Epilog- Über kein Happy End

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Ich liege auf meinem Bett und starre zur Wand hoch. Mein Kopf platzt vor Gedanken und gleichzeitig ist da diese Leere. Und das einzige was diese ein wenig zur Seite drängt ist der Schmerz. Ich liege da, Tränen kullern über meine Wangen aber ich fühle nichts. Ich bin tot.
Und dann schlucke ich meine Tabletten, die vorbereitet in einer kleinen Box liegen.
Jede einzelne steht für etwas das mich zerstört hat.

Eine für die Krankheit meiner Mum.
Eine für meinen Dad.
Eine für meinen fetten Körper.
Eine für das mit hinunterziehen von Maria.
Eine für lesbische Gefühle.
Eine für den Schmerz.
Eine für die Leere.
Eine für die Angst vor dem Leben.
Eine für die Einsamkeit.
Eine für all die glücklichen Menschen.
Eine für die Liebe.
Eine für Frau König.
Eine für mich, weil ich mich hasse.
Eine für all die oberflächlichen Menschen.
Eine für Erinnerungen die vorbei sind.
Eine für meine Essattacken.
Eine für die Fehler, die ich gemacht habe.
Eine für meine Zukunftsängste.
Eine für meine Panikanfälle.
Eine für die Sinnlosigkeit.
Eine für die Traurigkeit.
Eine für Verständnislosigkeit.
Eine für das beschissene Leben, dass ich nicht mehr aushalte.

Ich schlucke und schlucke und weiß, dass ich es dieses Mal schaffen werde. Alles erscheint mir auf einmal so bedeutungsvoll. Momente ziehen an mir vorbei, ich sehe Ausschnitte von meinem Leben, schöne, lustige Situationen. Ich vergesse meine Last. Spüre einen Hauch von Leichtigkeit. Für einen kurzen Moment bin ich zufrieden, bis alles schwarz wird und die Bilder vor meinen Augen ganz langsam erlöschen.

Was fühlt man, wenn man sich nicht mehr spürt? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt