Kapitel 15 - Schmerz

245 44 46
                                    

"Jungkook, bleib stehen!", rief ich und lief ihm immer noch hinterher. Er rannte zwar nicht, aber er ging so schnell, dass ich nicht mithalten konnte und laufen musste. "Jungkook, bitte"-"Nein", sagte er nun und ich nahm so viel Kraft wie ich konnte, damit ich ihn endlich einholen konnte. Es war schon stockfinster und kalt ebenso, das bemerkte ich erst jetzt. "Ich werde nicht Zuhause leben, wo meine Freundin mit meinem besten Freund schläft", sagte er nun wütend, sodass ich kurz schockiert war wie er redete. "Also Ex-Freundin", verbesserte er sich nun und ging wieder an mir vorbei. "Kookie..", sagte ich leise und er drehte sich um, doch uns trennten mehrere Meter. "Tiana, ich will nicht mit dir reden und dich sehen will ich erst recht nicht, so Leid es mir auch tut. Ich gebe schon mein Bestes, aber zu sehen wie ich die Liebe verloren habe und das an meinen besten Freund bringt mich schon fast um", sagte er nun und ich sah, wie eine Träne seine Wange hinunter lief. Ich habe ihm das Herz gebrochen und das sogar mehrmals. Ich spürte all die Wut auf mich, doch ich wusste immer noch nicht, ob ich mich raus reden wolle. Ja, ich hatte für jemanden Neues was empfunden und es war halt mein bester Freund, trotzdem hat sich alles schrecklich zusammengefügt und getrennt. "Jungkook, ich wollte dich niemals so verletzen. Es verletzt mich selber", sagte ich nun ehrlich und er presste seine Lippen zusammen, während er mir von Weitem in die Augen sah. "Bitte sag mir nur, dass du mich wirklich geliebt hast", bat er mich nun und ich verschränkte meine Finger ineinander. "Ich liebe dich immer noch, aber er lässt mich noch ganz anders fühlen", sagte ich nun ehrlich, denn es stimmte auch. Ich hatte noch nie zuvor soviel für Jemanden empfunden als für Taehyung, egal wie schlecht ich mich auch bei diesem Gedanken fühlte.
"TIANA!", hörte ich ihn auf einmal schreien und genau dann, als ich ihn losrennen sah, bemerkte ich die grellen Lichter, die mich immer mehr blendeten. Obwohl es alles so langsam verlief und es sich wie in Zeitlupe anfühlte, konnte ich meine Beine nicht vom Boden heben und Schritte zur Seite machen. Seine Schritte waren so groß, dass er praktisch schon zu mir sprang, doch ich konnte immer noch keine einzige Bewegung ausführen. Als das Quietschen der Räder auf dem Asphalt zu hören war schloss ich meine Augen und sah noch mal alles vor mir. Es stimmte. Bevor so etwas passierte konnte man nochmal die wichtigsten Momente sehen. Ich sah, wie meine Eltern mit mir am Heiligabend am Baum saßen und sie mich dabei beobachteten wie ich voller Freude meine Geschenke öffnete. Meinen Bruder, der mich wieder nervte, doch mich damit glücklich machte. Dann sah ich Mina, die meine beste Freundin war und mich wie wir dabei waren wieder mal so viel zu lachen, dass wir kaum Luft bekamen, Tränen in den Augen hatten und uns vor Schmerzen den Bauch hielten. Dann sah ich uns alle aus der Wohngemeinschaft im Wohnzimmer am Tanzen, was wir so oft wie möglich machten und dann noch einmal, wie Jungkook mich umarmte und zuletzt wie Tae mich küsste. Ein kurzer schmerzhafter Aufprall folgte. Mein ganzen Gewicht flog gegen die Scheibe, einzelne Splitter bohrten sich in meine Haut und durch die starke Bewegung des Autos flog ich über das Dach und knallte schließlich auf den Boden der Straße. Alles wurde schwer, jeder Wimpernschlag, jeder Atemzug. Mein Hören wurde immer schlechter, denn ich wusste nicht, ob ich meinen Namen rufen hörte oder nicht. Zuletzt merkte ich die Umrisse von Jungkook über mir, doch alles verschwamm, bis es schließlich schwarz war.

Why are you shaking my heart? (BTS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt