Kapitel 39

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Ich war wie im Tunnel, alles um mich herum blendete ich aus es gab nur einen Weg für mich, der Weg zu Ava, meiner Ehefrau, die Mutter meiner Kinder! Ich sprintete raus, vor mir die Leute der CIA und der örtlichen Polizei. "SCHNELL SCHNELL VERTEILEN!" schrie der Officer, welcher das Kommando hatte. Ich sah wie sich die Scharfschützen auf den Dächern deponierten, einer gab ein Handzeichen woraufhin vier Streifenwagen los fuhren. "Einsteigen!" rief der Officer und ich gehorchte seinem Befehl. Rasant fuhr er um die Ecke:" Der Scharfschütze hat einen Lieferwagen gesehen in Richtung Highway." erklärte er und mein Herz pumpte wie verrückt. 

Wenn wir Ava nicht finden würden, oder noch schlimmer wenn Ava tot wäre, dann hätten meine Kinder keine Mutter mehr, ich hätte keine Frau mehr, Harper hätte keine Schwester mehr und Avas Eltern keine Tochter mehr. Meine Gedanken wurden düster, "Nicht nachdenken Bieber, das macht es nur schlimmer." riss mich der Officer aus den Gedanken. Die Sirenen schallten laut in meinen Ohren als wir auf den Highway fuhren. Rechts und links von uns waren ebenfalls Streifenwagen und hinter uns auch. Aus dem Polizeifunk ertönte eine verzerrte Stimme:" Lieferwagen voraus, over." erschallte es und ein schwarzer Lieferwagen erschien am Horizont. "Ist da Ava drinnen?" fragte ich und konnte meinen Blick nicht von dem Auto wenden, ich konnte mich nichtmal bewegen alles in mir versteifte sich. "Hoffen wir's." entgegnete der Officer sichtlich gestresst. Mit immer höher gehender Geschwindigkeit näherten wir uns dem Lieferwagen und symbolisierten im anzuhalten. Doch er wurde schneller und so versuchten zwei Streifenwagen ihm den Weg abzuschneiden. 

In einer unfassbaren Geschwindigkeit fuhren zwei Polizeiwagen vor das Auto und schnitten ihm den Weg ab, der Lieferwagen musste notgedrungen bremsen und kam zum stehen. Blitzschnell stieg ich aus dem Wegen aus:"Bleib hier!" zischte der Officer und ich nickte. "MIT ERHOBENEN HÄNDEN AUS DEM WAGEN ODER ICH SCHIEßE!" rief ein Mann der CIA und richtete seine Waffe auf die getönte Scheibe. Ich zitterte am ganzen Körper, sie könnten Ava als Geisel genommen haben, sie könnten bewaffnet sein.

Wie in Zweitlupe öffnete sich die Fahrertür und alle Waffen richteten sich auf den Van, Lilly trat raus. Mit erhobenen Händen stand sie vor dem Lieferwagen und kräuselte die Lippen:" An eurer Stelle würde ich die Waffen fallen lassen oder Mrs.Bieber wird sterben." sagte sie ganz gelassen und ihr Blick fiel auf mich. Ihre Lippen formten ein halbherziges grinsen, "Justin, welch eine Freude." sagte sie gespielt und kam gradewegs auf mich zu. Immer noch konnte ich mich nicht bewegen, ich konnte nicht mal mehr atmen. 

"STEHEN BLEIBEN!" reif der Officer und stellte sich vor mich. "Machen sie keine Dummheiten Officer, nehmen sie die Waffe runter und lassen sie mich zu Justin." erwiderte sie und schaute mir dabei tief in die Augen. "Ist schon ok." war alles was ich raus bringen konnte und der Officer nickte nach einer Weile und machte den Weg frei. "Geht doch." murmelte Lilly und stand nun nur wenige Zentimeter vor mir. Ihre teuer roten Haare waren offen und sie war ganz in schwarz gekleidet. "Warum?" fragte ich so leise, dass nur sie es hören konnte. "Aus Rache, wegen diesem Flittchen ist mein Bruder im Knast und das für immer! Ich dachte es würde reichen wenn ich dich Verführe und sie die Liebe ihres Lebens verliert und somit auch ihre perfekte Familie. Aber die Kleine ist so naiv und kam direkt wieder zu dir." zischte Lilly und hob dabei angewidert einen Mundwinkel. 

"Das ist nicht fair. Was John ihr angetan hat war unmenschlich und er muss dafür bezahlen." erwiderte ich knapp. "Ist das so? Soweit ich weiß hast du genauso Schuld gehabt, du hast Ava die Hochzeit eingeredet, du hast alles durchgehen lassen und sie in diese Misere gebracht." entgegnete Lilly und trat noch einen Schritt näher. "Du bist genauso schuldig." flüsterte sie und ich biss die Zähne zusammen. Sie wusste ganz genau was für einen Wendepunkt sie traf. 

Plötzlich drehte sie sich um und schaute wieder die Polizisten an:"Also verschwindet jetzt und lasst uns fahren oder ich erschieße Mrs.Bieber." sagte sie laut und das spielerische Grinsen war verschwunden, sie war vollkommen ernst. "Wir lassen euch fahren wenn ihr uns Mrs.Bieber gebt." antwortete der Officer mit einer ruhigen Stimmlage und wich mit den Augen nicht von Lilly. "Und was hat Ethan mit der ganzen Sache zutun?" fragte ich schließlich und trat diesmal näher an Lilly, ich wusste ich müsste sie schocken um sie zu überrumpeln. Ihr verdutztes Gesicht zeigte mir, dass ich sie überrascht hatte. "Wer..Wer ist Ethan?" fragte sie scheinheilig und zog die Augenbrauen hoch. In dem Moment packte ich sie an den Armen und zwei weitere Polizisten halfen mir. Einer hielt ihr den Mund zu während der andere sie fest machte.

Sie hatte keine Chance mehr bei den Anderen im Lieferwagen Alarm zu schlagen, ich drehte mich zum Officer und nickte. Er gab seinen Kollegen ein Handzeichen und vorsichtig schlichen sie sich zur Tür des Lieferwagens. Ein Mann von der CIA hielt seine Hand hoch und formte eine Faust, binnen Sekunden rissen sie die Tür aus. "HÄNDE HOCH!" schrieen vier Polizisten gleichzeitig. Ich konnte nicht sehen was passierte da ich neben Lilly saß, wie in Trance stand ich auf und rannte zum anderen Ende des Lieferwagens. "Ava?" flüsterte ich leise und ein rauschen dröhnte in meinem Ohr. Ich hörte nur mein eigenes Blut, welches durch meine Adern pumpte. 

THE FEELING // 3.TeilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt