Part 42

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"Boah das tut so gut euch mal wieder zu sehen." sagt Marie, als wir in der bequemen Sofaecke des örtlichen Starbucks sitzen und uns unsere Getränke schmecken lassen. "Das kannst du laut sagen." antwortet Sarah. "Wie läuft euer Praktikum eigentlich?" frage ich. "Totoal anstrengend. Ich hocke jeden Tag bis mindestens 18 Uhr beim Tierheim und kümmere mich um die Tiere. Ich gehe ja normaler Weise nicht vor 22 Uhr ins Bett, aber im Moment bin ich froh, wenn ich vor 20 Uhr pennen kann." klagt Sarah. "Bei mir läufts ganz ok. Ich komme noch vor 18 Uhr nach Hause. Mich hats von uns 3 am bequemsten erwischt." trägt Marie bei. "Und wie siehts bei Dario aus?" erkundige ich mich vorsichtig. "Der ist auch jeden Tag tuto kaputto." sagt Marie. Sie und ihre Ausdrucksweise. "Oh." sage ich und stochere mit dem Strohhalm im Becher rum. "Hey, ich weiß schon bescheid, dass ihr nichts mehr miteinander am Hut habt." wirft sie plötzlich ein. Mir steigen Tränen in die Augen. " Nicht weinen. Für ihn war es auch nicht gerade leicht." Marie kommt zu mir rüber und nimmt mich in den Arm. "Reden wir über was anderes. Wie ists bei dir eigentlich so?"fragt sie. "Bestimmt Cool. Die Livestreams sind momentan der Hammer." fügt Sarah hinzu. "Es ist auch ganz witzig da, aber anstrengender als gedacht. Bis jetzt kam ich vor 22 Uhr nicht nach Hause. Aber das ists mir wert. Es macht verdammt viel Spaß und je länger ich im Moment von zu Hause weg bin umso besser ist es. Wir bauen eigentlich nur Scheiße, sind aber trotzdem voll bei der Arbeit dabei." erzähle ich und muss schmunzeln. "Hast du schon Fanpost gesehen?" fragt Sarah, als ich gerade einen Schluck meines Getränks nehme. "Aber hallo. Gestern saßen wir seit 12 oder 13 Uhr im Studio rum, haben Pakete ausgepackt und ein paar Briefe geöffnet. Ich glaube Erik und Valle hängen immernoch dran, wenn die Beiden nicht wieder die Nacht durchackern und jetzt noch in den Federn liegen." Marie schmunzelt. "Na ihr scheint ja echt gut miteinander auszukommen was ?" beginnt sie. Ihr Blick verrät etwas, das nichts gutes hoffen lässt. "Ja, wir sind eigentlich gute Freunde geworten, wieso?" frage ich und auch Sarah wird misstrauisch. "Tu nicht so. Gute Freunde pennen zusammen auf dem Sofa und halten Händchen. Ernsthaft?" *Shitt!* Ich verschlucke mich beim Trinken. "Alter Marie!" fährt Sarah sie an. "Ist doch wahr. Sie schmust da mit Valentin rum, während Dario zu Hause sitzt und heult bis zum geht nicht mehr." sovort schlägt die Stimmung um und mein Magen verabschiedet sich. "Marie das ist nicht fair." verteidigt mich Sarah. "Stehst du selbst auf ihn?" fragt sie darauf hin. Marie bleibt ruhig. "Ok, das reicht mir schon."  "Marie, ich kann da nichts für dass aus euch nichts geworden ist. Ich liebe Dario nunmal nicht. Für ihn ist es besser um mich zu vergessen, mir tuts weh weil ich meinen besten Freund verloren habe. Danke fürs Salz in die Wunde streuen." sage ich. In dem Moment kommt Dario ins Starbucks. "Dir tut es weh?" fragt er mich plötzlich. Ich sehe zu ihm hoch, verliere jede Farbe. "Klar. Wir sind befreundet seit ich denken kann Dario.Ich habe mir nach dem Telefonat die Augen ausgeheult." antworte ich. "Tut mir leid." antwortet er. "Es ging einfach nicht mehr. Du warst ständig in meinem Kopf. Ich war einfach eifersüchtig. Ich wollte, aber konnte dich nicht haben. Begraben wir den Scheiß und fangen von vorn an?" fragt er. *Höre ich da richtig?!* Ich brauche nicht zu überlegen und umarme meinen alten Freund. "Na das wurde aber auch mal Zeit." sagt Marie, die eben noch sauer auf mich war. Dieses Mädel verwirrt mich durch und durch. "Ja, endlich sind wir wieder die alte Clique." wirft Sarah mit ein. "Das war alles geplant richtig?" frage ich und die 3 lachen los. Den Rest des Tages verbringen wir zusammen und es ist wie früher. Das Thema Hand halten in der Preshow kam nicht wieder auf den Tisch, nichtmal das Thema Let's Plays oder Praktikum. Angenehme Abwechslung.

Auf dem Heimweg höre ich wie immer Musik. Da mein Musikplayer etwas spinnt höre ich ausnahmsweise Radio. Plötzlich höre ich Darios Stimme vor dem nächsten Song. "Wie kamt ihr dazu gerade den Song zu schreiben?" fragt der Moderator des Senders. "Das spiegelt meine Grfühle wieder, die ich bis vor kurzem noch hatte." antwortet Dario. "Dann hören wir doch mal rein. Viel Spaß liebe Hörer mit Nichts Okay." Da spielt auch schon die Musik ab. Ich bekomme Gänsehaut bei dem Song. Er klingt verzweifelt und trifft Darios Gefühle auf den Kopf. Ich schließe die Augen nachdem ich mich vergewissert habe, dass es keiner mitbekommt. Mein Kopf ruht an der kalten Fensterscheibe. Beim 2. Refrain packt mich der Song und einzelne Tränen laufen meine Wange herunter. Das ist Darios Art Schmerz zu verarbeiten. Und damit ist mir klar, dass er es wirklich verarbeitet hat, aber auch, dass ich daran schuld war das es ihm so ging. Meine Haltestelle. Ich steige aus, ziehe die graue Kapuze meines Hoodies über den Kopf  und gehe durch die Kälte.

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