.:Kapitel 24:.

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►ALEC POV◄



Man spricht bei einem Déjà-vu über ein diffuses Gefühl, dass der Mensch fühlt, wenn er eine Situation genau so schon einmal gesehen hat. Und ratet Mal, wer diese gottverdammte Nacht, in dem ich Noel zum Onanieren im Stich gelassen habe, wieder durchleben darf?

Ich!

Dieser Yakuza Typ sitzt wieder mit dem Rücken zu mir, während Noel auf seinem Schoß Platz nimmt. Nur dieses Mal trägt er anstatt seiner farblich angepassten Extension, eine schwarze lange Perücke und einen roten, mit Karpfen bestickten, Kimono.

Er wirft mir einen entschuldigenden Blick zu und ich ringe um Beherrschung. 

Sein Mitleid nagt an meinem Verstand und mein Pensum für heute ist voll. Ich halte es nicht mehr länger aus und bevor er in Noel eindringen kann, stürme ich fluchtartig aus dem Zimmer. Nicht wegen der Erregung, wie es in der Nacht war, sondern wegen der bitteren Eifersucht und solch einem Schmerz, der dem Gefühl lebendig zu verbrennen gleicht.

Mein Kopf sagt mir geh, befrei dich davon, doch meine Füße sind wie schweres Blei. Sie bewegen sich kein Stück. Mein Herz hindert mich daran, erinnert mich, was das letzte Mal passiert ist, als ich ihn im Stich gelassen habe. 

Ruckartig geht die Tür hinter mir auf und ich schaue in die aufgewühlte Miene von Noel, dessen panische Augen beruhigt aufblitzen, als er mich erblickt. Der seidige Kimono hängt um seine Schulter und entblößt seine Brust. Wilde Schwarze strähnen hängen ihm ins Gesicht und lassen seine makellose Haut, noch blasser erscheinen.

"Du bist noch hier", haucht er und die pure Erleichterung schwingt in seiner Stimme mit. 

Ich halte einen Moment inne, nicht wissend, wie ich das deuten soll und nicke dann schließlich. 

"Ich hab dir gesagt, das ich nicht mehr vor habe, dich alleine zulassen." Ein schwaches Lächeln umspielt seine Lippen, bevor Kens dreckige Lache ertönt und Noel die Tür wieder schließt.

Erschöpft lehne ich mich gegen die Wand und lege die Hand auf meine Augen. 

Noel scheint genau so Müde zu sein, wie ich, denn der Mann, dem sein Herz gehört, behandelt ihn wie Dreck. Trotzdem lässt er nicht von ihm ab. 

Seit zwei Monaten geht dieses Spiel schon, was mir alles abverlangt. Unsere Beziehung ist auf einer kalten Ebene. An dem Tag meiner Verletzung hat er mich in seinen noch besudelten Sachen aufgesucht, doch ich habe ihn abgeblockt und er versuchte nicht Mal mehr zu mir durchzudringen. 

Das ist auch gut so. Obwohl ich mich dazu entschlossen habe, für seine Sicherheit bei ihm zu bleiben, versuche ich mein Herz abzuschirmen. Denn mir ist so allmählich bewusst, dass sein Herz mir niemals gehören wird.

Die reinste Folter ist es dann auch noch, mit anzusehen, wie er von diesem Drecksack berührt wird. Denn dieser Psycho wollte für seine Unterhaltung und meine Qual, wissen, wie lange ich es aushalte. Er hat gewonnen, es war nicht einmal eine halbe Minute. Ablehnen kann ich auch nicht, weil Noel sonst darunter leidet, wenn er schlechte Laune bekommt.

Wie kann er so jemanden wollen? Dachte ich aber ich bin wohl der Letzte, der darüber ein Urteil fällen sollte. 

Schließlich bin ich in derselben Situation. Noel ist vierundzwanzig Stunden in meinen Gedanken. Ich kann mich weder auf die Uni noch auf das Training konzentrieren, das ich sowieso pausieren musste, wegen meiner Hand. Wenn es so weiter geht, ist mein Stipendium gefährdet.

Wie lange kann ich noch so weitermachen? Wir haben schon Mitte November, am Ende dieses Monats läuft mein Vertrag ab, weil meine Schulden dann bei Mr. Garcia komplett beglichen werden. Eine Zukunft ohne Noel düstert mir zwar, aber wenn die Situation so verbleibt, werde ich überhaupt eine Zukunft haben?

Das laute Knarren der aufgehenden Tür reißt mich aus den Gedanken und lässt mich in das zufrieden grinsende Gesicht von dem Yakuza Typen blicken. 

"Das Spiel sollten wir wiederholen, Pochi." Seit Neustem nennt er mich so und ich habe die Bedeutung gegoogelt. Es ist ein geläufiger Hundename in Japan und mir ist klar, weswegen er mich so nennt. In seinen Augen bin ich ein Hund der seinem Besitzer, der in diesem Fall Noel ist, treu ergeben bleibt.

Jede Faser meines Körpers spannt sich an und ich würde ihm am liebsten dieses Grinsen aus der Visage schlagen. Stattdessen ignoriere ich es, wie immer und laufe ins Zimmer. 

Mein Herz setzt ein Schlag aus, als ich Noel am Boden laut Keuchen und Winden sehe.

Schnell eile ich zu ihm. "Noel!" 

Er steht regelrecht in Flammen. Ich kann es sogar durch den Stoff hindurch spüren. 

Sein Atem geht rasch und er schwitzt wie verrückt. 

"A-Alexander! Hilf mir bitte", winselt er und reibt sich an mich. 

Sofort erkenne ich was sein Leiden ist.

Dieser Bastard hat ihn unter Drogen gesetzt.




Haihoo 😍

Arme babies 🙈 Wie fandet ihr das Kapitel?

 Mich würde es auch Mal stark interessieren, welcher Charakter bis jetzt euer Liebling ist.

^,^/)))))

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt