.:Kapitel 103:.

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🎵MUSIC ON!🎵


                 


►NOEL POV





Ich reiße die Autotür auf, werfe mich ins Innere und versuche mit zittrigen Fingern den Schlüssel ins Zündschloss zu fummeln um meinen Mercedes zu starten.

Nach drei Flüchen, indem es hauptsächlich um ein inniges Verhältnis zwischen einer Ananas und einem Dildo geht, klappt es dann endlich beim zweiten Versuch und der Wagen schießt mit quietschenden Reifen aus der Einfahrt auf die Straße.

Die Sonne scheint mir durch die Heckscheibe ins Gesicht und blendet mich. Doch, dass hindert mich nicht daran mit reichlich Speed davon zu sausen. Als wäre ich, in einem schlecht simulierten Videospiel, überhole ich achtlos die Autos vor mir, schere aus und gehe mit dem Fuß nicht vom Gas, was mir wütendes Hupen von meinen Hintermännern einbringt

In einem fast leeren Parkplatz eines kleinen Supermarkts komme ich zum stillstand und erlaube mir nun endlich eine Reihe von Schluchzern auszustoßen, bevor ich in Tränen ausbreche. Zitternd lege ich meinen Kopf auf die eng angewinkelten Knie und weine bitterlich. Wieso habe ich das gesagt? Wieso bin ich nur herausgestürmt und bin nicht einfach zu Hause geblieben?

Mein Herz klopft mir wie wild gegen die Brust und ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, als mir der schmerzverzerrte Gesichtsausdruck von dem Chicken Boy in den Sinn kommt. Ich hatte ihm wehgetan und zwar sehr, wie immer mit Absicht, aber ich konnte irgendwie nicht anders, nachdem ich die aufgewühlten Blicke der beiden Küken gesehen habe, hat sich mein Mund wie von selbst bewegt.

Denn ich weiß, wie es ist, in ihrer Lage zu sein. Sie sind momentan verloren und brauchen den Chicken Boy. Wie ich seinerzeit Dante. Mein schluchzen wird lauter, die Tränen laufen mir unaufhaltsam über das Gesicht und tropfen auf meine helle Skinny Jeans.

Der plötzliche Kontakt mit etwas flauschigem gegen meine Haut lässt mich zusammenzucken. Verwundert hebe ich den Kopf und blinzele die Tränen weg. Meine Augen weiten sich erstaunt darüber, was ich neben mir auf der Mittellehne vorfinde.

"Heroin? Was machst du denn hier?", wispere ich leise.

Aufmerksam schaut sie mich mit ihren großen blauen Augen an. Wahrscheinlich ist sie von der lauten Partymeute geflohen und hat sich durch das offene Autodachfenster hier verkrochen.

"Dann sind wir wohl zu zweit", lächele ich etwas schwach und lege den Kopf seitlich auf meine Arme, die um meine Knie geschlungen sind. Gerade als ich mich wundere, wie nahe sie mir doch ist, setzt sie einen drauf indem sie sich tröstend gegen mein Bein schmiegt.

Augenblicklich treibt mir ihre Zuneigung, die nichts wie sonst mit Krallenausfahren zutun hat, wieder die Tränen in die Augen. Rasch nehme ich sie hoch und drücke sie fest an mich.

"ICH LIEBE MEINEN CHICKEN BOY", jauchze ich laut auf, fange erneut an zu heulen und suhle mich hingebungsvoll in meinem Selbstmitleid.


******


Nachdem ich genug vom Angestarre des weißen Bison Totenkopfes habe, öffne ich die schwarze Holztür und trete hinein. Der Geruch von süßem Gebäck lässt unverzüglich meinen Magen knurren. Die letzte vernünftige Mahlzeit, die ich hatte war, eindeutig zu lange her gewesen.

"Wir haben schon geschlossen", höre ich eine Stimme und wende mich in ihre Richtung. Die Augen des blauhaarigen weiten sich überrascht als sie mich erblicken. Schnell lehnt er den Besen, womit er eben noch den Boden gefegt hatte, gegen die Wand und eilt zu mir heran.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt