast nichts.

Sarah: Wie meinst du das?

Ich: Ich habe eben das Let's Play von Sarazar geguckt und habe mir danach seinen Channel mal genauer angesehen. Also Beschreibung und so. Und dabei ist mir die Adresse von der playMASSIVE GmbH ins Auge gefallen. Ich habe da mal einfach so eine Bewerbung hingeschickt.

Sarah: Nicht dein Ernst!

Ich: Ein Versuch ists wert oder nicht?

Sarah: Ich finde das ist ne coole Idee. Aber ernsthaft, wenn die dich annehmen, bring mir ein Autogramm mit!

Ich: Mache ich dann. Aber erstmal weiter sehen.

Sarah: Ich gehe jetzt schlafen. Gute Nacht! & Bis morgen.

Ich: Schlaf gut.

Ich sehe auf die Uhr. 9 Uhr schon?! Oh Mahn. Wo sind die Ferien geblieben? Ich schalte meine 8 Wecker ein und knipse das Licht aus. Wenig später schlafe ich unruhig ein.

Um halb 7 rappelt mich der letzte der 8 Wecker aus dem Bett. Ich will garnicht erst aufstehen. Ich rolle trotzig aus dem Bett und suche meine Klamotten aus dem Kleiderschrank zusammen. Das Outfit, das ich auswähle, besteht aus den warmen Leggins mit Rentier- und Sternchenprint in schwarz weiß , einen weinroten oversized Wollpullover und meine schwarzen Schnürstiefel. Umgezogen verschwinde ich ins Bad und kümmere mich um mein Make-Up. Meine Haare bürste ich durch. Sie ergießen sich in leichten Wellen und voller Länge über meine Schultern bis unter die Brust.

Als ich aus meinem Zimmer gehe kommt mir der Duft von frischen Waffeln entgegen. Ich gehe in die Küche. "Guten Morgen Spätzchen." sagt mein Vater, der gerade den Tisch für das Frühstück deckt. Meine Eltern haben es natürlich gut. Sie haben noch eine Woche Urlaub. "Morgen." antworte ich verschlafen. "Und hast du schon eine Zusage?" ruft meine Mutter aus der Küche. "Noch nicht." rufe ich zurück und befördere den Orangensaft in mein Glas. Langsam bereitet mir das Thema Bauchschmerzen. Mama kommt aus der Küche und stellt den Teller mit den warmen Waffeln auf den Tisch. Gemeinsam frühstücken wir. Das kenne ich schon fast nicht mehr. Meine Eltern sind geschieden und wir machen deswegen nur selten etwas gemeinsam. Mein Bruder ist auch nur kaum zuhause weil er die meiste Zeit in der Universität verbringt. Mein Bruder und Lehrer.. Das wäre garnichts für mich. Da meine Eltern normaler Weise schon auf dem Weg zur Arbeit sind wenn ich aufstehe, freue ich mich immer auf das gemeinsame Frühstück an den Samstagen und wenn auch nur einer von beiden morgens zuhause ist. Abgesehen von meinen beiden Hunden bin ich sonst alleine. Ich vermisse die Zeit wo alles noch in Ordnung war. Meine Eltern trennten sich als ich 7 Jahre alt war. Mittlerweile gehe ich in die 9. Klasse einer Realschule und bin vor 2 Monaten 15 geworden. Die Zeit verfliegt so schnell. "Heute fahre ich dich zur Schule." sagt mein Vater und reist mich aus meinen Gedanken. Höre ich da richtig? Ich grinse ihn an. Ich freue mich immer wenn ich nicht mit dem überfüllten Schulbus fahren muss. "Danke." sage ich und esse das letzte Herzchen der Waffel. "Mach dich schonmal fertig. Wir fahren in 10 Minuten." ruft mir mein Vater hinterher als ich meinen Platz abräume und mein Geschirr in den Geschirrspüler verfrachte.