Tyler
Wütend kickte ich jeden Stein, welcher mir im Weg lag, in irgendeine Richtung.
Manchmal waren es kleine, manchmal große, welche ich mit einem dumpfen Aufprall zurückließ.
Der Wind peitschte mir energisch ins Gesicht und ich zog den Kragen meiner Jacke weiter nach oben.
Mit meinen Händen in jeweils einer Jackentasche versteckt, lief ich mit hastigen Schritten durch die dunklen Gassen der Stadt.
Es roch nach Erbrochenem,nach Müll, einfach kein angenehmer Geruch für manche Menschen.
Doch dies ließ mich nicht aufhalten den schmalen Weg entlang zu gehen.
Ich kam an etwas ärmlichen Häusern vorbei, wobei Häuser konnte man dies nicht mehr nennen.
Sie sahen heruntergekommenen aus, die Außenwand zerstört und mit Schutt und Asche bedeckt.
Niemand kümmerte sich um sie.
Sie sind ärmer als andere.
Doch sie sind auch Menschen, Lebewesen, sowie jeder andere auch.
Egal ob arm oder reich, krank oder gesund, schön oder hässlich, dumm oder schlau, Mensch ist Mensch.Der Mond, hell und klar, beleuchtete den Weg vor mir.
Um ihn herum die unzähligen Sterne die den sonst dunklen Himmel bedeckten.
Jeder einzelne hatte etwas besonderes an sich, entweder waren sie alleine oder alle zusammen.
Wie eine große Familie.
Familie.
Pah.
Konnte ich meine Lebensweise damit vergleichen?
Meine Familie wirklich Familie nennen?
Konnte ich verzeihen,was sie mir angetan haben, seelisch bezogen?
War es vielleicht nur ein blödes Spiel, einer von Dylans Streichen die er ab und zu mal vorbereitet?
Ein Missverständnis?
Ja, ganz sicher.
Oder, was wenn doch nicht?
Alles stieg mir zu Kopf, Gefühle kamen hoch, welche ich nie richtig nachvollziehen konnte.
Enttäuschung,Wut,Entsetzen.Ich trat aus einer weiteren Gasse heraus und lief Richtung Park.
Er liegt etwas weiter entfernt von unserem Park,bei uns in der Gegend.
Aber um dorthin zu gelangen musste man sich gut auskennen.
Wir hatten kurz nach 2, folgt daraus das keiner dort seine Zeit vertrieb.
Ich meine, wer kommt bitteschön um diese Uhrzeit auf den Gedanken mal kurz hier vorbei zu schauen, nebenbei noch bei so einem Dreckswetter.
Sie alle hatten anscheinend Angst, Angst vor der grausamen Welt.
Das Böse lauerte nur so hinter jeder Ecke auf neue und frische Beute.
Trotz der Sache ließ ich mich nicht beirren und lief schnurstracks weiter.Paar Meter vor mir erkannte ich eine Sitzmöglichkeit.
Langsam nahm ich auf der Bank Platz, welche drohte zusammen zu brechen, sie knarrte und wirkte eigentlich wie jede andere Sitzbank auch, normal, doch nahm man auf ihr Platz wackelte sie und man denkt man läge gleich in einem Haufen von zerstörtem Holz- und Metallstücken.
Sie beschreibt genau mich, mehr oder weniger.
Von außen wirke ich,wie viele andere auch,ganz normal,ein 18-jähriger Junge eben, doch blickte man hinter meine Fassade konnte man den Schmerz deutlich erkennen, aber nur in dieser Situation in der ich mich befand.
Ich atmete die kalte Nachtluft ein und aus.
Nur zum runterkommen.
Meine Augen geschlossen und mit meinem Kopf in den Nacken gelegt genoss ich das Alleinsein vollkommen.
Ich brauchte auch mal Zeit für mich, vorallem grad jetzt war es genau richtig nicht im Umfeld anderer zu sein.
Es war mehr als kalt und jeder Mensch hätte sich wahrscheinlich den Tod nach dieser Aktion geholt, naja, eher eine wöchentliche und dreckige Erkältung, doch dies drang nicht zu mir durch.
Mein ganzer Körper bebte, nicht durch die Kälte, die mir um die Ohren peitsche, sondern die angesammelte Wut.
Wut auf meine Eltern,die mich jeden verdammten Tag in dem Glauben gelassen hatten, alles liefe normal, wütend auf Dylan, meinen eigenen Bruder, welcher davon wusste.
Doch am meisten war ich auf mich selber wütend.
Hatte den Menschen verletzt,der mir am Wichtigsten war.Sie hatte ein Recht mich zu hassen.
Übel nehmen konnte ich es ihr nicht.Es stach mir mehrere Stiche ins Herz sie so verletzt zu sehen.
Der Gedanke, sie habe, nachdem sie mir die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte,geweint, brachte mich um.
Ich wusste über ihre Gefühle zu mir Bescheid und ich Arschloch mache alles kaputt.
Ich könnte jetzt alles auf dieses "Missverständnis" schieben, welches mich nicht richtig denken ließ, doch trotzdem wäre es keine Entschuldigung für mein Benehmen.
DU LIEST GERADE
Real Shit?!
Teen FictionFrüher hat man sich manchmal vorgestellt,wie es wäre mit der besten Freundin später in eine WG zu ziehen. Lissa und ihre anderen vier Freundinnen hatten diesen Plan und haben ihn auch durchgeführt. Natürlich haben sie anfang's gedacht "Ist ja eigent...