Kapitel 52

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Avas Sicht: 

Evie: Und Papa hat uns den Eifelturms gezeigt und wir waren shoppen....

Ava: Das hört sich ja super an.

Evie: Und Papa ist jetzt grade weg weil er noch einen Termin hat.

Ava: Um die Uhrzeit?

Evie: Ja weiß auch nicht. Ich muss jetzt auflegen Marcus hat Popcorn gemacht, tschüss Mommy!

Das tuten ertönte in der Leitung nachdem Evie aufgelegt hatte, um mich abzulenken hatte ich sie angerufen. In der Hoffnung Justin wollte mit mir reden, doch der war nichtmal da. Wer hatte den um elf Uhr Abends einen Termin, schließlich hatte er nichtmal mehr eine Tour! Ich malte mir die schlimmsten Szenarien in meinem Kopf aus, was wäre wenn er erneut in eine Schuldenfalle getappt wäre, oder wieder Drogenprobleme hätte. Einen neuen John in meinem Leben würde ich nicht nochmal aushalten. Oder vielleicht betrog er mich ja auch wieder. Meine Gedanken waren düster und ich konnte mich auch mit nichts ablenken. 

"Kenny!" rief ich schließlich und er huschte schnell zu mir. "Wir müssen Justin suchen." seufzte ich und stand auf um mir meine Jacke zu suchen. "Um..Wieso?" fragte Kenny etwas irritiert und zog sich auch seine Lederjacke über. "Irgendwas ist hier gewaltig faul. Er sagte zu den Kindern er hätte ein Meeting um die Uhrzeit." erklärte ich empört und erneue sah ich eine Art Enttäuschung in Kennys Mimik. "Justin hat doch immer Bodyguards in der Nähe. Ruf deine Crew doch mal an, die können uns sicher sagen wo er ist." bemerkte ich und Kenny nickte aufmerksam. Sofort zückte er sein Handy und rief seine Kollegen an, das Gespräch dauerte keine Minute. 

"Er ist in einem Luxus Restaurant der Stadt." erklärte Kenny trocken und ich zog, überrascht, meine Augenbrauen in die höhe. "Und er ist in weiblicher Begleitung." fügte Kenny etwas ledig hinzu. Er sagte es sehr bemitleidend, als wäre für ihn schon klar, dass Justin mich betrügen würde. Etwas sprachlos versuchte ich mich zu sammeln und Worte zu finden:" Vermutlich ist es eine Geschäftspartnerin." nickte ich hastig und setzte ein sehr verlorenes Lächeln auf. "oder..?" fragte ich Kenny verunsichert, auch er lächelte nur etwas gezwungen. "Oh Gott Kenny, das kann er mir doch nicht antuen. Nicht nach all dem was passiert ist!" schluchzte ich auf und fiel aufs Sofa. Ich schmiss meinen Kopf in die Hände und seufzte:" Wieso nur?" fragte ich leise und schüttelte kaum merklich den Kopf.

Ich bemerkte Kennys Unbehagen als er sich neben mich setzte und meinen Rücken vorsichtig streichelte. "Wir müssen da hin!" sprang ich auf und schaute Kenny voller Sorge an. "Ich muss es mit meinen eigenen Augen sehen!" fügte ich hinzu und lief sofort zur Tür. Natürlich folgte mir Kenny und wir nahmen uns ein Taxi und fuhren zu dem Restaurant. Es war ganz in der Nähe des Eifelturms und wir mussten noch ein Stückchen laufen. Die Kühle Nachtluft wehte mir durch mein offenes Haar und das einzige was erstrahlte waren die vielen Lichter aus den Wohnungen Paris. Wir gingen durch die kleinen Seitengassen und überall war es sehr belebt, viele Leute saßen draußen oder in den Bars und genossen den Abend. "Dort hinten ist es." sagte Kenny und zeigte schließlich auf einen edlen Laden. 

Ich sah Justin sofort, er saß draußen mit dem Rücken zu mir gekehrt. Vor ihm saß eine wunderschöne, brünett, junge Frau. Sie war vielleicht zwanzig und strahlte ihn voller Glück an. Ich konnte nicht fassen was ich da sah und stand einfach mit offenem Mund da. Wir waren circa 20 Meter von dem Restaurant entfernt, also sah man uns nicht. Ich beobachtete das ganze eine Weile lang, ich weiß nicht warum denn im Endeffekt verletzte ich mir nur selber damit. Vermutlich suchte ich nach dem Entscheidenen Beweis mein Herz vollkommen zu zerstören. Sie redeten und lachten viel, ihre Schönheit machte mich nur noch eifersüchtiger. Ich konnte es ihm kaum übel nehmen, sie war einfach perfekt und noch dazu war sie jung. 

Plötzlich kramte Justin etwa aus seiner Tasche raus, es war eine Schatulle. Ihre Augen fingen zu stahlen an und sie hielt sich erstaunt und glücklich die Hände vor den Mund. Er öffnete die Schatulle und holte ein wunderschönes Kolye heraus, ich konnte es nicht erkennen aber im Licht funkelte das Schmuckstück einmalig. Sie nahm es vorsichtig in die Hand und lächelte in zuckersüß an. Kaum merklich floss mir eine Träne über die Wange, das war wohl der Entscheidende beweis auf den ich gewartet hatte. "Ava.. ist alles ok?" fragte Kenny und legte vorsichtig seine Hand auf meine Schulter. "Lass uns einfach gehen."  sagte ich leise und schloss für wenige Sekunden meine Augen, um die Tränen zu unterdrücken. 

Er schlang seinen Arm um mich und führte mich weg, ein letztes mal drehte ich mich zu Justin doch er sah mich nicht. Kenny zog mich näher an sich, er wollte mir Schutz bieten. Die nächsten Stunden vergingen einerseits wie in Zeitlupe und anderseits viel zu schnell. Alles fühlte sich gedämpft an, die Fahrt im Taxi, die Ankunft im Hotel, alles wirkte surreal. "Hier eine Tasse Tee." Kenny reichte mir eine kleine Tasse und ich nickte dankend. Er setzte sich neben mich und starrte auf seine Tasse, weder er noch ich wusste was ich sagen sollte. "Was wirst du nun tuen?" fragte Kenny nach einer Weile, die Stille war erdrückend geworden. "Ich weiß es nicht." seufzte ich hörbar und stellte die Tasse Tee auf den Tisch. Ich lehnte mich zurück und schaute aus dem großen Hotelfenster. Kenny reichte mir aufmerksam eine Decke, da er wusste das es eine lange Nacht werden würde. 

THE FEELING // 3.TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt