Kapitel 53

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Die Woche war fast vergangen, morgen würden die Kinder wieder nach Hause fliegen und somit auch ich. Ich hatte mich versucht abzulenken und hatte daher weder mit Justin noch mit den Kindern Kontakt gehabt. Es meldete sich auch niemand bei mir. Kenny und ich sahen uns gemeinsam die Stadt an, oft war ich auch alleine unterwegs weil Kenny noch zutun hatte und ich meine Ruhe haben wollte. An diesem sonnigen Nachmittag saß ich in meinen Lieblingskaffee. Es war klein und sehr persönlich, einige Leute erkannten mich manchmal und baten mich um Autogramme. Doch die meiste Zeit blieb ich unerkannt. 

Ich las ein Buch und versetzte mich voll und ganz dort hinein, ich wäre am liebsten in diesem Buch versunken und nicht mehr aufgetaucht. Mein Handy riss mich völlig aus den Gedanken, der nervige Klingelton bimmelte aufdringlich in meiner Tasche. Genervt kramte ich es heraus und ging ran.

Ava: Hallo Ava Bieber am Telefon.

Justin: Hi Baby, ich bins.

Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper als ich seine Stimme hörte, das Wort "Baby" ließ mich nur noch mehr erschaudern. 

Ava: Oh...hallo.

Justin: Wie gehts dir? Wir haben zu lange nicht mehr geredet!

Er klang so glücklich am Telefon, dass ich mich am liebsten übergeben hätte. 

Ava: Ja. Stimmt.

Justin: Also folgendes, es geht um die Kinder.

Ava: Klar worum auch sonst.

Meine Stimme war genervt und angespannt, es fiel mir schwer meine Wut und Enttäuschung zu verbergen. Doch Justin ignorierte es einfach, vielleicht bemerkte er es auch einfach nicht.

Justin: Die Kinder haben so Angst vorm fliegen, hast du nicht Lust auch nach Paris zu kommen. Einfach nur um die Kinder abzuholen?

Ich verdrehte die Augen und biss mir auf die Lippe um ihn nicht anzubrüllen. Ich sollte nur nach Paris kommen um meine Kinder abzuholen? 

Ava: Ich dachte du würdest mit den Kindern nach Hause fliegen. So war es doch geplant.

Justin: Ja aber es ist noch was dazwischen gekommen. Scooter meinte ich solle noch ein Konzert geben weil die letzten Beiden so gut liefen. 

Ava: Ah.. das hat Scooter also gesagt..

Justin: Ja Baby, ich wäre auch lieber bei dir glaub mir.

Ich ballte meine Fäuste, er lob mich so dreist an und erzählt mir dann noch, dass er zu mir möchte. Jegliche Aggressionen stauten sich in meinen Körper und ich zitterte vor Wut.

Justin:..also kannst du bitte die Kinder holen kommen?

Ava: Klar. Warum auch nicht.

Sagte ich so sarkastisch wie möglich, und biss die Zähne zusammen.

Justin: Super danke dir! Ciao, ich liebe dich! 

Ich legte auf uns schluckte heftig bis ich mein Handy voller Wut auf den Boden schmiss und ganz lau schrie. Sofort kam Kenny angerannt:" IST ALLES OK?! WAS IST PASSIERT!" fragte er und richtete seine Waffe auf. Er sah das Handy mit dem gerissenen Bildschirm auf dem Boden und mich links daneben sitzen. Ich war zusammengekauert auf dem Boden und weinte hemmungslos, dieser Lügner! Hastig packte Kenny die Waffe weg und hockte sich zu mir:"War das Justin?" fragte er vorsichtig und ich nickte schluchzend. Unter Tränen versuchte ich ihm zu erklären was Justin gesagt hatte, seine Miene wurde trüb und er schüttelte mit dem Kopf." Ich hätte Justin sowas niemals zugetraut. " seufzte er, "Und dann hat diese Schlampe auch noch eine wundervolle Kette bekommen. Justin hat mir ewig keinen Schmuck mehr geschenkt." brach ich heraus, doch es war sehr undeutlich da ich immer schluchzen musste. "Er betrügt mich Kenny!" blickte ich ihn an und meine Augen waren voller Sorge und Schmerz, diesen seelischen Schmerz konnte ich nicht aushalten.

Justin war meine große Liebe, für ihn hätte ich alles getan, ich bin durch die Hölle gegangen für ihn und das war der Dank?! Den Schmerz den ich in diesem Moment verspürte war schlimmer als die Entführung. Ich hatte Angst, dass es endgültig vorbei war. "Ich kann das nicht Kenny. Er hat mich betrogen und das heißt er hat keine Gefühle mehr für mich." schlussfolgerte ich und blickte aus dem Fenster. "Ich werde das beenden müssen." flüsterte ich und bei den Worten brach ich erneut in Tränen aus. Mein gesamter Körper zitterte und die Trauer übermannte mich vollkommen. Das war wohl das Ende einer wunderschönen Zeit und der Zusammenbruch einer Familie. "Mir tuen die Kinder jetzt schon leid." fügte ich hinzu und blicket erneut zu Kenny rüber. Er starrte bedrückt auf dem Boden und kaute nervös auf seiner Unterlippe rum. "Jetzt kümmern dich erstmal um dich selber und schau auf dein eigenes Wohl." sagte er schließlich und blickte dann zu mir. 

THE FEELING // 3.TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt