Seine Hände fühlen sich kalt an und zittern in meinen. Etwas sagen... Wie denn wenn ich nicht einmal richtig atmen kann? "O..okey." bringe ich schließlich stockend heraus. Er sieht mich verzweifelt an. "Wenn du gehen willst, hole ich deine Sachen."sagt er als wüsste er nicht was er tun sollte. Er sieht mich ausdruckslos an. Ich schlucke. Daraufhin steht Dario auf und will gerade zur Tür hinaus, doch ich halte ihn auf. "Dario, warte mal." rufe ich hecktisch hinterher. Wenig später stehe ich vor ihm. "Danke, dass du es mir gesagt hast."sage ich mit ruhiger Stimme. "Du bist wie ein Bruder für mich, aber mehr... Es mag jetzt hart klingen, aber mehr ist für mich einfach nicht drin." fahre ich fort, darauf besonnen, dass ich Dario mehr verletzen könnte, als er es anscheinend ohne hin schon ist. Er wirkt wie ausgewechselt. Als hätte ihm jemand das Herz aus der Brust gerissen und seine Lunge mit Eisenspänen gefüllt. "Es tut mir leid." sage ich. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. Ich streife ihm mit der Hand über die Wange, ziehe ihn dann in eine feste Umarmung. Er stößt vorsichtig einen Seufzer aus. Drückt mich fester an sich und er scheint es zu genießen. "Schon ok. Besser du weißt es und bist weiterhin meine Freundin..eigentlich ja meine kleine Schwester, als dich ganz zu verlieren." Ich bin froh das er das sagt, denn genau so geht es mir ebenfalls. "Also ist alles in Ordnung und es bleibt zwischen uns wie es war?" frage ich ihn als ich mich von ihm löse. Er nickt und lächelt schief, doch es erreicht seine Augen nicht. Mir ist klar, das es schwer für ihn sein muss. Wenn aus Freundschaft Liebe wird, und die Liebe nicht erwiedert wird, kann das einen ganz schön fertig machen. Trotzdem scheint er zufrieden. "Komm, Outlast wartet." grinst er und wechselt so schlagartig das Thema. Wir gehen zurück in sein Zimmer. Augenblicklich verhält er sich wie früher. Wirkt nicht mehr so angespannt. Mein alter Dario, so wie ich ihn kenne und auf freundschaftliche Art wie einen Bruder liebe, ist endlich wieder zurück.
Auf dem Weg nach Hause stapfe ich durch den Schnee, höre Musik und denke nach. *Dario und ich werden das schon schaffen normale Freunde zu bleiben, trotz seiner Gefühle für mich. Es wird schwer, aber es ist nicht unmöglich.* Eine Autohupe reißt mich aus meinen Gedanken. Ich sehe verwirrt zur Straße, wo das Auto meines Vaters vorfährt und anhält. Ich steige zu ihm ins Auto und wir fahren nach Hause.
Nach dem Abendessen, das mein Vater vom Chinesen mitgebracht hatte, sitze ich in der Badewanne und entspanne mich. Um mich herum sind Kerzen aufgestellt, schöne Musik spielt von meinem Handy aus und das warme Wasser umhüllt meine Haut. Das Badeöl riecht nach Kürbis und Zimt. Eine gerade zu berauschende Mischung - perfekt für den Winter. Nach einer Weile des Entspannens steige ich aus der Wanne, trockne mich ab und schlüpfe in meine Unterwäsche, danach direkt in den Bademantel. Ich greife nach dem Handtuch das am Haken hängt und rubbel meine Haare trocken. Sie liegen zerzaust in alle Richungen als ich mich aufrichte und in den Spiegel sehe. Ich nehme die Bürste und versuche meine Haare zu bändigen, was mir mit viel Mühe auch gelingt. Ich föhne sie trocken, was wegen der Länge eine knappe halbe Stunde dauert. Als sie endlich trocken sind, schlüpfe ich aus dem weinroten Bademantel und Creme meine Haut ein, ziehe danach meine Shorts und ein normales schwarzes Top an und räume anschließend das Badezimmer.
Bis in die frühen Morgenstunden schreibe ich noch immer mit Sarah. Ich erzähle ihr, was mit Dario passiert ist. Doch sie wusste es schon längst. Sie zwang Dario praktisch dazu es mir zu sagen, sonst hätte sie es getan. *Tolle Freundin!* denke ich und verdrehe sauer die Augen.
Ich muss irgendwann eingeschlafen sein, träume die verrücktesten Dinge. Der Tag verleuft reveu, doch er endet mit dem Ende meiner Freundschaft zu Dario. Mit Herzstechen schrecke ich aus dem Schlaf hoch, beruhige mich nur mühevoll und quälend langsam wieder. Der stechende Schmerz, so dicht an meinem Herzen. Reflexartig lege ich meine Hand über mein wild klopfendes, schmerzendes Herz. *Habe ich vielleicht doch Gefühle für ihn?* frage ich mich selbst als, ich endlich wieder einen klaren Gedanken fassen kann. Dabei verfliegt der Schmerz langsam.
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playMASSIVE
FanficEin Mädchen, eine Zukunft, ein Traum. Ein YouTuber, eine Leidenschaft. Zwei Menschen, eine Liebe. Durch ein dreiwöchiges Schülerpraktikum kommt die 15 - Jährige Cayra kurzfristig bei der playMASSIVE GmbH unter und somit in engeren Kontakt mit den Y...