21. Kapitel

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Wie automatisch rannte ich in den Aufzug und drückte den Knopf für den Dachgarten. Oben angekommen suchte ich Sam überall und fand ihn am äußerem Rand mit einem Fuß auf der Brüstung stehend, den Blick in die Ferne gerichtet.

Was auch immer er vorhatte, ich musste ihn davon abhalten.

Ich rannte auch ihn zu und rief:

"Sam! Sam was machst du da?!"

Als ich bei ihm angekommen war, sagte ich mir das ich jetzt ruhig bleiben musste.

"Sam. Du nimmst da jetzt deinen Fuß runter. Stell ihn wieder auf den Boden und komm verdammt noch mal vom Rand weg.", herrschte ich ihn an. Als er nicht reagierte, fügte ich leise hinzu: "Bitte."

Und da machte er was ich sagte.

Ich war So erleichetert, dass ihr beinahe anfing zu heulen. Aber ich riss mich zusammen. Egal ob ich eben richtig mit meiner Vermutung gelegen hatte oder ob er einfach nur frische Luft brauchte, mit den Füßen auf dem Boden und ein Meter von der Brüstung entfernt kam es mir deutlich sicherer vor!

"Was sollte das, Sam?"

"Ich brauchte eben mal frische Luft.", entgegnete er mit monotoner Stimme. Aber es klang nicht sehr überzeugend.

"Sam... das eben, dass war wirklich ... ich hätte Sowas nicht von dir erwartet. Seit wann -..."

"Seit wann bist du mir wichtig? Willst du es wirklich wissen, Nina?"

"Ja..."

"Um genau zu sein, bist du mir wichtig geworden seit der Ernte. Vorher war es So... Das kann man nicht beschreiben. Es war als hätte ich einen Schleier vor den Augen gehabt, durch den ich nur meinen ruhmreiches Leben als Karriero und meine ach so wundervolle Karriere gesehen habe. Mum machte das alles noch schlimmer, weil sie mich immer in dieser Sache unterstütze. Dadurch fühlte ich mich benebelt, wie ein Star fühlte ich mich. Ich gehörte dazu, ich war einer der Coolen. Ich weiß das ist bescheuert. Ich habe nie an meine Familie oder an Freundschaft oder liebe gedacht. Erst seit wir hier sind, habe ich dich bemerkt. Ich habe viel nachgedacht und ich fühle mich So schlecht, weil ich nie auf dich Rücksicht genommen hatte. Und ich wusste, das du mich hasst aber ich wollte dich beschützen. Und ich wollte dir irgendwie helfen, wusste aber nicht wie, also hab ich Alex angeschrien, so als wäre es seine Schuld, dass du fast nur noch Aus Traurigkeit bestehst. Aber es stimmt nicht! Ich bin es schuld, allein ich!

So etwas habe ich niemals gewollt, Nina."

Erschöpft von seinem Redeschwall ließ er den Kopf hängen, aber mir stand der Mund offen.

Weil mir nichts anderes einfiel nahm ich in einfach in die Arme.

Ich umarmte ihn, weil ich So überrascht war, weil ich ihm zeigen wollte, dass ich ihn auch liebte, weil mir nichts anderes einfiel.

Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen, nach all den Jahren in denen wir immer auf Abstand gegangen waren.

Lange noch waren wir auf dem Dach und erzählten. Wir erzählten uns alles, was wir uns in den vorherigen Jahren nicht sagen konnten. Endlich konnte ich mit ihm reden, ihn lieben wie einen richtigen Bruder. Jetzt hatte ich endlich die Gewissheit, dass er nicht So war, wie er oft tat.

Nach längerer Zeit gingen wir schließlich zusammen in den Speisesaal zum Mittagessen und setzten uns gemeinsam an einen Tisch. Nala kam auch hinzu und auch Louis. Er ließ sich nichts anmerken, wofür ich ihm wirklich dankbar war.

Das essen schmeckte mir fantastisch. Alles war seit wenigen stunden fantastisch!

Nach dem essen trennten sich Nala und Sam von uns und zum ersten mal verabschiedete ich mich von Sam mit einer Umarmung. Louis und ich gingen zusammen Aus dem Speisesaal.

"Wohin?", fragte er mich und ich antwortete fragend: "Dachgarten?"

Louis nickte und wir gingen zusammen zum Dachgarten. Das war definitiv mein Lieblingsplatz!

Oben angekommen suchten wir uns eine schöne versteckte Hängematte Aus und legten uns drauf. Über und neben uns sah man nichts anderes als Blätter, Bäume und Blumen. Nur durch ein paar Löcher im Blätterdach sah man den wolkenlosen strahlend blauen Himmel.

Wenn jemand von außen lang gehen würde, würde er uns nicht bemerken.

zufrieden kuschelte ich mich an Louis rechte Seite und er legte einen arm um mich und küsste mich. Nach ein paar Minuten arm in arm bekamen wir Lust auf mehr und küssten uns und kuschelten, bis wir gar nicht mehr auseinander kommen wollten. Louis schob eine Hand unter mein Pulli und mein darunter liegendes Top und streichelte mir den Rücken. Dann kitzelte er mich ganz unerwartet am Bauch und ich fiel fast Aus der Hängematte.

"Hey!", protestierte ich lachend und sein kitzeln wurde wieder zu einem streicheln. Dann küsste er mich wieder und ich erwiderte den Kuss.

Nach ein paar Sekunden strich seine Zunge sanft über meine Lippen und ich begriff was er wollte. Ich öffnete den Mund ein bisschen und unser Kuss wurde zu einem Zungenkuss. Es war unserer und mein erster Zungenkuss, aber es fühlte sich Gut an.

Noch sehr lange lagen wir da und kuschelten. Als die Sonne unterging, machten wir uns zum Speisesaal auf und aßen.

Dann ging ich mit Louis auf sein Zimmer und wir schauten zusammen einen romantischen Film an.

Anschließend schliefen wir ein.

Ich hatte den wunderschönen letzten Tag vor der Arena hinter mir. Morgen würde alles anders sein.

Morgen musste ich in die Arena.

Rebellion - Die Tribute von PanemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt