29. Kapitel

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Ninas point of view

Das Grasland schien endlos und das Füllhorn schien nicht näher zu kommen. Eine ganze Stunde gingen wir jetzt schon schnellen Schrittes direkt in Richtung Füllhorn, denn wir vermuteten, dass sich die Karrieros wie jedes Jahr in der Nähe des Füllhorns aufhielten. Unser Plan bestand darin, überall rundherum um das Lager der Karrieros Fallen aufzustellen. Jack würde dann auf sich aufmerksam machen, sodass die Karrieros in die Fallen gelockt werden würden und ich würde in der Zeit Waffen und Nahrung stehlen oder zerstören. Danach würden wir abhauen, weil sich die Karrieros vermutlich irgendwann aus den Fallen befreien konnten. Weder Jack, noch ich, wollten jemanden töten, da wir beide sozuagen gegen die Hungerspiele streikten. Nichts und niemand würde mich dazu zwingen, jemanden zu töten, egal ob ich in Lebensgefahr schweben würde.

Es war nicht gerade der perfekte Plan, aber etwas besseres war uns nicht eingefallen, außerdem waren wir nur zu zweit und die Karrieros mindestens zu viert, also mindestens mit doppelt so vielen wie wir. Trotzdem munterte ich Jack immer wieder auf und ermutigte mich selbst.

Das Füllhorn war schon viel näher als zuvor, als wir in der Ferne die Bärenmutation brüllen hörten. Sie rannte auf uns zu und Jack und ich wussten sofort bescheid. Hektisch sah ich mich um und deutete auf eine Insel in der Nähe. Wir rannten hin und kletterten am circa 1,50 m großen Felsen hoch. Oben angekommen starrten wir auf das Tier hinab. Es war noch 20 m von uns entfernt, aber trotzdem wendete es sich ab, als es und sah. Gemächlich trabte es davon und suchtenach anderen Tributen, die es verfolgen konnte.

"Ich glaube, deine Theorie stimmt, Jack.", hauchte ich. Das Tier hätte locker auf den kahlen und steinigen Felsen hinaufspringen können und könnte sogar vom Boden aus über den Rand schauen.

"Ich glaube auch. Unsere Theorie stimmt also wirklich!", rief Jack triumphierend. Doch dann schaute er sich ungläubig um. "Hey, Moment mal, wir sind in ein anderes Gebiet gekommen!"

Tatsächlich, unten auf dem Boden erkannte man nur kahle, felsige Landschaft mit viel Geröll. Das Füllhorn lag links hinter uns und ein 10 m entfernt sah man ein Lager, Das Lager der Karrieros. Wir sprangen wieder vom Felsen hinunter und schlichen uns näher heran. Dann lugte ich über den Rand und zählte 5 Karrieros. Dazu gehörten das Mädchen aus 1, Nalas Distriktpartner aus 4, Beide aus 6 und zu meinem überraschen auch Nala. Im ersten Moment dachte ich, dass sie eine gefangene wäre, aber sie schien nicht wirklich so.  Entspannt saß sie auf dem Boden, neben ihr viel Proviant und Waffen, in der Nähe drei andere Karrieros, die um ein Feuer herum saßen und erzählten und - neben ihr ihr ach so unwichtiger, entfernter Verwandter. Er hatte beide Arme in ihrem Haar vergraben und ihre Arme waren um seinen Körper geschlungen. Die beiden machten so extrem schmatzend miteinander rum, dass ich den Blick abwenden musste. Brodelnder Zorn kochte in mir hoch. Was bildete diese Schlampe sich eigentlich ein? Sagte unser Bündnis ab, schloss sich den Karierros hin und gab sich ihrem verhassten Verwandten hin wie eine Prostituierte. *Kotz* *würg*, dachte ich mir da nur. So etwas hatte ich niemals von Nala erwartet! Sie kam immer so nett und unschuldig rüber, und dann so etwas!

Überwältigt machte ich mich schweigend daran, Jack beim Fallen bauen zu helfen und zeriss mit meiner Wut oft fast das Seil. Jack nahm mir dann kopfschüttelnd das Seil aus der Hand und machte selber weiter und ich stand doof daneben. Er sagte nichts dazu und dafür war ich ihm dankbar. Er wusste wie hart es mich damit getroffen hatte.

Wir schlichen uns gerade davon und wollten unseren Plan in die Tat umsetzen, als das Mädchen aus Distrikt 1 plötzlich den anderen etwas zuschrie:

"Da sind zwei! Sie schleichen sich davon! Na los, schnappt sie euch!"

Anscheinend war sie die Anführerin, denn sie selber machte keinen Schritt. Alle anderen Karrieros sprangen auf und nahmen ihre Waffen und ich und Jack rannten nur noch in irgendeine Richtung. Schnell und lautlos bewegten wir uns vorwärts, gelegentlich einen Blick nach hinten werfen, während die Karrieros hinter uns hertrampelten. Irgendwann hängten wir sie ab und wurden langsamer. Keuchend stützen wir die Arme auf die Knie und holten tief Luft.

"Es hat nicht geklappt, sie haben uns entdeckt.", stellte Jack fest.

"Ach ne! War wohl doch nicht so clever von mir...", entgegnete ich zweifelnd.

"Aber immerhin haben wir unsere Fallen alle aufgestellt, wenn wir Glück haben, tappt einer in eine Falle oder in gleich mehrere. Dann konnten wir die Karrieros wenigstens ein bisschen ärgern."

"Und Nala und ihren entfernten Verwandten bei ihrem Spaß unterbrechen!"

Wütend schnaubte ich vor mich ihn und trat dabei versehentlich auf eine wunderschöne Blume. Wir waren in einem weiterem Gebiet angekommen, volll von großen bunten Wildblumen und hohem Gras. Es ging mir fast bis zur Brust und man musste sich fast durchkämpfen durch das Gestrüpp. Nach kurzer Zeit kamen wir zu einer weiteren Insel, die aber nur ein Meter hoch war. Wir stiegen hinauf und ich nahm ein Messer in die Hand. Man konnte schlißlich nie vorsichtig genug sein. Hier oben war nur noch Gras, genauso hoch wie eben. Hin und wieder entdeckten wir eine Sandkuhle in der Nähe, ansonsten sah man weit und breit nur Gras.

Doch plötzlich trafen wir auf eine bewohnte Sandkuhle. Ein kleines Lager war errichtet und eine Person saß seitlich zu uns. Sie hatte uns noch nicht bemerkt. Vorsichthlber hob ich mein Messer, als uns die Person bemerkte. Sie drehte den Kopf und sah mich an.

Ich erkannte ihn sofort an seinen Augen. Es war Louis.

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Diesmal ein bisschen länger, das Kapitel... hoffe es gefällt euch:)

LG Paulalovely:*

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Rebellion - Die Tribute von PanemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt