31. Über mein erstes Mal mit Maria

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Als Maria mir am Handy berichtete, dass ihre Familie über das Wochenende zu weggefahren war, wusste ich sofort was es bedeutete. Da unterscheiden sich heterosexuelle und homosexuelle Beziehungen wohl kaum. An ihrer Stimme erkannte ich einen Hauch von Nervosität. Für sie würde es das erste Mal sein. Sie hatte jemand besseren wie mich verdient. Jemanden, der ehrlich und aufrichtig war und mit den Gedanken zu 100% bei ihr.

Und trotzdem klingelte ich am Freitag an ihrer Tür, welche sie mir mit breitem Lächeln öffnete. ,, Komm rein". Sie durfte mir meine Unsicherheit keines Falls anmerken, weshalb ich sie rasch auf den Mund küsste.
Später kochten wir zusammen, kuschelten uns nach dem Essen aufs Sofa. Arm in arm lagen wir da und für sie war es sicher einer dieser perfekten ,, Pärchenmomente ". Mein Herz allerdings wusste mit dieser Situation gar nichts anzufangen.

Schon liefen Tränen über mein Gesicht was absolut unüblich für mich war. Sie küsste mich sanft auf die Wange ,, hey ich bin doch da".
Ich sah ihr tief in die Augen.,, Es tut so weh Maria."

Hätte ich mein Herz ausgeschüttet wenn sie mich gefragt hätte, was es war, das mir weh tat? Wäre es der erste Schritt gewesen ihr von meinem Suizidversuch und meinen Gefühlen für Frau König zu erzählen?

Stattdessen küsste sie mich einfach nur auf den Mund. Ich drängte meine Tränen weg und lehnte mich zurück mit der Hoffnung mich fallen lassen zu können um von ihr gehalten zu werden. Wir küssten uns weiter und berührten uns an den verschiedensten Stellen. Die Kleidung war schnell auf dem Boden und ich konnte Maria kaum stoppen so leidenschaftlich wollte sie es. Doch als wir uns von unserer Kleidung befreiten sah sie meine frischen Narben. Ich könnte ihr ansehen wie schockiert sie war und blickte zu Boden. Aus Scham, Angst, Enttäuschung, Liebe und Schuldgefühlen. Und was tat sie?

Nein sie fragte nicht nach. Nein sie nahm mich nicht in den Arm. Und nein sie schenkte meinen frischen Wunden keine Aufmerksamkeit. Warum? Sie küsste mich auf die Narben und ja ich wusste sie liebt mich. Das stimmt. Aber hätte sie nicht ahnen können wir sehr ich sie in diesem Moment brauchte?

Wir kamen uns immer näher, berührten uns intensiver und leidenschaftlicher. Weitere Tränen kullerten mir über die Wangen, doch ich ließ mir nichts anmerken, denn ich wollte, dass das erste Mal für Maria perfekt war.
Sie genoss es wie ich sie anfasste und küsste und tat es mir gleich. Irgendwann kam ich dann auch tatsächlich, aber die Person die ich dabei vor mir sah war einzig und allein Frau König.

Ein weiterer Moment in dem ich ganz genau wusste dass es jetzt Zeit wurde selbstständig alles zu beenden, bevor das Leben mich verschluckte.

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