Kapitel 34

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Justins Sicht:

Ich hatte mich die ganze Nacht nur gewälzt und kaum geschlafen, die Entführung beschäftigte mich viel zu sehr. Meine Mutter hatte sich den ganzen tag um die Kinder gekümmert, doch so langsam fingen sie an nach ihrer Mutter zu fragen. Es klopfte an meiner Tür:"Herein." rief ich und meine Mutter öffnete die Tür mit einem Tablett auf dem Kaffee und Pancakes standen. "Du musst dich stärken." lächelte sie zaghaft. "Ich hab keinen Hunger." murmelte ich und drehte mich um. Sie setzte sich neben mich und verzog das Gesicht etwas, "Es tut mir leid." flüsterte sie kaum hörbar und ich schaute sie an, "Ich habe mich getäuscht du brauchst diese Frau wirklich. Es ist meine Schuld, dass sie weg ist." gab sie zu und senkte den Kopf, ihre Daumen kreisten umeinander. "Es bringt nichts irgendwem die Schuld zu geben." antwortete ich nach einer Weile. Meine Mutter hatte zwar nicht korrekt gehandelt, aber im Endeffekt hatte ich Ava betrogen. 

"Danke für das Frühstück." sagte ich nach einer weiteren Pause, ich merkte dass meiner Mutter das Herz blutete und sie ein unendlich schlechtes gewissen hatte. Ich wollte nicht, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, schließlich war sie meine Mutter. Sie gab mir ein kurzes Lächeln und verschwand dann, ich trank nur den Kaffee. Die Tür ging auf und Lewis kam zu mir mit gesenktem Kopf:"Papa?" fragte er zögernd und ich hob ihn neben mich aufs Bett. "Was gibts Großer?" fragte ich, "Wann kommt Mama zurück?" fragte er kleinlaut. Er war langsam in dem Alter in dem man merkte, dass etwas nicht stimmte. 

"Sie kommt bestimmt bald wieder, sie brauch ein bisschen ruhe." erklärte ich und biss mir auf die Unterlippe um mir die Tränen zu verkneifen. "Warum lügst du?" fragte er nach einer Weile und schaute mich an, "Alle sind traurig und lügen mich an." fügte er hinzu. "Warum ist sie Nachts in das Auto gestiegen?" fragte er plötzlich und ich riss die Augen auf. "Wie bitte?! Du weißt wo deine Mom ist?" fragte ich geschockt und setzte mich abrupt auf. "Mama sah so traurig aus auf dem Fest und da bin ich ihr hinterher gegangen. Aber heimlich weil ich wusste, dass sie sonst sauer werden würde." erklärte er und mein Blick war starr auf ihn gerichtet. "Wer hat Mama in das Auto gebracht?" fragte ich, ih schrie förmlich. Er guckte auf:"Bist du garnicht sauer, dass ich spät Abends noch raus gegangen bin?" fragte er verwirrt und ich schüttelte den Kopf:"Nein, nein! Wir müssen jetzt Mama finden ok? Also musst du mir alles erzählen was du weißt." erklärte ich und schaute ihm tief in die Augen, Lewis nickte verständnisvoll. 

Sofort fuhr ich mit Lewis zur Polizei, sort angekommen kam er sofort in einen Verhörungsraum. "Hallo Lewis, darf ich dir ein paar Fragen stellen?" fragte der Officer und lächelte höflich, Lewis ließ seine Füße vom Stuhl baumeln und schaute sich interessiert um. "Klar." antwortete er mutig, "Weißt du wer deine Mama mitgenommen hat?" lautete die erste Frage. "Also da war ein großer Mann, der hatte aber eine Maske an, ein anderer Mann ist gefahren und dann war da noch so eine Frau. " schilderte Lewis und trank einen Schluck Wasser. "Wie sah die Frau aus?" hakte der Officer nach, "sie hatte schwarze Klamotten an und auch eine Maske, aber aus ihrer Kapuze hingen rote Haare." nach seiner Beschreibung Gefahr mir das Blut, ich musste sofort an Lilly denken. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass sie so weit gehen würde. 

"Lilly." murmelte ich, "Wie bitte?" fragte die Polizistin neben mir. "Die Frau, es muss Lilly sein." wiederholte ich lauter und drehte mich zu ihr. Sie nickte und gab die Informationen sofort weiter, sofort machten sich Mitarbeiter an die Arbeit. "Weißt du wie das Auto aussieht?" fragte der Polizist weiter, "Es war ein großes, schwarzes Auto." sagte Lewis und breitete seine Arme aus um zu zeigen wie groß das Auto war. "Und in welche Richtung ist es gefahren?" ging das Verhör weiter. "Aus dem Park raus...da lang." sagte er und zeigte in eine Richtung. "Wärst du bereit mit in den Park zukommen und mir zu zeigen wo das Auto hin gefahren ist?" fragte der Officer und Lewis nickte eifrig. Der Officer gab ihm noch einen Lutscher und dann fuhren wir im Streifenwagen zum Tatort. 

Seit Tagen schoss Adrenalin durch meine Venen und mein Blut kochte, ich konnte kaum mehr an etwas anderes denken. Wir kamen an und Lewis rannte der Park runter und zeigte auf eine Straße auf welche das Auto gefahren war. "Hier und dann dahinten links." erklärte er und der Polizist nickte. Er kam zu mir:"In die Richtung geht es direkt zum Industriegebiet. Ein gutes versteck für solch eine Tat. Wir werden uns das ganze natürlich angucken müssen aber erst Durchsuchungsbeschlüsse bekommen." erklärte er und ich nickte. 

THE FEELING // 3.TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt