playMASSIVE

Part 52

Der 2. Teil des Livestreams läuft genau so Chaotisch ab wie damals. Erik bereitet den Teig vor, während Valle und ich uns ein kleines Seifenblasen Battle liefern und fast durch das ganze Studio rasen. Erik ist ab und zu vor Lachen garnicht mehr zu bremsen. Kurz darauf kann es mit dem Ausstechen auch schon los gehen.

Manuel kommt ins Studio, um die fertigen Bleche abzuholen. "Die sehen auf jedenfall besser aus als 2012." lacht Erik. "Liegt vielleicht daran, dass wir jetzt 2 dabei hatten, die wenigstens Backen können." lacht Valentin darauf hin und Manuel gibt in die nächste Werbung ab. In der Zeit können wir endlich aus den Kostümen heraus und bereiten alles für den kleinen 'Sing-sang Teil' wie ihn Erik nennt vor. Während Valle schnell die 2 Gitarren aus dem Büro holt, schicke ich meinem Bruder eine SMS.

'Guckt Papa auch den Stream?'

'Ja. Er hat ab und zu geschmunzelt, aber ist nicht ganz so begeistert. :('

Ich komme nicht mehr zum Antworten. "So und diesesmal haben wir uns gedacht, singen wir ein kleines Liedchen. Das wird diesesmal aber nicht mit der Community statt finden weil das damals wirklich katastrophal war." lacht Erik. "Aber wir haben ja unsere 2 Talentchen."fügt er hinzu. "Schreibt doch mal bitte in die Kommentare, ob Gronkh und Sarazar das in den zukünftigen Livestreams auch mal öfter machen sollen." weise ich die Zuschauer an, worauf hin mich Valle und Erik lachend ansehen. "So dreist." lacht Valentin und stimmt seine Gitarre. "Dann legt auch los." weist uns Gronkh an und wir beginnen zu Butterfly fly away von Miley Cyrus spielen. Glücklicherweise fehlerfrei und laut den Kommentaren der Community, die Erik während dessen im Blick hat, klingt es auch recht gut. Ich spüre, wie mein Handy in der Hosentasche vibriert.

Den Rest des Streams spielen wie noch ein mal die Minecraft Hunger Games. "Wir müssen jetzt auch raus." sagt Manuel, worauf hin wir geknickt auf die Uhr sehen. "Wir sagen immer wir sind so fertig und dann geht der Stream 5 Minuten und das wars schon." sagt Erik. "Jeeeej Kekse!" ruft Valentin, der mit einem Teller voller Kekse zurück ins Studio kommt. "Alter de sind gut geworden." sage ich begeistert. "Und die schmecken auch verdammt gut." fügt Erik hinzu. Wir wünschen den Zuschauern Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch und kündigen den nächsten Livestream im nächsten Jahr an. "Allerdings müsst ihr uns 2 Idioten dann wieder ohne Caya ertragen. Das können wir am Schluss auch noch sagen, Cayra wie war es denn für die hier?" fragt mich Valentin. "Ich fand es richtig klasse. Wenn ich es könnte würde ich es wirklich nochmal machen. Es macht wirklich total viel Spaß und ich hätte nie gedacht, dass so viel Vorbereitung und Arbeit hier drin steckt." sage ich. "Die Community heult schon." wirft Erik ein. "Da steht was wie: Neiiin! Sie soll nicht gehen.; Es war richtig witzig mit ihr; Wir werden dich vermissen Cayra; und ooh hier ist was ganz süßes ein kleines Bild." Manuel Schaltet auf Eriks Laptop wo diese kleinen Figürchen gezeichnet wurden, als wir beim Kekse backen waren. "Och nein ist das süß." sage ich und bin total begeistert. "Das drucke ich mir zuhause auf jeden fall aus und rahme das sein. Das ist so niedlich!" quietsche ich zum Schluss. "Aber jetzt müssen wir wirklih raus." sagt Manuel, der mit dem Handmikro zu uns ins Studio kommt. "Hey, Jungs die letzte Fusion des Jahres bitte." weise ich sie an. "FUSIOOOOOOOOOON" "Neiiin" ist kurz darauf hin zu hören und wir verabscheiden uns edgültig. Der letzte Livestream. Damit wird mir erneut klar, dass es nur noch eine Woche ist, bis das Praktikum entgültig zuende ist. Ich seufze, woraf hin eine kleine Gruppenumarmung folgt. "Ach Manuel, guck noch in die Regie auf deinen Platz." weise ich ihn anschließend an, als mir Chris das Zeichen dafür gibt, dass Rumpels Geschenk plaziert ist.

Wir stehen im Türrahmen der Regie, als Manuel sein Geschen auspackt, welches die neue Mattle CD ist, die seine Sammlung komplett macht. Er springt auf und ab wie ein kleiner Junge und umarmt mich ziemlich fest, bedankt sich gefühlte 1000 mal schnell hintereinander. "Kein Problem." antworte ich lachend.

"Ok, jetzt heißt es schauen ob es geklappt hat." höre ich von Erik, als wir auf dem Weg zu mir sind.  Bei dem Gedanken daran, dass ich gleich meinem Vater gegenüber stehen werde und keine Ahnung habe wie er reagiert, habe ich gemischte Gefühle. Ob er mich in den Arm nimmt oder mir eine schallende Ohrfeige verpasst. Ob er endlich einverstanden ist oder ob er sich weiterhin quer stellt und komplett ausrastet. Ich habe Angst. Große Angst.

Eriks POV

Ich sehe ab und zu in den Rückspiegel und bemerke, wie Cayra mit jedem Meter dem wir uns ihrem Haus nähern immer blasser wird. "Na, wieder im Kreidestyle unterwechs was?" sage ich, doch der Humor bleibt aus der Stimme. Sie lächelt kurz. Ich weiß, dass sie große Angst haben muss. Auch Valle sieht oft zu ihr nach hinten. "Das wird schon gut gehen. Wir sind ja dabei." Ich versuche sie zu beruhigen und ihr Mut zu zureden.

Wir fahren vor ihrem Haus vor und Cayra wird unruhiger. Valentin stellt den Motor aus und sieht zu ihr nach hinten. "Wir schaffen das schon." sagt er und lächelt, steigt anschließend aus und Cayra und ich tuen es ihm gleich. Valentin ergreift Cayras Hand. "Wo ist dein Puls hin?" fragt er besorgt und versucht die Stimmung etwas aufzulockern, was ihm auch gelingt, denn er entlockt ihr ein kleines Schmunzeln. Wir stehen vor der Tür und Cayra zieht ihren Haustürschlüssel aus der Jackentasche, schließt die Tür auf und wir betreten das Haus, wo wir von den beiden Hunden freundlich empfangen werden. Als ich geradeaus sehe, blicke ich gerade Wegs in das Wohnzimmer, wo ihre Eltern und ihr Bruder auf dem Sofa am Laptop sitzen. Wir gehen noch komplett angezogen direkt den Gang entlang. Die ganze Zeit sagt niemand auch nur einen Ton. Es ist ruhig, die Stimmung angespant, die Blicke von Cayras Familie auf uns gerichtet. Die von ihrer Mutter und ihrem Bruder herzlichst warm, der von ihrem Vater noch immer eisig. Cayra atmet durch. "Hallo." sagt sie leise. Valentin streift mit der Hand an ihrem Rücken entlang, was ihr mut gibt. Bleibt nur zu hoffen, dass alles gut geht.