THE FEELING // 3.Teil

Kapitel 59

Wer hätte das gedacht? Einige Jahre später waren die Kinder junge Erwachsene geworden, die Zeit verging wie im Flug. Evie war mittlerweile 16 und fing an zu modeln, Lewis war nun schon 18 und wie sein Vater sang er. Noch lebten sie bei uns aber all zu lange hätten wir die Beiden nicht mehr um uns herum. "Dad, kannst du mir mal kurz helfen die Gitarre zu stimmen?" fragte Lewis während Justin und ich auf dem Sofa saßen. Er setzte sich neben uns und ich betrachtete die Beiden ganz genau, sie waren ein gutes Team geworden. Justin war sozusagen Lewis Mentor geworden, in Kanada hatte Lewis bereits kleinere Konzerte gegeben und war auf dem Besten weg dahin berühmt zu werden. Justin war sein Manager und ich war mir sicher, dass Lewis mal genauso werden würde wie sein Vater. 

Evie hingegen war momentan in ihrer Teenager Phase, sie war die meiste Zeit zickig. Sie kam runter und schaute, wie immer, auf ihr iPhone. "Ich hab schon 200.000 Follower auf Twitter Mom." sagte sie und setzte sich neben mich. Ich verdrehte die Augen etwas, wie konnte einem der Status nur so wichtig sein. "Schön Evie." sagte ich gekünzelt und widmete mich wieder meinem Sudoku. "Ich hab heute noch ein Shooting." fuhr sie fort, "Davon weiß ich ja gar nichts." runzelte ich die Stirn. "Ups." zuckte sie mit den Achseln und tippte hektisch auf ihrem handy herum. "Du bist noch nicht volljährig Evie, dein Vater und ich haben zu entscheiden wann du zu welchem Shooting gehst." meckerte ich. Evie rollte mit den Augen, "Dad, kann ich zu dem Shooting?" fragte sie Justin, welcher vollkommen vertieft in die Gitarre war. 

"Was ist das überhaupt für ein Shooting?" hakte ich nach, "Bikinis oder so." antwortete sie gelangweilt. "Du wirst dich ganz sicher nicht so freizügig vor der Kamera zeigen!" intervenierte ich und meine Tonlage wurde strenger. "Ach Mom!" zischte sie genervt, "Dad, sag doch was!" fickte sie herum. "Ja Justin, sag was." schaute ich nun auch Justin an. "Um. Was?" fragte Justin in Gedanken. "Evie will sich vor der Kamera Ausziehen." erklärte ich knapp, "Kommt garnicht in Frage!" sagte nun auch Justin streng. "Ihr seid so Spießig, ich hasse euch voll!" schrie sie und stapfte in ihr Zimmer. Auch Lewis war verschwunden und ich lehnte mich schnaufend zurück. "Ob das so gut war ihnen den Ruhm zu gewähren." schnaufte ich und Justin runzelte die Stirn. "Evie braucht dringend eine Managerin." sagte er schließlich, "Was? Damit sie noch weniger zur Schule geht fürs modeln?" fragte ich genervt. "Nein, auf uns hört sie nicht. Eine Managerin macht ihre Termine und dosiert alles. Damit genug Zeit für Beides bleibt." erklärte Justin und es klang plausibel. 

"Und ich dachte es würde im alter einfacher werden." schnaufte ich und Justin lachte. Anschließend klopft ich an Evies Tür um mit ihr zu reden, "Hi Schätzchen, können wir kurz reden?" fragte ich und setzte mich auf ihr Bett. "Was denn?" zischte sie und schaute vom Laptop auf. "Dein Vater und ich haben eine Entscheidung getroffen. Und wir halten es für richtig, wenn du eine Managerin bekommst." erklärte ich und Evies Augen fingen zu leuchten an, "Echt?" frage sie staunend und mit offenem Mund. Ich nickte und schenkte ihr ein kleines Lächeln:" Ihr seid die Besten! Danke Mommy!" kreischte sie und fiel mir in die Arme. Ihre Launen wechselten alle paar Minuten, aber ich war glücklich wenn sie es war. 

Am Abend hatte Lewis ein Konzert in Beverly Hills, es war zwar sehr klein aber es bedeutete uns allen viel. Die ganze Familie kam mit, sogar Evie. Wir standen Backstage während Lewis für ein paar Hundert Leute spielte. Er war ein wahres Talent und in Justins Augen legte sich der Stolz. Evie tanzte mutieren Freundinnen und ein paar Typen, ich versuchte einfach weg zu schauen. "Wer sind die Typen da?" fragte Justin schließlich und ich lachte, "Blamier sie nicht Baby." kicherte ich. Wir hielten uns Beide bedeckt und waren einfach nur stolze Eltern für den Moment. Als wir raus gingen verfolgten uns ein paar Paparazzi und machten Fotos, ein paar jüngere Kinder fragten nun Evie und Lewis nach Autogrammen und nicht mehr uns. "Kann ich ein Autogramm haben?" strahlte eine 12- Jährige, Evie und Lewis unterschrieben beide und man sah ihnen den Stolz an. 

"Ich habe grade mein erstes Autogramm gegeben!" freute sich Evie und Hüfte freudig auf und ab als wir die Straße runter liefen, um nach Hause zu kommen. "Ich geh gleich noch zu Bella." sagte Lewis später, Bella war seine Freundin. Justin und ich grinsten uns gegenseitig an:"Ulalala." sagte Justin und klopfte Lewis auf den Rücken, welcher ganz rot wurde. "Ich steh nicht auf Bella!" beteuerte immer wieder, doch niemand glaubte ihm. "Ach und warum schickst du ihr dann immer Herzchen?" fragte Evie neckend. Lewis schubste sie:" Halt doch einmal die Klappe!" zischte er und Evie lachte. Sowohl Justin, als auch ich mussten uns das Lachen verkneifen. 

Nachdem Lewis bei Bella war und Evie bei ein paar Freundinnen waren nur noch Justin und ich im Haus. "Wenn die Kinder bald aus dem Haus sind sollten wir umziehen." sagte Justin als wir im Bett lagen und kuschelten. "Es ist etwas groß zu zweit." bemerkte ich. "Was hältst du davon wenn wir uns eine Wohnung in Paris kaufen?" fragte Justin nach einer Weile und ich schaute auf zu ihm. "Wirklich?" strahlte ich und erinnerte mich an meinen 30 Geburtstag. "Natürlich erst wenn die Beiden auf ihren eigenen Füßen stehen." erkletterte er. "Wir sollten trotzdem einen weiteren Wohnsitz hier haben, damit wir immer zu den Kindern können." fantasierte ich und malte mir die nächsten Jahre aus. Justin und ich schwelgten noch lange in der Zukunft, während er meinen Rücken kraulte.