2. Über meine Psychologin

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Ich sitze also hier, vor der Frau die so gut wie alles über mich zu wissen scheint. Ich kann mich glücklich schätzen sie an meiner Seite zu haben,  ihr meine dunkelsten Gedanken preisgeben zu dürfen. Sie hat mein vollstes Vertrauen und ich bin dankbar. Mehr als das. Ich weiß es ist ihr Beruf mir zuzuhören, mir zu helfen, und doch hoffe ich wirklich, dass sie mich bei all dem was ich ihr erzähle, auch ein bisschen mag.

,, Was ist passiert'' fragt sie mich, als sie sieht, dass ich meinen Blick nicht mehr vom Boden nehmen kann.

Du bist das Beste was mir je passieren konnte. Egal wo du jetzt bist.

,, Maria? '' fragt sie sanft, doch ich kann nicht antworten.

Ich frage mich wie ich es überhaupt hierher geschafft habe. Die Kraft die ich sowieso nicht mehr hatte ist vollkommen verschwunden. Es ist zu viel. Ich bekomme keine Luft mehr, kann nicht einmal in ihre Augen blicken.

,, Maria ich bin hier. Du bist nicht alleine. Ich kann dir helfen, aber dafür muss ich wissen was los ist."

Ich hebe meinen Blick vom Boden, einzig und allein um aus diesem großen Fenster zu sehen. Ein Vogel fliegt zwitschernd daran vorbei und ich muss an dich denken. ,, Wir haben Angst vor dem Fliegen" hattest du gesagt.

Von hier oben sehen die Menschen aus wie kleine Punkte. Unbedeutend. Wie damals, als wir zusammen in Amsterdam waren.

Ich erinnere mich an deine Worte: ,,Für die Welt bist du nur Irgendjemand, aber für Irgendjemanden bist du die Welt."

Du warst meine Welt.

,, Maria?"a

Ich stelle mir dich mit deinem breiten Grinsen vor und muss beinahe lächeln.
Ich weiß nicht was ich fühle. Ich weiß nicht ob ich weine.

Am wenigsten weiß ich. wie ich das Leben aushalten soll. Ohne dich.

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