.:Kapitel 15:.

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►ALEC POV





Einzelne warme Sonnenstrahlen dringen durch kleine Lücken im Blätterdach. Ab und an streicht der Wind durch die Äste und lässt die Blätter rauschen. Gedankenverloren liege ich darunter und beobachte dieses Schauspiel der Natur. Alles wirkt so idyllisch und ruhig, doch in meinen Inneren tobt ein Riesen Sturm der Gefühle.

Das gestern war der Wahnsinn, im positiven wie auch im negativen Sinne. Obwohl ich zugeben muss, das Positive überwiegt eindeutig, kaum zu fassen, das ich kurz davor stand es ihm gestern zu gestehen. Ich kann es wohl nicht mehr länger leugnen, dass ich etwas für Noel empfinde. Völlig unabhängig, in welcher Form er steckt.

Gott und der Kuss erst, allein die Erinnerung daran reicht aus, um mein Puls höher zu jagen.

Noel wollte mit zu mir, weil Mr. Garcia mit Mr. Morrow gestern wohl geschäftlich verreist ist und er wegen der Schonfrist für seinen Körper nicht arbeiten muss.

Naja, kaum waren wir durch die Tür, schon hatte er mich auf das Bett gedrückt mit der Hoffnung, das bei den Docks begonnene zu intensivieren. Gerade aber, als ich dachte, meine Willenskraft schwindet dahin, ist er auf meiner Brust eingenickt, dem Herumgetolle sei Dank.

Nachdem ich einigermaßen wieder runter kam, habe ich Mr. Morrow angerufen, um Bescheid zu geben. Tatsächlich hatte Noel nicht geflunkert und sie waren für paar Tage auf Geschäftsreise, jedoch war er nicht begeistert, dass Noel wieder einmal die Bodyguards ausgetrickst und abgehauen ist. Noch schlimmer aus Angst hatten sie es nicht Mal gemeldet, dass bedeutet wohl Ärger für die und für mich, das die Suspendierung beendet ist.

Wie auch immer, die Nacht war eine Qual. Obwohl ich um Körperkontakt zu vermeiden den Boden vorgezogen habe war mir seine Gegenwart stets bewusst, das Geräusch seiner tiefen, regelmäßigen Atmung, sein bezirzender Duft, der langsam den Raum umhüllte, haben mich die ganze Nacht kein Auge zutun lassen.

Deswegen bin ich auch mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Zimmer geflüchtet, um ein paar Körbe zu werfen, doch in der Sekunde, wo ich aus dem Zimmer trat, hatte ich schon angefangen ihn zu vermissen.

Was jetzt? Ich will ihn, das ist mir klar. Er scheint mir gegenüber auch nicht abgeneigt zu sein und ich denke nach der Aktion von diesem Yakuza Typen, besteht die Hoffnung, dass Noel ihn noch liebt ziemlich gering. Also sollte ich meinen Mann stehen und ihn meine Gefühle offenbaren, so wurde ich schließlich erzogen.

Plötzlich durchzuckt mich ein kalter Schauer. Meine Familie, wie konnte ich das Wichtigste vergessen. Am Anfang waren die Stimmen meiner Eltern, die mich stets geleitet haben in meinem Kopf laut und deutlich zu hören. Nach und nach wurden sie immer leiser, bis sie letztendlich ganz verstummt sind, zusammen mit meiner Rationalität. Ich weiß, dass sie dem niemals zustimmen würden, doch ich will oder besser gesagt kann Noel nicht aufgeben.

Was mache ich nur?

Die Geräuschkulisse, die sich allmählich verändert, sagt mir das es schon Mittagszeit ist und die Studenten, wie immer es vorziehen im freien zu speisen, als in der stickigen Mensa. Seufzend schlage ich mein Wirtschaftsbuch auf und lege es auf mein Gesicht, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen.

Leider wird mir das vergönnt.

"Sieht dir nicht ähnlich die Vorlesungen zu schwänzen. Harte Nacht?"

Derek hebt mir das Buch aus dem Gesicht und lässt es wieder fallen, damit schon längst gerechnet, drehe ich mich auf die andere Seite und weiche es somit aus. Es mag zwar jetzt nicht so danach Aussehen, aber von allen meinen Teamkameraden, verstehe ich mich mit ihm am Besten. Vielleicht weil er auch ein Stipendium hat und aus einer Kleinstadt in der nähe von New York stammt. Heimweh verbindet Menschen.

"So in etwa", murmele ich und lasse die Augen geschlossen.

Er setzt sich neben mich hin. "Hast du auch Kopfschmerzen?" Ich gebe nur einen zustimmenden Laut von mir. "Gut! Hoffe wird schlimmer. Gosh! Du hast wirklich noch die Frechheit, mir dein wildes Sexleben unter die Nase zu reiben?" Er brummt und ich verdrehe hinter meinen geschlossenen Liedern die Augen.

Und es geht los.

"Bei den anderen schon klar, aber wie konntest du mir verschweigen, das du eine Freundin hast? Obendrauf noch so eine heftige Granate, wäre ich an deiner Stelle, ich hätte ich schon hundert Mal damit angegeben." Ich seufze wieder und richte mich auf. "Derek es ist kompliziert, okey?"Er mustert mich jetzt etwas besorgt. "Wieso?" Seine Augen weiten sich dann schlagartig. "Dude ist sie etwa verheiratet?"

"Nein!" Zumindest nicht, dass ich wüsste. "Was ist dann das Problem?" Ich fahre mir mit der Hand durch das Haar. "Meine Eltern, es ist nicht ganz das Verhältnis, was sie sich für mich gewünscht haben." Derek kreuzt die Arme. "Haben deine Eltern sie schon kennengelernt?" Ich schüttle den Kopf. "Woher willst du es dann wissen?"

"Glaub mir, ich weiß es." Er legt die Stirn in Falten. "Familie ist wichtig Dude, doch ich rate dir, tue letzten Endes, dass was dich glücklich macht, denn im Leben kannst du nicht alle glücklich machen."

Kurz verharre ich in den Moment und fange dann an zu Lächeln. "Das so etwas tiefsinniges Mal von dir kommt." Er verzieht das Gesicht. "Was soll das denn bedeuten?" Und fängt an zu Lachen.

Derek hat Recht, ich muss das tun, was mich glücklich macht, aber werde ich überhaupt glücklich, wenn ich eine Seite aufgebe? Denn Fakt ist ich kann nicht beides gleichzeitig haben.


******


Nachdem Derek nebenbei noch erwähnte, dass er mich ein paar Mal auf mein Handy versucht hat zu erreichen und ich ihn wohl immer weggedrückt haben soll, kam ich zum Entschluss, dass es Noel gewesen sein muss, der durch mein vergessenes Handy im Zimmer geweckt wurde.

Und man weckt Noel Darling nicht, er steht von alleine auf.

Gewappnet mit einem Vanillafrappuccino und einem Schokobagel extra aus Starbucks, weil er die von der Mensa garantiert nicht anerkannt hätte, stehe ich vor meiner Zimmertür. Wenn er schlecht drauf ist, weil er geweckt wurde, müsste ihn das zumindest aufheitern und anstatt sich wie gestern auf mich zu stürzen, stürzt er sich auf die Snacks. Also zwei Fliegen mit einer Klappe.

Ich atme noch mal tief ein, bevor ich dann die Tür öffne und in mein Zimmer trete.

"Noel ich habe-" Sofort bleiben mir die Worte im Halse stecken und ich lasse die Sachen in meiner Hand achtlos auf den Boden fallen, wegen dem Anblick vor mir.

Noel sitzt vor meinem Laptop und vor ihm im Video-Chat sind meine Eltern zu sehen.

"Jelly, Alexander was machst du denn?"

Bitte nicht!!





Haihoo 😍

Armes Alecleee putt putt 🙈

und ich konnte nicht anders als noch ein Kapitel zu schreiben, wie fandet ihr es?


^,^/)))))

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt