.:Kapitel 73:.

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TYSON POV





Meine Rekruten, wie ich sie so schön nenne, stehen für die morgendliche Inspektion nachdem Training, in ihren Anzügen, stramm in Reih und Glied. Wenn mich die Army eins gelehrt hat, dann ist es Disziplin. Ohne wäre die Welt ein Chaos. Ich bleibe mit den Händen nach hinten gekreuzt und einem prüfenden Blick vor ihnen stehen.

"Wegtreten!", weise ich sie laut an.

"Ja, Sir", rufen sie zurück, salutieren und marschieren im Gleichschritt aus der Halle. Ich schaue ihnen nach und begebe mich dann in mein Büro, um den neuen Bodyguard Kandidaten für Noel abzusagen. Da er hier nicht mehr arbeitet, ist das auch nicht mehr nötig. Ab jetzt wird es hier wohl ohne ihn, um einiges ruhiger zu sich gehen.

Schmunzelnd setzte ich mich in meinen Drehsessel und beginne zu tippen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er uns gestern verlassen hat. Wir reden hier schließlich von Noel, der Dante zum Geburtstag eine Parzelle geschenkt hat um mit ihm später zusammen begraben zu werden. Das ist wird dann wohl gecancelt.

Die letzte E-Mail verschickt, fahre ich den Computer runter und laufe aus dem Büro zu den Treppen. Dante ging es schon nahe. Er war gestern die ganze Zeit still und in sich gekehrt. Trotzdem lag in seinen Augen Zufriedenheit und Erleichterung. Er war glücklich für ihn und ich empfand dasselbe.

In der Empfangshalle erwidere ich Heathers Guten Morgen und steige in den Fahrstuhl. Den Knopf betätigt lehne ich mich gegen die Wand und beobachte den schnellen Zahlenwechsel über der Tür. Der Knirps, kann endlich ein normales Leben führen.

Ich runzele bei dem Gedanken die Stirn. Ich hoffe, das kann er auch. Mit einem Bing gleiten die Fahrstuhltüren auf und ich laufe in Richtung Dantes Büro.

Wie immer, ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, zu klopfen, öffne ich die Tür und trete hinein. Ertappt schreckt Dante etwas auf und sammelt hektisch die Dokumente, die auf dem Glastisch verteilt sind zusammen. Ich hebe skeptisch eine Augenbraue und schließe die Tür hinter mir.

"Buenos días, Mano", lächelt er mich überschwänglich an und sein Fake-Smile lässt mich erahnen was ihn so ins Schwitzen bringt. Schnurstracks laufe ich auf die schwarze Ledercouch, worauf er sitzt, zu und nehme ihm die Blätter aus der Hand, bevor er sie in den Umschlag verstauen kann.

"Qué mierda!" [So eine Scheiße!]

Höre ich ihn fluchen, bevor ich ein Blick darauf werfe und meine Vermutung bestätigt sich innerhalb von Sekunden.

Bewerbungen!

Tzeh! Egal auf welche Seite ich umblättere, das Foto von einer platinblonden vollbusigen Sekretärin-Anwerberin springt mir förmlich ins Gesicht. Alte Gewohnheiten lassen sich eben schwer ablegen. Genervt schiele ich ihn an. Er zuckt unschuldig mit den Schultern und sagt: "Ich brauche eine neue Sekretärin, die letzte hast du schließlich gefeuert."

Ich kneife bei der Erinnerung, weswegen ich sie gefeuert habe die Augen zusammen und laufe um Dantes Tisch. Nur über meine Leiche, besorgt er sich eine neue nullachtfünfzehn Barbie zum vögeln.

"Tyson! Nicht!", ruft er, doch es fällt bei mir auf Taube Ohren. Ohne zu zögern jage ich die Dokumente durch den Papierschredder und es fühlt sich gut an. Bye Bye!

Mit ungläubigen großen Augen schaut er mich an. Doch ich bin mir keiner Schuld bewusst. Seufzend klatscht er sich dann die Hand gegen die Stirn, lehnt sich zurück und legt den Kopf in den Nacken. "Du machst mich fertig!", murmelt er.

Bitte? Wer macht hier bloß wen fertig?

Ich wandere mit den Augen über seine gleichmäßig hebende und wieder senkende Brust. Verweile etwas an seiner durch die Hemdknöpfe entblößten Haut und erreiche dann endgültig seine sinnlichen Lippen. "Was soll das?", fragt er kaum lauter als ein Flüstern, nimmt die Hand von seinem Gesicht und schaut mir in die Augen. Ich bin über ihn gebeugt und mit dem Gesicht nur einen Wimperschlag von seinem entfernt. Unsere Blicke intensivieren sich und meine Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Vorsichtig ziehe ich mit der Zunge den Schwung seiner Lippen nach und teile sie. Er kommt mir entgegen und öffnet sie leicht. Hungrig dringe ich ein, erobere seine Zunge und sauge seinen Geschmack in mich ein. Wenn es ums Küssen geht hat Dante kein Problem damit, er scheint es sogar genauso zu genießen wie ich und lässt sich sogar gehen.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt