32. Über meine Naivität und deinen Suizid

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Du schenktest mir das Leben zurück. Du brachtest mich zum Atmen, bevor ich erstickte. Nur du wusstest wer ich wirklich war. Es war nie leicht aber mit dir an meiner Seite fühlte ich mich wieder glücklich. Vielleicht war es naiv gewesen zu glauben, dass du es auch warst.

13.10.16

Der schlimmste Tag in meinem Leben.
Der Tag an dem du nicht zu unserem Treffen gekommen warst. Der Tag an dem ich zu dir nach Hause fuhr und die Polizei mir öffnete und ich Dumme dachte es wäre wegen deines Vaters. Ich trat ein in eure Wohnung, sah deinen Dad auf dem Sofa, zusammengebrochen. Und dann rannte ich. Ich rannte an den Polizisten vorbei, die mich versuchten aufzuhalten, rannte weiter in dein Zimmer. Ich wollte zu dir. Wollte wissen was los ist.

Und dann lagst du einfach da auf deinem schwarz geschnörkelten Bett. Die Augen geschlossen. Ich schüttelte deinen Körper, wimmerte ,, komm zurück", solange bis sie mich von dir rissen.

,, Überdosis" sagte der Polizist trocken. Nein. Nein. Nein. Ich schrie. Ich weinte. Ich schlug mit meinen Händen auf den Boden. Tränen überfluteten mich. Noch nie hatte ich so einen Schmerz verspürt. Noch nie so einen Verlust erlitten. Noch nie hatte ich mich so alleine gefühlt. ,, wieso" fragte ich mich. ,,Warum verdammt doch mal!?" Du bist von mir gegangen. Hast mich zurück gelassen. Und jetzt? Wenn ich nicht mehr an uns glauben konnte woran dann?

Ich sah zum wiederholten Male die zwei Worte ,, be stronger " an der Wand und verstand sie jetzt. Du warst mutig gewesen, hattest es selbst in die Hand genommen. Stärker als das Leben. Das war die Message. Mir wurde schlecht und ich kippte zum zweiten Mal in meinem Leben in Ohnmacht.

Was fühlt man, wenn man sich nicht mehr spürt? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt