19. Über deine Einstellung zur Depression und zum Suizid

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Wir machten es uns bequem auf dem kleinen Leuchtturm, saßen uns gegenüber. Der Platz reichte gerade so. Man hatte einen Ausblick über das Meer bis hin zum nächsten Wattstrand. Es war unfassbar schön hier.  Eigentlich wollte ich ja alleine sein, aber mit dir war es ganz anders als mit meinen sogenannten ,,Freunden".

,, Hör mal, auch wenn man krank ist, kann man trotzdem eine schöne Zeit haben. Wenn du Fieber hast, bist du am Leben. Und du kannst auch wieder gesund werden." 
Unsere Blicke trafen sich.

Ich räusperte mich.
,, Warum gibt es keine Medizin gegen die Depression? Warum keinen Arzt der einen heilen kann?"

Du lächeltest schon wieder. ,,Gibt es doch irgendwie. Psychologen und Antidepressiva. "

,, Und wenn selbst das nicht hilft? Wenn man nicht mehr kann, weil man den Sinn nicht findet? Weil man am Arsch ist? Wenn man keinen Schritt mehr weiter will, weil das verfi**te Leben so scheiße ist?"

Dein Grinsen. Ich war verwirrt. Doch du konntest dir dein Lachen nicht verkneifen.
,,Dann kannst du immer noch hier runterspringen."

Wir sahen uns an. Du lachtest. Ich lachte. Weil wir beide wussten, dass es ernst gemeint war.

Was fühlt man, wenn man sich nicht mehr spürt? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt