Justins Sicht:
Wochen vergingen und Ava schien es wirklich besser zu gehen. Die Therapie schlug an, auch wenn sie nicht über das geschehene reden wollte war sie wieder offener geworden. Der Arzt sprach von 'Verdrängung', es sei eine Schutzmaßnahme des Körpers. Ich konnte wieder halbtags arbeiten und Ava war froh sich um die Kinder zu kümmern. Sie tastete sich langsam wieder ins Leben zurück und ging sogar zweimal die Woche arbeiten. Auch Charles unterstütze sie so gut es ging bei der Arbeit. Meine Frau konnte wieder lachen und das Leben genießen und dafür bewunderte ich sie, so oft erlitt sie einen Rückschlag im Leben und immer wieder kämpfte sie sich zurück. Bei dem was sie schon alles erlebt hatte, war es ein wunder dass sie so strahlte.
"Baby, wie war dein Tag?" begrüßte mich Ava glücklich als ich zur Tür hinein kam. Ich war den halben Tag bei der Arbeit gewesen und habe an meiner letzten Tour gearbeitet. "Essen steht auf dem Tisch." sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Wange, sie hatte gekocht und zeigte mir stolz ihr Werk. "Ich bin beeindruckt!" lobte ich sie und setzte mich. Ich lobte Ava für alles was sie tat, sie brauchte momentan einfach die Bestätigung das Richtige zu tun im Leben. "Schmeckt gut!" rief Evie und aß genüsslich.
"Also wann gehst du auf Tour?" fragte Ava neugierig und schaute mich mit ihren treuen Augen an. "Das kann warten." lächelte ich und zwinkerte ihr zu. "Nein Baby, ich weiß dass dir diese Tour viel bedeutet. Ich möchte dir nicht weiter im Weg stehen." erklärte sie und gab den Kindern etwas zutrinken. "Du stehst niemals im Weg, ich warte einfach noch etwas." erklärte ich und versuchte das Thema zu wechseln. "Justin, ich meine es ernst! Mir gehts gut, wirklich. Ich rufe Scooter höchstpersönlich an und sage ihm, dass du auf Tour gehst." lachte sie und streichelte über meine Hand. "Wirklich Justin, mir gehts gut, ich komme zurecht." lächelte die und nickte mir aufmunternd zu. "Na schön, dann kläre ich morgen alles mit Scooter." gab ich nach, sie schein wirklich bereit dafür zu sein. Wenn Ava rückfällig werden sollte, würde ich die ganze Tour abbrechen.
Nach dem essen gingen die Kinder hoch und spielten, Ava räumte die Küche auf und lächelte dabei die ganze Zeit. Ihr pausenloses Strahlen kam mir fast schon merkwürdig vor, aber ich verwarf meine negativen Gedanken. "Gehst du morgen auch Arbeiten?" begann ich die Konversation. "Ja, Charles hat mir einige Rechnungen geschickt die ich kontrollieren muss." erklärte sie glücklich, sie war zufrieden mit sich selbst. "Da hast du ja ne Menge zutun." grinste ich und streichelte über ihren Rücken. Ich spürte wie ihr Körper leicht unter der Berührung zusammenzuckte, doch sie gewöhnte sich schnell an das Gefühl. "Ich werde mal weiter aufräumen." erklärte sie und verschwand aus dem Raum.
Avas Sicht:
Ich lenkte mich in jeder Sekunde des Tages ab, nur um nicht an das Geschehene zu denken. Ich putzte das Haus zweimal Täglich und kochte. Justin lobte mich für alles was ich tat. Es war ein merkwürdiges Gefühl, es lässt sich kaum beschreiben. Man fühlte sich einfach fremd, in jeder Lebenssituation. Egal wie vertraut man mit der Person ist, es ist einfach ein befremdliches Gefühl. Man misstraut jedem und lässt keinen an sich ran, vermutlich hatten Justin und ich deswegen auch seit des Vorfalls keinen Sex mehr. Ich fühlte mich einfach zu unsicher, aber das ließ ich ihn nicht wissen. Ich wollte ihm nicht den Weg verbauen, er hatte in der letzten Zeit schon genug für mich aufgeopfert.
"Mommy, kannst du mir eine Prinzessin malen und ich male sie aus?" fragte Evie und reichte mir einen Stift und ein Papier. Ich nickte und malte ihr eine Prinzessin vor, während sie auf meinem Schoß saß. Meine Kinder gaben mir komischerweise nicht dieses befremdliche Gefühl, ihnen wollte ich immer, rund um die Uhr Schutz spenden. "Wow, wenn ich groß bin will ich auch mal so malen." sagte Evie begeistert und kritzelte sofort auf dem Papier herum. "Und die Prinzessin kann auch fliegen, deswegen bekommt die jetzt Flügel." kommentierte sie jeden Strich den sie machte. Ich saß lächelnd neben ihr und genoss ihre Lebensfreude. "der Zauberstab darf nicht fehlen." fügte sie hinzu und kritzelte ein paar Linien auf die Hand der Prinzessin. "Na wie gehts meinen Beiden schönsten Frauen?" fragte Justin als er herein tat. "Wow, hast du das gemalt?" staunte er als er Evie Bild sah, begeistert von Justins Kompliment fing die zu lachen an.
Justin war ein wundervoller Vater, "Mommy hat vorgemalt und ich durfte ausmalen." erklärte sie stolz, "Und das sind Flügel, schau mal Dad!" sie deutete auf ein paar bunte Striche im Hintergrund. Justin lachte und setzte sich ebenfalls zu uns. "Du kannst ja fast so gut malen wie diene Mama." erklärte er und Evies Augen leuchteten. Glücklich drehte sie sich zu mir:"Hast du das gehört Mommy! Bald male ich dir Prinzessinnen vor." verkündete sie stolz und rannte triumphierend zu ihrem Bruder:"Lewis, Lewis, schau mal mein Bild!" rief sie und stürmte die Treppe hoch. Justin und ich mussten beide lachen, "Du weißt wie man mit Frauen umgeht." zwinkerte ich ihm zu und er fing erneut zu lachen an.
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THE FEELING // 3.Teil
FanfictionAva und Justin haben geheiratet, endlich ! Doch wie gestaltet sich das Leben nach der Hochzeit? Wird Justin genug Zeit für seine Familie finden, für Ava und die Kinder? 3.Teil