"HAPPY BIRTHDAY TO YOU!" weckte mich Kennys schiefer gelang auf. Oh nein, das hatte ich vollkommen verdrängt heute war mein Geburtstag.... mir war weder nach feiern noch nach guter Laune. Ich hätte mich am liebsten in meinem Bett vergraben und wäre nie wieder raus gekommen und dann musste ich mich heute auch noch Justin stellen. "Wie bist du in mein Zimmer gekommen?" murmelte ich in mein Kissen in der Hoffnung Kenny würde wieder verschwinden. "Ich bin ausgebildeter Bodygurad ein Türschloss ist kein Hindernis", lachte er und stellte mir einen Kaffee und einen kleinen Cupcake auf den Nachtisch. "Danke Kenny." sagte ich schließlich und richtete mich auf, auf dem Cupcake war eine kleine Kerze die ich halbledig auspustete. Ich schaute auf mein Handy und scrollte durch die vielen Glückwünsche die ich bekommen hatte. Mein Twitter und Facebook war zugespamt von Fans die mir gratulieren, meine Eltern und Freunde hatten mir Nachrichten geschrieben, doch keine einzige Nachricht war von Justin.
Mein Gesicht verzog sich und ich atmete tief ein und aus bis ich das Handy weg legte. "Er gratuliert dir bestimmt später noch." versuchte mich Kenny aufzumuntern und ich zog die Augen brauen etwas hoch. Ein Teil von mir wünschte sich, dass er mich anrufen würde und mir gratulieren würde doch ein anderer Teil wollte ihn nie wieder sehen. "Wir müssen in circa einer Stunde zum Flughafen. Dort nehmen wir die Kinder in empfang." erklärte Kenny und schaute auf seine Uhr, ich nickte gedankenverloren. "Glaubst du Justin wird auch da sein? Oder wird er nur den Bodyguard mit den Kindern schicken?" fragte ich und nahm einen Schluck Kaffee.
"Ich weiß es nicht Ava. Aber genieß doch wenigstens diesen Teil des Tages. Man wird schließlich nicht jeden Tag 30." lächelte Kenny und bei seinen Worten erstarrte mein Gesicht. 30, dreißig.... ich ließ mir die Zahl durch den Kopf gehen. Die Zeit war so schnell vergangen, die Kinder waren älter geworden und nun suchte sich Justin schon eine jüngere, einen Ersatz. Ich fühlte mich alt und alleine, es war ein schreckliches Gefühl. "Hey Ava, kopf hoch! Es wird sich alles zum guten Wenden, das hat es doch immer." lächelte Kenny als er mein betrübtes Gesicht sah und ich nickte mit einem schmalen Lächeln. Nachdem er verschwunden war zog ich mich an, aus irgendeinem Grund hoffte ich dass Justin am Flughafen sein würde. Deshalb zog ich mich besonders schick an, es klang verrückt aber ich wollte dass er es bereute. Ich zog mir ein weißes, knappes Oberteil an und dazu eine blaue Pailetten Hose.
Als ich raus kam mussten wir auch schon los. "Wow.. wohin willst du denn in dem Outfit?" grinste Kenny und nahm mir meinen Koffer ab. Ich lächelte ihnen und war in diesem Moment sehr dankbar, dass ich ihn hatte. Er unterstützte mich am meisten in den letzten Wochen und wich mir nicht von der Seite, auch wenn er selber eine Familie zuhause hatte. "Danke Kenny, für alles." lächelte ich und nahm ihn in den Arm.
Kurze Zeit später saßen wir in einem Taxi auf dem Weg zum Flughafen, der Taxifahrer war ein Inder und hörte laut "I'm the One" von Justin im Radio. "Könnten wir bitte das Lied wechseln." stöhnte ich nach wenigen Sekunden und er gab mir einen genervten Blick. Das nächste Lied war ebenfalls von Justin, scheinbar war er ein großer Fan. "Wissen sie was schalten sie die Musik doch bitte ganz aus." schnaufte ich und konnte die Wut des Fahrers förmlich spüren. "Das macht zehn Euro extra." zischte er und ich verdrehte die Augen. "Meint wegen auch 20 Euro extra, jetzt schalten sie die blöde Musik aus!" rief ich wütend und im Auto wurde es augenblicklich still. Als er uns am Flughafen raus ließ gab ich ihm das Geld und zehn Euro extra, "Dämliche Amerikaner." flüsterte er noch als er weg fuhr.
"Ava beruhig dich etwas." sagte Kenny leise und war sichtlich angespannt, es war ihm vermutlich peinlich gewesen, was man ihm auch nicht verübeln konnte. Ich hatte mich benommen wie einer vier Jährige, aber ich hatte mich einfach nicht im Griff. Meine Emotionen fuhren Achterbahn und ich war vollkommen durch den Wind. Wir gingen rein und setzten uns in die Lobby des Flughafens um auf die Kinder zu warten. Die Nervosität wuchs mit jeder Minute und auch Kenny lief auf und ab. "Mommy!" rief eine Kinderstimme und ich drehte mich sofort um, Lewis und Evie rannten in meine Arme und ich drückte sie fest an mich.
Die Umarmung meiner Kinder war wie Balsam für meine Seele doch als ich aufguckte und ihn vor mir stehen sah verschwand mein Lächeln augenblicklich. Er stand in seiner vollen Pracht vor mir und grinste mich an, seine weißen Zähne leuchteten förmlich und seine Haare waren perfekt gemacht. Seine braunen Augen schauten mich unschuldig an. Ich stand vorsichtig auf und betrachtete ihn von oben bis unten. Immer wieder tauchten die Bilder in mir, wie er diesem jungen Mädchen eine Halskette schenkte und sie ihn verzaubert anlächelte.
"Du siehst atemberaubend aus Baby." grinste Justin schließlich und legte seine Hand auf meine Taille. Seine Berührung schmerzte wie tausend Messerstiche. Ich wollte mir nicht ausmalen wie er dieses Mädchen angefasst hatte. Er gab mir einen Kuss auf die Wange und ich zog meinen Kopf kaum merklich weg, ich wollte nicht vor den Kindern mit ihm sprechen.
Wir standen eine gefühlte Ewigkeit einfach nur da, irgendwie wartete ich auf ein "Happy Birthday" oder ein Geschenk, doch es kam nichts. Er hatte es tatsächlich einfach vergessen, er hatte mich vergessen. Ich war nur hier um die Kinder abzuholen und Hausfrau zu spielen, während er mit diesem jungen Flittchen schlafen konnte. Wut und Trauer mischten sich zusammen und gaben mir einen bitteren Geschmack im Mund, mir wurde übel und ich schluckte lautstark. Ich hatte das Gefühl als würde jedes bisschen Leben aus mir schwinden und man hätte mir den Boden unter den Füßen weg gezogen.
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THE FEELING // 3.Teil
FanfictionAva und Justin haben geheiratet, endlich ! Doch wie gestaltet sich das Leben nach der Hochzeit? Wird Justin genug Zeit für seine Familie finden, für Ava und die Kinder? 3.Teil