45. Kapitel

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Ninas point of view

Wir zogen sofort, nachdem wir alles fertig gepackt hatten los in Richtung Wald zurück und gelangten auch schon bald dort an. wir liefen im Zickzack und  jeweils zu zweit die Insel ab und trafen schon bald auf Sam. Ich begrüßte ihn heftig, denn ich hatte ihn wirklich vermisst. Komisch eigentlich, denn vor ein paar Wochen noch, habe ich gedacht, dass ich Sam niemals in meinem Leben vermissen werde. Doch anscheinend hatte ich mich geirrt. Zu fünft zogen wir weiter noch Osten, zurück zur Karrieroinsel. Wir übernachteten auf einer kahlen steinigen Insel und zogen früh am Morgen weiter. Zwischendurch jagten wir und sammelten Kräuter und Beeren. wir versuchten, möglichst viel Nahrung zu sammeln, und hatten mittlerweile schon viel zusammen bekommen.  Am Mittag sahen wir die Karrieroinsel schon von weitem. Wir machten ca 100 m vor der Insel halt und setzten uns auf eine kleine Steininsel. In ihr war eine geräumige Höhle, doch wir setzten uns nach draußen. Wir besprachen, wie wir die Karrieros von uns überzeugen konnten, kamen aber noch zu keinem Schluss. Es war ziemlich unüberlegt gewesen, einfach so zu den Karrieros zu ziehen, ohne jeglichen Plan oder eine Taktik. Ratlos saßen wir uns gegenüber, als plötzlich ein Grollen ertönte. Die komplette Insel vibrierte und das Grollen wurde lauter. Erschrocken drehte ich mich in die Richtung aus der das Grollen kam und suchte die Gegend nach dem Grund ab. Doch das Vibrieren der Erde wurde nun jedoch so stark, dass ich schwankte und mich an Louis´ Arm festkrallen musste. Mit zugekniffenen Augen schweifte mein Blick umher und plötzlich blieb mein Blick an einem riesigen Berg in ca 50 m Entfernung hängen. Plötzlich erkannte ich, was es war und meine Augen weiteten sich.

"Ein Vulkan!! Los, alle in die Höhle, sofort! Und nehmt die Sachen mit!", schrie Louis urplötzlich und sagte damit aus, was ich in dem Moment gedacht hatte. Sofort riss ich einen Rucksack vom Boden hoch und sprintete zum Höhleneingang. Dort schob den vollkommen verdatterten Jack hinein und kletterte dann selber hinterher. Im nächsten Moment trommelten auch schon kleine Felsbrocken, Funken und glühend heiße Lavavon oben auf die Höhle. Angsterfüllt starrte ich die Decke an und hoffte darauf, dass sie nicht zerschlagen wurde. Louis schaute angespannt zum Höhleneingang und Sam spähte vorsichtig hinaus. James saß in der Ecke und starrte unergründlich vor sich hin und Jack sah uns alle nacheinander mit großen panischen Augen an. Nach ungefähr zwei Minuten hörte das Prasseln über unseren Köpfen auf, und Louis kroch vorsichtig ins Freie. Wir anderen vier folgten und schauten uns angespannt um. Alles im Umkreis von 500m war zu einem steinigen, schwarzen und feurigem Etwas geworden, man fühlte sich wie bei einem Weltuntergang. An manchen Stellen brannte oder kokelte es und kleine Rinnsale aus Lava schlängelten sich durch schwarze steinernde Brocken, manche größer, manche kleiner. Es sah gruselig aus und es war unheimlich still. Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich drückte meine Jacke fest an mich, obwohl es mit dem Vulkanausbruch gefühlte 20°C wärmer geworden war. Ich hatte noch nie einen echten Vulkan gesehen, ganz zu schweigen davon, einen Ausbruch erlebt zu haben, denn bei uns im Distrikt gab es so etwas nicht. Aber im Schulunterricht hatten wir mal über Vulkane gesprochen und ich hatte ein Bild davon gesehen. Die Lava war laut meinem Lehrer ca 1000°C heiß und führte zu drastischen Verbrennungen. Wenn die Karrieros immer noch auf der Insel waren, wo sie vorher ihr Lager gehabt hatten, dann waren sie vollkommen ungeschützt gegenüber der Lava, denn ich hatte keine Höhle erkennen können, als ich mit Jack da war. Das war also die perfekte Gelegenheit.

Nalas point of view

Auf allen vieren kroch ich unter einem halb zertrümmerten Felsen hervor und pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Suchend schaute ich mich nach den anderen um und sah Britney, die regungslos auf dem Boden lag. Mit zitternden Beinen richtete ich mich auf und lief zu ihr. Sie schaute mich mit schmerzerfülltem Blick an und brachte keinen Ton heraus. Nirgends fand ich Fynn oder Olivia, nur Nick lag zusammengekrümmt auf dem Boden und presste beide Hände auf seine Hüfte. Ich wollte zu ihm gehen, ihn um Hilfe bitten, aber in dem Moment überspülte mich eine Welle von Schwäche und Schmerz. Scharf die Luft einziehend fiel ich auf alle viere direkt neben Britney und schloss vor Schmerz die Augen. Doch ich musste stark sein, denn wir würden alle sterben, wenn ich mich nicht zusammenriss. Fest biss ich mir auf die Unterlippe um bei Bewusstsein zu bleiben und kroch langsam in die Richtung, in der vorher unsere Zelte gestanden hatten. Dort angekommen suchte ich nach einem Rucksack und fand ihn völlig zerlöchert. Mit zitternden Händen und unter größter Anstrengung durchsuchte ich ihn nach irgendwelchem Verbänden oder Medikamenten. Doch ich wurde unterbrochen, als ich sah, wie fünf Gestalten in der Ferne auf uns zuliefen. Wie erstarrt schaute ich ihnen entgegen und erkannte jemanden., als sie näher gekommen waren. Es war Nina. Nackte Angst durchströmte mich und ich richtete mich langsam auf. Meine Beine wackelten wie verrückt und mir wurde immer wieder kruz schwarz vor Augen, aber ich sah ihnen tapfer entgegen. Als sie auf unsere Insel kletterten, musste ich mich kurz an einem Felsen abstützen, um nicht umzufallen. Plötzlich kam Fynn von links angehumpelt und stellte sich schützend vor mich.

Rebellion - Die Tribute von PanemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt