Kapitel 17 - Die Erinnerungen

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Während ich davon prahlte wie Jungkook und ich bald unser Einjähriges hätten, wirkte Taehyung nicht so begeistert. Anscheinend verlor er seine ganzen Redekünste und mein Grinsen konnte er ebenso nicht erwidern. Seine Hand löste sich nun von meiner und sein Blick wanderte zum Boden. Verwirrt richtete ich mich auf und legte meine Hand auf seiner Schulter. "Was ist los?", fragte ich nun besorgt um ihn, doch sein Haltung war total verkrampft. "Ich sollte den Arzt holen", meinte er dann nach einer kurzen Stille, woraufhin er aufsprang und mir immer noch nicht in die Augen sehen konnte. "Dein.. Einjähriges.. mit..", sagte er mit vielen Pausen und kniff kurz seine Augen zu. "Es ist ziemlich viel passiert, davor und danach", gab er nun endlich von sich und öffnete die Augen, wobei er sich vor mir hin hockte und mit beiden Händen wieder nach meiner Hand griff. Mein Herz blieb bei seiner Aussage kurz stehen und verbreitete mir eine grausame Angst. "Bitte sag mir was das Letzte ist an das du dich erinnerst", fragte er mich nun und ich atmete tief aus, wobei ich stark nachdenken musste. "Ich weiß es nicht mehr, tut mir Leid. Ich glaube ich war mit Jin einkaufen und wir hatten doch schon Ideen für meinen 18ten Geburtstag", sagte ich, woraufhin Tae seine Lippen so zusammenpresste, dass es fast so aussah, als ob er sich zusammenreißen würde nicht zu weinen und ich kannte dieses Gesicht so gut wie gar nicht. Er wirkte doch immer viel zu glücklich. "Ich muss den Arzt holen", sagte er nun und lief aus dem Zimmer. Ich konnte nicht zu sehen und stand somit auch auf. Ich hatte komischerweise wirklich gemütliche Socken an und als ich kurz aus dem Fenster sah, sah ich wie dunkel es doch war und sogar Schnee zu fallen schien. Ich erinnerte mich definitiv an einen wärmeren Tag, der meiner Vorstellung erst gestern war und das bereitete mir so eine Angst, dass ich kurz mein Gleichgewicht verlor, jedoch mich noch an einen Tisch neben mir halten konnte. Schon ging die Tür auf, die praktisch von Taehyung aufgerissen wurde und ich erblickte den Arzt hinter mir. "Es tut mir so Leid, wir hätten eigentlich eine Kopfverletzung nicht ausschließen dürfen", sagte er nur flüchtig und fasste an mein Kinn, während er mit einem grellen Licht in meine Augen leuchtete. "Aber es waren auch eigentlich keine Verletzungen zu erkennen. Wie fühlen Sie sich denn? Ist Ihnen vielleicht übel?"-"Nein, eigentlich nicht. Ich habe auch keine Art von Schmerzen", sagte ich nachdenklich und sah wie Taehyung uns beobachtete. "Das Einzige was ich sagen kann.. ist, dass Sie vielleicht den Unfall so stark ausblenden, dass nun ein Teil Ihres Gedächtnis fehlt. Wie lange sagten Sie nochmal?"-"Ein paar Wochen, ein Monat.. ich weiß es nicht wirklich", antwortete Taehyung mit seiner tiefen Stimme und der Arzt nickte nur. "Es könnte sehr wahrscheinlich sein, dass sie sich wieder in ein paar Tagen erinnern dürften. Vielleicht dürfte es auch Monate dauern, im schlimmsten Fall Jahre. Ich bitte Sie einfach Sachen zu machen, die sie auch so gemacht haben. Dinge, die sie gemacht haben könnte dann ein Déjà-vu Gefühl aufbringen, das Gefühl, dass man denkt, dass man diese Situation schon zuvor erlebt hat. Wenn Sie dann Glück haben könnte es wirklich Erinnerungen hervor rufen", sagte der Arzt und ich konnte nur Nicken, denn der Schock blieb noch. "Fühlen Sie sich einfach wohl und machen Sie sich nicht zu viel Stress", fügte er noch hinzu und verließ dann das Zimmer, woraufhin Taehyung mich einfach in den Arm nahm. Etwas verwundert erwiderte ich die etwas längere Umarmung und löste mich dann von ihm. "Nimm deine Sachen, ich kläre das mit den anderen. Sie sind schon im Flur", sprach er langsam, woraufhin er dann wieder raus raste. Somit nahm ich dann meine Sachen, die über einen Stuhl lagen, blickte noch einmal in den Schrank, der leer war und begab mich dann ins Bad. Erst jetzt sah ich mich im Spiegel. Meine Haare waren ebenso etwas dunkler als sonst, aber das liegt auch oft am Wetter, denn wie im Sommer die Haare heller werden, die Haut dunkler, so wird im Winter die Haut heller und die Haare dunkler. Bei mir lief das immer extrem schnell ab. Ich hatte tatsächlich einige Kratzer im Gesicht und auch an den Armen, doch meine Rippen gaben keinen wirklichen Schmerz von sich. Vielleicht hatte ich genug Schmerzmittel dagegen, das wusste ich jedoch nicht. Somit zog ich mich um und ging dann hinaus, wo ich Jungkook sah, der gerade in meine Richtung lief. Sofort lief ich ihm in die Arme und schloss meine Augen. Seine Umarmung war zu erst ziemlich zart, doch der Druck nahm zu und somit drückte er mich ganz an sich. Es tat so unfassbar gut in seinen Armen zu sein. Es nahm mir etwas die Last, die ich durch diese schreckliche Situation spürte. "Ich denke du sollst erst einmal ein wenig wissen, damit es irgendwie für alle auch etwas.. einfacher wird. Vor allem für Taehyu-"-"Nein, ich möchte heute nichts mehr hören, ich bin dafür im Moment nicht bereit", unterbrach ich ihn und legte meinen Kopf gegen seine Schulter. Das war genug für heute. 

Why are you shaking my heart? (BTS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt