.:Kapitel 4:.

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►ALEC POV


Ich öffne die Augen und werde unmittelbar mit Kopfschmerzen geplagt.

"Oh, du bist wieder wach, wie viele Finger siehst du?", fragt mich ein smart gekleideter, gutaussehender Mann mit hellbraunen Haaren und hält drei Finger hoch.

"Ähh...drei?", antworte ich noch etwas durcheinander.

"Sehr schön", lächelt er und nimmt mir, wie ich jetzt erst bemerke, ein tiefgefrorenes Stück Fleisch von der Stirn.

"Was ist passiert?", sachte reibe ich die pochende Beule auf meiner Stirn.

"Du hast eine creepy imaginäre Unterhaltung mit deinen Eltern angefangen, wie sehr es dir doch leidtut, dass du dich nicht nur von einer Prostituierten hast küssen lassen, sondern obendrauf noch von einer männlichen Prostituierten. Das große Finale war dann die Holztür, die du dir gegen den Kopf geschlagen hast, als du aus Dantes Büro flüchten wolltest. Jelly, kaum zu glauben, dass die mich an jemanden anvertrauen, der sich selbst K.O schlägt", seufzt der Grund meiner Krise auf dem Bartresen, mit den Beinen aufeinander geschlagen und einem Martini in der Hand.

Schlagartig erinnere ich mich nach und nach wieder an die Einzelheiten und setze mich auf.

"Ich bin gleich wieder bei euch", schmunzelt der Mann mit den großen Knopfaugen und  verschwindet mit dem Fleisch durch eine Tür, die wahrscheinlich zur Küche führt.

Nach einem Moment der Stille höre ich ein Kichern.

"Unfassbar, dass du mich für eine Frau gehalten hast", grinst er, legt den Kopf schief und nippt amüsiert an seinem Drink.

"Unfassbar? Sie haben High Heels getragen, rote noch dazu", behaupte ich nur trocken.

Beängstigend, wie kann ein Mann bloß nur femininer wirken, als all die Frauen, die ich je in meinem Leben gesehen habe?

"Nur ein kleiner erwünschter Fetisch eines Kunden gewesen", zuckt er gleichgültig mit den Schultern und setzt sein nun leeres Glas neben sich ab.

Fetisch? Gott, wenn ich daran denke, dass meine Gedanken den ganzen Tag über eine Frau gekreist sind, die in Wirklichkeit ein komischer Kerl war.

Ich schüttle den Kopf.

"Oh, mein Fehler, das ich nicht daran gedacht habe, weil es ja gang und gäbe ist", zische ich.

"In L.A schon", sagt er und baumelt seine Füße.

"Entweder auch das Sie mich ohne Grund kü-", schnell stoppe ich und beiße mir auf die Zunge.

Shit!

"Was?", schaut er mich an als wüsste er die Antwort schon.
Ich bleibe weiter stumm und wende unangenehm meinen Blick von ihm ab.

"Küsse?", beendet er für mich dann den Satz und seine Stimme ist plötzlich viel zu nah. Kaum drehe ich verwundert darüber den Kopf zu ihm, ist er schon dabei, sich auf meinen Schoß zu setzen.

Ich weiß nicht, was mich noch mehr verblüfft, die Tatsache, dass er sich wie eine Katze unbemerkbar so schnell an mich rangeschlichen hat, oder das er sich gerade auf mich setzt.

Ich lehne mich soweit es geht, gegen das Leder der Chaiselongue zurück. Es hilft nicht wirklich eine gewisse Distanz zwischen uns zu schaffen, da er jetzt fast praktisch auf mir liegt.

"Was tun Sie?", frage ich wieder beherrscht, doch er bringt mich zum Schweigen.

In dem er eine grüne Olive, die in einem Piekser steckt gegen meine Lippen drückt.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt