14. Über meinen Suizidversuch

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Ich fragte mich wozu das Ganze?
Ich wollte nicht mehr, nein ich konnte nicht mehr.

Suizid hört sich doch viel zu hart an.
Sterben ist zwar nicht leicht. Für gesunde ,, normale" Menschen die Qual. Für mich damals aber der einzige Ausweg. Die einzige Möglichkeit diesen Schmerz zu beenden. Hoffnung auf das Ende. Hoffnung befreit zu werden von diesem Leid.

Ich schluckte und schluckte Tabletten. Lag in meinem Bett und weinte. Verlor das Bewusstsein, wachte wieder auf. Der Zustand war eigenartig aber wenn man Depressionen hat, ist man so einiges gewohnt.
Das letzte an was ich mich erinnere, ist, dass ich einen schwarzen Farbstift holte und in geschnörkelter Schrift die Worte ,, Be stronger" auf meine Wand malte.
Ich schnappte mir noch einen spitzen Gegenstand um auch meinen Arm zu bearbeiten. (Nur auf Nummer sicher zu gehen)

Ich setzte den Schlussstrich, fühlte mich verdammt mutig, war stärker als das Leben.

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Aber dann wenige Stunden später umgaben mich Menschen in blauen Kitteln. Das grelle Licht machte mich wahnsinnig.. Fuck ich war im Krankenhaus. Ich versuchte mit letzter Kraft aufzustehen doch man drückte mich runter auf das Krankenbett.

,, Eleonora, ganz langsam" hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich zitterte, wusste nicht wie ich mit dieser gesamten beschissenen Situation umgehen sollte. ,, Hören Sie mich denn?"

Ich war fertig. Fix und fertig. Mein Vater hatte mich anscheinend bewusstlos in meinem Zimmer gefunden. Es hatte nicht geklappt. Scheiße. Nächstes mal musste ich es besser planen.

Die Leute um mich  herum nervten mich.
,, Ich bin nicht taub okay?!''

Sie stuften mich also als gefährdete Jugendliche ein und schickten mich einen Tag später in eine Klinik.
Gefährdet? Vor mir selber oder was?

Was fühlt man, wenn man sich nicht mehr spürt? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt