26. Kapitel

1.7K 101 5
                                    

Jacks Point of view

Bei Sonnenaufgang wachte ich auf. Ich hatte die ganze Nacht durchgeschlafen und war jetzt richtig ausgeschlafen. Nina war schon wach, sie wühlte gerade in ihrem Rucksack herum.

Ich hatte es nicht bereut, mich mit ihr zu verbünden. Sie war nett und ein bisschen wie eine große Schwester. Insgeheim glaubte ich, dass sie mich beschützen wollte, es sich aber nicht anmerken ließ. Aber sie wusste ja gar nicht, das mich niemand beschützen musste, ich kam gut allein zurecht. Oft sah ich in ihren Augen, dass sie mich noch für klein und unreif hielt, aber das war ich nicht. Ich musste schnell ernst und erwachsen werden und durfte keinen Spaß haben, sondern nur Arbeit, wie jedes andere Kind in Panem auch. Aber ich, ich musste es besonders schnell, ich hatte weder Eltern, die mir zur Seite standen, noch Freunde die mich mochten. Ich lebte in einem Kinderheim in meinem Distrikt. Distrikt acht gehörte zu den ärmeren Distrikten und auch wenn man im Kinderhjeim zu essen und Kleidung vom Kapitol bekam und viele meinten, man hätte es dadurch besser, aber das stimmte nicht. Denn das Kapitol war geizig, geziger als alles was es auf der Welt gab. Ich hatte keine bessere Kleidung als jedes andere Kind in meinem Distrikt und Hunger hatte ich trotz der kargen Mahlzeiten auch immer. Wegen all dem hasste ich das Kapitol. In diesem Punkt stimmte ich mit Nina überein. wir beide würden alles geben um das Kapitol zu stürzen, aber das war nur ein Traum, der weit entfernt von der Wahrheit lag. Ich hatte es offen gezeigt, das Kapitol zu hassen und hatte dafür oft Strafen büßen müssen. Trotzdem hatte ich nicht vor weiteren aufmüpfigen Taten zurückgeschreckt, um dem Kapitol zu zeigen, was ich von ihm hielt. Einmal kam es sogar so weit, dass ich öffentlich ausgepeitscht wurde, aber ich hatte dem Typen, der mich gefoltert hatte bei jedem Schlag in die Augen gesehen. Ohne Regung hatte ich es über mich ergehen lassen, auch wenn ich dafür zurück in meinem Zimmer im Kinderheimzusammen gebrochen war. Das Leben war hart zu mir, aber ich war auch hart im Leben.

"Hey, guten Morgen!  Willst du nichts essen?", holte Nina mich aus meinen Gedanken.

"Oh morgen... Äh ja doch schon...", entgegnete ich verwirrt. Meine Güte die dachte wahrscheinlich auch, ich wäre zu doof um eine gescheite antwort zu geben!

"Gut hier, iss schnell, damit wir früh jagen gehen können, das ist nämlich deutlich angenehmer als in der hitze der Mittagssonne!"

"jaja... hörmal hast du denn gar keine anderen Verbündeten?", platzte diese Frage aus mir raus.

"Nun, anscheinend nicht"

Sie wand den Kopf ab. Klare Antwort also! Trotzdem wollte ich wissen, was dahinter steckte.

"Anscheinend nicht?"

"Das ist es ja, ich WEIß es nicht! Louis - der Junge aus 1 - und ich haben nie darüber gesprochen und dann ist es mir erst eingefallen, als wir schon auf den Plattformen standen. Er hat mir keine klare Antwort gegeben und jetzt weiß ich nicht wo er ist. Ich denke...  er... ist zu den Karrieros gegangen. Und meine andere Verbündete hat gestern Abend abgesagt. Sie heißt Nala und kommt aus Distrikt 4."

Niedergeschlagen schaute sie mich an. Und ich umarmte sie einfach, um sie wenigstens ein bisschen zu trösten. Das musste echt hart für sie sein.

Und ab diesem Moment war zwischen uns etwas, was man vielleicht als Freundschaft bezeichnen könnte.

Rebellion - Die Tribute von PanemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt