Part 48

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'Ja, das wäre schön. Guck doch einfach mal gerade aus. :)'
Verwundert über die Nachricht sehe ich hoch und erkenne Valentin, wie er an seinem Mustang lehnt. Er steht unter der Straßenlaterne, darum erkenne ich ihn genau. "Du bist doch verrückt." sage ich als er mich hochhebt und küsst. "Du kennst mich doch. Und." er lässt mich runter. "Dein Wunsch ist mir befehl." fährt er fort. Ich sehe ihn geplättet an und erkenne das Funkeln in seinen Augen. "Ok, ich nehme das mit du bist verrückt zurück und ersetze es mit du bist einfach durch." lache ich und fahre ihm durchs Haar. "Glaubst du das wäre eine gute Idee?" frage ich ihn. "Als ich vogefahren bin, sind deine Eltern gerade weg gefahren." antwortet er. "Na wenn das so ist Herr Sarazar, dann kommen sie doch mit in mein bescheidenes Heim." "Wie sie wünschen." erwiedert er und ich muss lachen. Gemeinsam gehen wir ins Haus und tatsächlich, meine Eltern sind einkaufen. Wir nutzen die Gelegenheit und gehen direkt rauf in mein Zimmer.

"Ist dir kalt?" fragt er mich, als ich mit bequemen Schlafklamotten, also Boxern und T-Shirt ins Zimmer komme. "Nein, meine Heizung funktioniert." lache ich und setze mich zu Valentin aufs Bett, nachdem ich das Licht ausgemacht habe. Nur noch die Lichterkette über dem Bett leuchtet und es wirkt total bequem. Eine kleine weile kuscheln wir einfach, bis wir müde werden. Er zieht sich die Jeans aus und ich helfe ihm aus dem T-Shirt, woraufhin wir uns unter die Bettdecke verkrümeln und die Klamotten vor dem Bett rumliegen lassen. Er zieht mich an sich heran, mein Kopf ruht auf seiner Brust. Es ist ruhig und ich spüre seinen Herzschlag. Er ist die schönste Musik. Ich lächle bei dem Gedanken daran, dass das wirklich so ist wie es ist. Es ist kein Traum. Wir liegen einfach hier und ich höre seinem entspannten Atmen zu. Er streichelt meine Schulter, meinen Rücken. Bevor wir einschlafen, drehe ich mich um und ziehe den Stecker der Lichterkette, wir küssen uns erneut und kuscheln noch etwas weiter. "Hast du nicht Angst, dass deine Eltern morgen Früh rein platzen?" sagt er ruhig und ich spüre seine Stimmbänder vibrierend an meiner Wange. "Wie gesagt, es ist mir scheiß egal was die beiden sagen. Denk nicht drüber nach ok?" bitte ich ihn. Er küsst meine Stirn und ich werte es als Zustimmung. Ein paar Minuten später schlafen wir aneinander gekuschelt ein.

Tatsächlich fliegt am nächsten Morgen die Tür auf und Mama steht im Rahmen. Ich sehe sie an, bitte sie ruhig zu sein indem ich meinen Zeigefinger auf die Lippen lege. Sie lächelt und nickt, geht aus dem Zimmer und schließt wieder die Tür. "Ist er da?" höre ich Papa brüllen. "Ja. Lass die Beiden schlafen. Der Tumult den du machst zerrt an den Nerven!" ruft Mama zurück, daraufhin ist es ruhig und ich kann weiter schlafen.

Als ich viele Stunden später langsam die Augen öffne, ist mein Blick direkt auf die Uhr gerichtet, welche 16 Uhr anzeigt. Ich spüre wie mich eine Hand streichelt. Über den Kopf, die Wange. Ich drehe mich auf den Rücken und bemerke, wie Valle da liegt, auf den Ellbogen gestützt, den Kopf auf der geballten,stützdenden Faust. "Morgen." grinst er mich an. "Morgen? Guten Nachmittag." lache ich verschlafen und reibe meine Augen. "Sag mir nicht, dass du mich die ganze Zeit angeglotzt hast." innerlich bete ich. "Keine Angst. Nur 10 Minuten." antwortet er und küsst mich sanft. "Was ist eigentlich mit den Folgen heute?" frage ich. "Ich habe Tobi darum gebeten die Dinger hoch zuladen. Meinen Freien Tag würde ich lieber mit dir den ganzen Tag im Bett verbringen." raunt er. Dabei fällt mir ein, dass Mama heute Morgen reingeplatzt ist. "Warte hier, ich muss kurz runter." sage ich und springe aus dem Bett.

"Guten Morgen Mama." sage ich und finde sie Zeitung lesend im Esszimmer vor. "Morgen, na gut geschlafen?" fragt sie. "So gut wie schon lang nicht mehr." Ich stocke. "Ist alles ok mit Papa?" frage ich besorgt. "Papa ist mit den Hunden unterwechs. Langsam bekomme ich ihn umgekrämpelt, dass er euch wenigstens in Ruhe lässt. Es kann nur sein, dass er dir etwas aus dem Weg gehen wird, weil er sich momentan noch ziemlich beherrschen muss." sagt sie und trinkt einen Schluck von ihrem Kaffee. Ich mache 2 gläser Orangensaft fertig und bin auf dem Weg nach Oben, als Papa nach Hause kommt und die Hunde mir direkt hinterher laufen. "Morgen Papa." sage ich, doch er bleibt kalt und antwortet nicht. *War ja klar.* Ich verdrehe die Augen und gehe zurück in mein Zimmer.

"Achtung, Hunde." sage ich lachend und schon liegen die beiden im Bett. "Und Orangensaft." lacht Valentin und krault die Hunde. Ich reiche ihm sein Glas und er nimmt es dankend entgegen. "Und, was war mit deinen Eltern?" fragt er. "Mama war heute Morgen hier, aber du hast das nicht mitbekommen. Sie bekommt es langsam hin, dass Papa uns in Ruhe lässt, aber er geht mir mometan noch aus dem Weg." erkläre ich und trinke etwas von meinem Saft. "Das wird schon wieder süße." antwortet er und streichelt meine  Rücken.*Süße?* quietscht mein Unterbewusstsein. "Du zeichnest?" fragt er plötzlich, als er 3 Zeichnungen an meinem Klemmbrett vorfindet. "Naja. Sie sind nicht so besonders gut wie die lebenden Objekte, aber ich probiere einfach hier und da mal rum." "Nach rumprobieren sieht das nicht aus. Die sind der Wahnsinn." er geht rüber zum Klemmbrett und vergleicht die Zeichnungen mit den jeweils daneben hängenden original Fotos. "Du hast Erik und mich gezeichnet?" fragt er und zeigt auf das fast fertige Bild. "Es ist nicht ganz fertig." "Sieht aber schon verdammt gut aus." unterbricht er mich. "Ich könnte es ja jetzt zuende Zeichnen.Viel fehlt nicht mehr." schlage ich vor. "Wenn ich es mir dann mitnehmen, einrahmen und in den Flur hängen darf?" fragt er mit glitzernden Augen. Ich lächle. "Mach damit was du willst." antworte ich und komme zu ihm rüber, stehe vor ihm als er mich küsst. "Es wäre mir eine Ehre den Künstlerin über die Schulter zu sehen." sagt er und küsst meine Wange als ich vor ihm stehe um das Bild abzunehmen.  Ich hole eine Unterlage vom Schreibtisch und setze mich zu meinen Schlafenden Hunden aufs Bett. Valentin ist direkt neben mir, sieht bei jedem Strich und jeder Bewegung zu, wie das Bild mehr und mehr an Gestalt annimmt.

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