Kapitel 44

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{HAPPY NEW YEAR #2017 :))}

{Ich hoffe, ihr seit alle gut ins neue Jahr gerutscht<33}

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Lissa

Der letzte Tag stand an. Leider.

Klar, ich freute mich wieder auf zu Hause aber London ist einfach so besonders, so prächtig, dass ich es ungern verlassen wollte.

Nicht nur mir erging es so, Lu wollte nicht vom Bett aufstehen und klammerte sich an den Haufen von Kissen, Luz verbrachte etliche Jahre im Bad und wollte nicht raus kommen.

Diese 2 Stunden, in denen sie sich dort eingesperrt hatte um sich "fertig zu machen", hätte sie ruhig dafür eingeordnet, mir mit Lu zu helfen.

Sie wollte einfach nicht aufstehen.

Ich habe alles versucht, hab' sie mit Sachen beworfen, hat sie aber nicht gestört, hab' sie versucht vom Bett zu zerren, hoffnungslos.
Sie bewegte sich kein Stück sondern klammerte sich zusätzlich noch an den Nachtisch zu ihrer linken Seite.

Ich pustete mir frustriert eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Lu, benimm dich nicht wie ein kleines Kind und steh endlich von  diesem verdammten Bett auf!"

"Wie wäre es, wenn du dich einfach zu mir legst, wir chillen unser life und gut ist. Oh, du willst doch nicht auf dieses himmlische Bett verzichten, oder?" Beim letzten Satz machte sie eine Art Schneeengel auf dem Bauch und mit Mühe konnte ich verstehen was sie mir sagte.

Versuchte sie gerade ernsthaft mich damit zu ihr zu locken?!
Denn ich war, zugegeben, kurz davor mich neben sie auf dieses Bett zu schmeißen, weil ich genau wusste das es ultra bequem war.

Doch ich hielt mich an Ort und Stelle.
Ich wollte am letzten Tag nicht unbedingt in diesem Zimmer vergammeln und darauf warten bis der Bus morgen früh vor dem Hotel steht.
Ich wollte nochmal raus gehen, vielleicht etwas essen, shoppen oder sonst was. Hauptsache, irgendetwas!

Vorschlag, lass wieder zum London Dungeon gehen, wie wäre das?

'Ach, dich gibt es ja auch noch...'

Ehm, ja? Mich wirst du nicht so schnell los, Schätzchen!

'Hab' ich überhaupt nicht gemerkt!'

Steck dir deinen Sarkasmus sonst wo hin..aber komm, willst du wirklich nicht nochma-...

'Nein! Jetzt halt den Rand!'

Ich blinzelte kurz, verwirrt blickte ich um mich herum, weil ich gerade vergessen hatte was ich vorhatte zu tun...ach ja!

Ich richtete meinen Blick wieder auf Lu, die sich bis jetzt immer noch keinen Zentimeter, nicht mal Millimeter, bewegt hatte.

"Mach doch was du willst", murmelte ich angepisst und nahm auf den Weg zur Tür meine Jacke und meine Tasche.

"Luz, bin weg", rief ich noch laut nach hinten und hoffte, sie hatte es gehört, wobei ich es mal stark annehme.

Ich schloss die Tür hinter und atmete kurz einmal tief ein und aus ehe mich zu den Fahrstühlen begab.
Ich drückte auf den Knopf und wartete.
Als der Aufzug endlich kam, stieg ich ein, naja, ich wollte reingehen.

"Liss! Warte!", vernahm ich eine männliche Stimme hinter mir.

Verwirrt hielt ich inne und fixierte Dylan, der auf mich zujoggte.
Er kam bei mir an, schenkte mir ein Lächeln und stieg ein.
Ich war, glaub ich, in einer Art Starre, denn ich hatte nicht einmal bemerkt, dass er mir die Türen offen hielt.

Ich stellte mich neben ihn und zusammen fuhren wir runter.

Kein Plan was heute für mich stattfand, vielleicht wieder in dieses eine Café? Mal gucken.
Den gestrigen Tag hatten wir hauptsächlich im Hotelzimmer verbracht und haben uns die Mägen mit übermengen an Süßkram vollgestopft.
Am Abend kurz raus in den kleinen Garten, welcher sich hinter dem Hotel befand. Aber so spektakulär war er nicht, es war nur übertrieben kalt und wir haben uns wortwörtlich den Arsch abgefroren, da wir, wie schlau wir nunmal sind, uns auf die eisige und nasse Bank neben dem Springbrunnen gesetzt haben.

Das Geräusch des Aufzugs ertönte, wir stiegen aus und haben beschlossen, zusammen zu frühstücken.
Das Buffet war seit einer halben Stunde geöffnet und wir waren fast die einzigen hier, es war aber noch recht früh.
Wir nahmen uns jeweils ein Tablet und füllten ihn bis zum Rand mit Essen.

Auf der Fensterseite hatte man einen perfekten Blick nach draußen und da setzten wir uns auch hin.
Wir hatten gerade mit dem Essen begonnen als Dylan sein Messer beiseite legte und mich ansah.

"Was ist los?", fragte ich verwirrt und legte mein Besteck ebenfalls auf den Teller.

"Nichts", murmelte er und zuckte mit den Schultern. Genau, "nichts".
'Nichts', bedeutet soviel wie 'Luzy'.

"Jetzt sag schon", drängte ich ihn da ich wusste das er mich anlügte.

Er seufzte einmal kurz auf. "Wie geht's ihr?"

"Wie soll es ihr schon gehen, Dylan? Sie hat dir alles erzählt aber du wolltest ja nicht, wie, denkst du, geht es ihr dann?", ich lehnte mich nach hinten und verschränkte die Arme vor der Brust.

Er sah auf den Boden und biss sich auf die Unterlippe.
Auch wenn er es war, der nicht mehr wollte, tat er mir unfassbar leid.
Er konnte ja schließlich nichts für seine Gefühle und es nimmt ihn bestimmt genauso mit wie Luz.
Die beiden sind einfach füreinander geschaffen.
Und bei nur Freundschaft kann es nicht bleiben. Das ging einfach nicht.

"Sie versteckt es, darin ist sie gut. Trotzdem merkt man, dass etwas nicht stimmt.", ich fuhr mir einmal durch mein Haar und beobachtete ihn.

"Ich habe ihr sehr wehgetan, oder?"

"Ich bin ehrlich, ja, ja das hast du allerdings. Und ich bin dir nicht böse, falls du das denkst. Für seine Gefühle kann man schließlich nichts, wobei das mit der Freundschaft nicht wirklich gut getroffen war."

Er sah konzentriert auf seinen Teller. "Denkst du, sie wird mir die Chance geben, einmal kurz mit ihr zu reden?"

Ich zuckte mit den Schultern und merkte gleich, dass er mich ja nicht ansah. "Keine Ahnung, versuch's. Ihr müsst euch nochmal aussprechen."

Er schenkte mir nun ein ehrliches Lächeln und aß weiter.
"Wegen Tyler, er-", fuhr er fort, doch ich unterbrach ihn.

"Bitte! Ich will nichts mehr davon hören" Und da sank meine Laune auch schon wieder.

"Aber-"  "Nein!"

Er nickte mir zustimmend zu und widmete sich erneut seinem Essen.

***

Satt verließen wir den Speisesaal und begaben uns in die Lobby.
Die anderen waren nicht mal zum Frühstück erschienen.

Dylan ging zu den Aufzügen und dachte anscheinend, ich würde ihm folgen.
Verwirrt drehte er sich zu mir um.
"Warum kommst du nicht?"

"Ich will noch bisschen in die Stadt, willst du mit?" Ich war gerade dabei mir meine Jacke anzuziehen.

"Würd' ich gern, doch ich will nochmal versuchen mit ihr zu reden"

Ich schenkte ihm ein warmherziges Lächeln. "Dann, viel Glück!"

Er lachte kurz auf. "Danke, dir viel Spaß, Kleine!"

Warum nennt mich jeder so?!

Ich winkte ihm kurz zu und verließ dann das Hotel.

So, wie komm' ich jetzt am Schnellsten in die Stadt?

Real Shit?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt