playMASSIVE

Part 35

"Ok, musst du wissen. Aber dann lassen wir das Fenster auf sonst erstickst du wegen den Fischstäbchen." sage ich und sie kommt zu mir rüber. "Das war ein Scherz Valle." sagt sie mit weicher Stimme und nimmt mir die Decken aus den Händen, wirft sie rüber aufs Bett und sieht mich an. Ich habe keine Ahnung, wie ich reagieren soll. Mich überkommt ein wohlig warmer Schauder. Ihr Blick ist weich und ich erkenne ein leichtes Funkeln. Wir sehen uns direkt in die Augen. Ich mache einen Schritt auf sie zu, sie bleibt einfach stehen. Vorsichtig lege ich meine Hände auf ihre Taille. Es sieht so aus, als ob es ihr gefallen würde, ihrem Lächeln nach zu Urteilen. *Nun mach schon!* stupst mich mein Unterbewusstsein flüsternd an. Behutsam ziehe ich sie näher zu mir ran. Da sie kleiner ist als ich, muss ich zu ihr runter sehen, womit ich kein Problem habe. Wir halten noch immer Augenkontakt. *MACH JETZT VALENTIN RAHMEL! Versau es nicht!!* schreit mein Unterbewusst sein und hüpft verärgert auf und ab. Ich nehme meinen Mut zusammen und komme ihr näher. Wir lächeln sanft, als auch sie mir entgegen kommt. Ihre Hände weilen auf meinen Oberarmen. Diese kleine Brührung lässt meinen Körper beben und fühlt sich einfach wunderschön an. Kurz darauf schließen wir beide unsere Augen - ich küsse sie. Und es fühlt sich so gut an. Wie ein kleines Feuerwerk um uns herum. Es kribbelt überall, als sie ihre Finger sanft in meinem Haar vergräbt. Daraufhin drücke ich sie enger an mich ran und gehe leicht in die Hocke um sie noch beim Küssen hochzuheben. Wir beide lächeln. Ich trage sie Rüber zum Badezimmer, welches Gegenüber vom Schlafzimmer ist und wo ich sie runter lasse. Ihre Tasche steht vor der Tür. "Wir sollten uns wirklich Bettfertig machen." sage ich und lächle überglücklich. Sie nickt, lächelt ebenfalls, packt die Tasche und verschwindet im Bad. Sie schließt sie Tür und ich lehne mich mit geschlossenen Augen an die Wand gegenüber, beiße mir sanft auf die Unterlippe. *Gut gemacht* sagt mein Unterbewusstsein anerkennend und klopft mir auf die Schulter. Ich lächle und gehe zurück ins Schlafzimmer, um die 3 Decken unter die Bettdecke auszubreiten.

Wenig später steht sie bei mir. Sie trägt ein dunkelblaues Top und Boxer. "Was, noch nie ein Mädchen in Boxern gesehen?" fragt sie als ich sie ansehe. "Ne bis jetzt noch nicht. Steht dir aber und sieht bequem aus." sage ich. "Nur, ist das nicht etwas kalt?" füge ich hinzu. Sie lacht kurz auf. "Bequem? Ja. Etwas kalt? Auch." meint sie. Ich schüttle spaßeshalber tadelnd den Kopf, gehe rüber zu meinem Kleiderschrank und reiche ihr eines meiner T-Shirts. "Zieh das über. Vielleicht etwas groß, aber wärmer." sage ich. Sie legt es auf das Bett, zieht sich dann ihr Top aus und das T-Shirt an. Ich schlucke bei dem Anblick ihres nur mit BH bekleideten,schlanken Oberkörpers und grinse für sie unbemerkt verlegen. "Das was darauf steht passt ja perfekt zu dir." lache ich. Nomad & Psycho & Alcatraz & Prophet. "Hey, ist immer noch dein T-Shirt." sagt sie als sie an sich hinunter sieht. Tatsächlich ist das Shirt zu groß, denn es reicht bis ganz knapp unter ihrem Po. "Boyfriend-look." erwähne ich lächelnd. "Ich gehe mich dann auch mal fertig machen." füge ich hinzu, als ich bemerke, dass die Zeit voran schreitet.

Cayras POV

Valentin verschwindet im Bad und ich setzte mich auf das Bett, lasse mich lächelnd quer darüber zurück fallen. So viel auf einmal. Das T-Shirt, die Blicke und nicht zu vergessen: der Kuss, der wahnsinns Kuss ! Mein Körper kribbelt noch immer überall, als wäre ich unter Strom gesetzt.  Und jetzt schlafe ich gleich in einem Bett neben dem, für mich, wundervollsten Menschen der Welt. Ich kann es gar nicht richtig glauben, was gerade alles passiert ist. Mir kommen Eriks Worte aus dem Minecraft Let's Play in den Sinn. 'Du kannst dir nicht aussuchen in wen du dich verliebst. Es passiert einfach.' Da hat er wohl recht, wie mit dem Meisten, was er von sich gibt. Ich richte mich auf und schließe mein Handy ans Ladekabel. Kurz darauf wackelt das Bett und ich erschrecke mich, als Valle mich in seine Arme zieht. "Sehr nett mir jetzt noch einen Herzinfarkt zu verpassen Herr Rahmel." sage ich und sehe zu ihm hoch. "Tut mir leid. Die Krankenschwester ist immerhin da." sagt er sanft, schmunzelt kurz und küsst meine Stirn. Die Uhr auf dem Nachttisch schlägt auf die nächst volle Stunde um. Das Klacken ist bei der momentanen Stille deutlich zu hören. "Zeit zum Schlafen. Sonst kommen wir nicht raus." sagt er und schlägt die Decken zurück. Als ich mich hinlege, deckt er mich zu und knipst die Nachttischlampe aus, legt sich dann zu mir. "Komm her." flüstert er dicht an meinem Ohr. Ich erhebe leicht meinen Oberkörper und er zieht mich in seine Arme. Sofort ist es wärmer. "Schlaf schön." sagt er und drückt mir einen sanften Kuss ins Haar. "Du auch Valle." antworte ich. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. Der Mond scheint leicht bläulich an die Decke und ich kann es noch immer nicht wirklich glauben, was eben noch alles passiert ist. Mit einem Lächeln auf den Zügen, Valentin im Rücken, dem Duft von ihm und der Bettwäsche in der Nase und mit gücklichem, wild klopfendem Herzen schlafe ich in seinen Armen ein.