Ninas point of view
Tot. Für immer. Nicht zurückholbar.
Schluchzend zog ich den toten Jack in meine Arme. Er fehlte mir jetzt schon mit seinem süßen Lächeln und dem "hasigen" Verhalten. Wieso hatte ich es nicht verhindert? Es war alles meine Schuld gewesen. Allein wegen mir war Jack eifersüchtg geworden und war alleine gegangen. Überflüssig, sagte er. Jack war niemals überflüssig gewesen. Er war immer am wichtigsten gewese. Ich würde ihm wenigstens eine letzte Ehre erweisen.
Louis point of view
Es hatte Nina hart getroffen. Sie war todtraurig über den Verlust von Jack und sie tat mir leid. Mir machte es nicht so viel aus, denn ich war mein ganzes Leben auf die Arena getrimmt worden. Kaltblütig. Unverwundbar. Schmerzlos. Das war das Motto in der Akademie. Bei diesem gedanken verabscheute ich mich selber. Aber ich hätte wahrscheinlich das gleiche getan, wäre ich noch bei den Karrieros. Nina hatte in etwa einen Schalter in mir umgelegt, jetzt sah ich die Welt mit ganz anderen Augen. Jetzt hob sie Jack hoch und trug in in die entgegengesetze Richtung, als aus der wir gekommen waren. Langsam folgte ich ihr. Sie brauchte jetzt ihre Ruhe und ihren Freiraum, wollte von niemandem gestört werden. Sie kam an einer steinernden und felsigen Insel an und versuchte Jack heraufzuhieven. Wortlos ging ich zu ihr und mit vereinten Kräften bekamen wir ihn schließlich auf die Insel. Ich setzte mich an den Rand der Insel und beobachtete sie schweigend. Sie sprang wieder hinunter und sammelte Blumen in verschiedensten Farben von der Wiese. Dann sprang sie wieder hinauf und legte einen großen bunten Blumenkranz um Jack herum. Anschließend flocht sie ihm einen Kranz aus weißen Blumen ins Haar und bedeckte den gesamten Körper mit ebenfalls weißen Blüten. Sie faltete seine Hände und schloss seine Augen. Jetzt sah es aus als würde er schlafen, denn er hatte sein Lächeln noch auf den Lippen. Doch Nina war noch nicht fertig. Sie nahm ein Messer in die Hand und ritzte in eine glatte Stelle im Felsen irgendetwas ein. Dann betrachtete sie ihr Werk. Ich ging zu ihr und legte einen Arm um ihre Schultern um ihr Kraft zu geben. Jetzt konnte ich die Worte lesen, die sie geschrieben hatte.
Jack aus Distrikt 8.
Gestorben in den Hungerspielen des grausamen Kapitols, schamlos und kaltblütig ermordert von einer Verräterin, die Mitglied einer Gruppe war, den Schoßhündchen des Kapitols, von allen verehrt. R.I.P.
Sanft drückte ich Nina an mich. Aber sie hatte noch etwas geschrieben, mit Blumen, für alle Zuschauer der Hungerspiele gut lesbar.
Wegen euch, dem Kapitol, ist dieser kleine Junge gestorben. Er hatte keine Schuld, hatte noch so ein langes Leben vor sich. Ihr habt ihn ermordert, ihn in die grausamen Hungerspiele geschickt, wie ein Tier gejagt von Menschen, die dazu augebildet worden sind. Dazu ausgebildet, andere Menschen sinnlos zu töten für Ruhm, Ehre und Macht. Welcher normaler Mensch will so etwas auf dem Gewissen haben? Jack, der Gütige, so ist die Bedeutung dieses Namens. Er selber so gütig im Gegensatz zu seinem Mörder. Er hatte ein viel zu kurzes Leben. Ihr solltet euch schämen.
Lange umarmte ich Nina und sie fing wieder an zu weinen.
"Es ist gut, Nina. Du hast alles getan was du kontest, um ihm die letzte Ehre zu erwiesen. Du hast dem Kapitol die Wahrheit ins Gesicht gesagt, sie gepeinigt. Lass uns gehen.", redete ich ihr zu.
Sie nickte, drückte Jack einen letzten Kuss auf die Stirn und nahm meine Hand. Dann drehten wir Jack den Rücken zu und ließen ihn hinter uns. Wir drehten uns nicht mehr zu ihm um um das schöne Bild in den Blumen von ihm zu erhalten. Das letzte was wir hörten war das Summen des Hovercrafts hinter uns.
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Rebellion - Die Tribute von Panem
FanfictionNina ist 16 Jahre alt und lebt in Distrikt 2. Im Gegensatz zu den meisten anderen in ihrem Distrikt verabscheut sie die Hungerspiele und hasst Karrieros. An ihrer fünften Ernte wird sie doch tatsächlich aus tausenden ausgelost und muss in die Aren...