1. Kapitel

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Wenn ihr diese Fanfiction lesen wollt, dann wäre es vorteilhaft, wenn ihr dieTribute von Panem schon geguckt oder gelesen habt, weil ihr sonst nichts verstehen würdet. Sorry aber ich will nicht extra nochmal alles erklären...

Ich würde mich außerdem natürlich sehr freuen, wenn ihr mir Kommentare und Votes da lasst. :) Viel Spaß beim Lesen!

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"Nina! Beeil dich! Es ist Zeit zu gehen!"

Ich warf einen Blick in den Spiegel. Mein schlichtes schwarzes Kleid schmiegte sich eng an meinen Körper. Es war relativ kurz, am Rücken zog sich eine Knopfleiste entlang. Meine braunen Haare fielen wellig über die Schulter und passten perfekt zu den braunen Augen mit den schwarz getuschten, langen Wimpern.

Ich seufzte wehmütig. Meine Mutte machte immer ein Riesenspektakel am Tag der Ernte.

"Ich komme gleich!", rief ich mit dünner Stimme. Heute würde ich zum fünften mal zur Ernte gehen. Mein Risiko, ausgewählt zu werden, war fünf zu mehreren tausend. Das war zwar sehr unwahrscheinlich, aber trotzdem zitterten mein Hände bei dem Gedanken, gleich auf den großen Marktplatz zu gehen. Man könnte meinen, für mich wäre es eine Ehre, ausgelost zu werden, denn ich wohne seit meiner Geburt in Distrikt 2. Aber im Gegensatz zu vielen anderen, fand ich es abscheulich, jedes Jahr 23 Kinder sinnlos zu töten. In meiner Klasse gab es viele Karrieros, so gut wie alle anderen kamen aus dem Saum. Ich bin da eine Ausnahme. Ich bin weder das eine, noch das andere. Meine Familie gehört zur reicheren Schicht des Distrikts (die auch deutlich größer ist) und meine zwei Brüder wurden Beide dafür ausgebildet, in die Arena zu gehen. Ich wollte das nicht und zum Glück hat mich meine Mutter nicht gezwungen. Mein Vater hatte meine Mutter vor langer Zeit verlassen.

Ich ging die Treppe herunter und sah meine Mutter im Flur stehen. John, 18 Jahre alt, braun gebrant und muskulös, lehnte im türrahmen der Haustür und Sam, 15 Jahre, stand daneben und tippte ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Die beiden hatten sich herausgeputzt und freudig erwartendes Lächeln auf den Lippen. Sie würden sich freuen, wenn sie ausgelost werden würden.

"So, Jungs! Ihr seht wunderschön aus. Ich drücke die Daumen für euch! Und - wenn ihr ausgelost werdet, dann zeigt der Welt, was ihr drauf habt und macht mich stolz!", redete meine Mutter nun auf meine Brüder ein, scharwenzelte um sie herum und strich ihre Hemden glatt.

Sie schaute auf, als ich unten angelangt war. "Na da bist du ja endlich! Komm, wir sind spät dran!" Sie zog mich die Tür heraus, aber ich riss mich von ihr los. Sie hatte ja keine Ahnung wie es mir ging. Wie auch? Sie konnte mich nicht verstehen, denn sie war genauso von der Schönheit und Macht des Kapitols geblendet wie meine Brüder.

Der Weg zum Marktplatz war nicht weit, nur ein paar Minuten, nachdem wir unser Haus verlassen hatten, stand ich neben den anderen Mädchen meiner Altersklasse und Zacharia, die "Dame" die jedes Jahr die Ehre hatte, das Schicksal zweier Kinder zu bestimmen, betrat das aufgebaute Podest. Ich hörte nicht zu was sie sagte, denn ich wollte ihr affektierte Stimme nicht hören. Sie sah schlimm genug aus: Ihre rosafarbenen Haare waren zu einer aufwendigen Frisur hochgesteckt, ihr schmaler Körper mit dem üppigem Busen - der definitiv nicht echt war - in einem extravagantem, fliederfarbenem Kostüm versteckt. Die Blicke vieler Männer lagen auf ihrem Dekolteé und dem knackigem Hintern, kaum niemand der Männer achtete darauf, was sie sagte. Ihre auffällig neon-gelb lackierten fingernägel bildeten einen hässlichen Kontrast zu ihrer fast schneeweißen, sicherlich nicht natürlichen Haut. Nach dem sie ihre Rede endlich beendet hatte, ging sie zu einer der Lostrommeln und ich schloss kurz die Augen. Meine Hände zitterten und griffen verkrampft in den Stoff meines Kleides.

".... Also, ladies first!", rief Zacharia vergnügt.

Sie griff in die Lostrommeln, ließ die Hand über den Zetteln kreisen und pickte sich nach endlos langen Sekunden einen Zettel heraus. Seelenruhig und mit einem künstlichem Lächeln auf den aufgespritzten Lippen faltete sie den Zettel auseinander und ging wieder zum Mikofon. Ich wollte nicht hören was sie sagte, denn niemand hatte es verdient, vom Kapitol und Präsident Snow so missbraucht zu werden und so qualvoll zu sterben. Ich sah wie sie den Mund öffnete und den ersten Laut ins Mikrofon schallen ließ, bis der ganze Name ber den Platz schallte.

"Nina Cabot!"

Natürlich.

Rebellion - Die Tribute von PanemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt