.:Kapitel 5:.

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NOEL POV

Mein Herzschlag hallt als lautes Donnern in meinen Ohren wider.
Meine Fingerspitzen sind kalt wie Eis, doch mein Körper entflammt immer aufs Neue, wegen der Scham, den ich soeben erlitten habe.

Wie kann er es wagen!

Mich!

Den Inbegriff der Verführung, zurückzuweisen!

Dieser Chicken Boy!!!!

Als der letzte Tropfen Rum meine Kehle runter rinnt und die Quelle meiner Linderung versiegt, zerschmettere ich die leere Bacardi Flasche an der nächsten Hauswand.

Dem werde ich es zeigen!

Meine Sicht ist schon etwas wegen dem Alkohol angeschlagen, aber ich erkenne trotzdem das rote Karpfen Leuchtschild mit der Aufschrift: "Geisha"

Keine Ahnung wo ich bin.

Aber das ist jetzt genau was ich brauche, um mein Selbstbewusstsein wieder aufzupolieren.

Ich schiebe die Tür, die aus Reispapier besteht auf und trete in die Japanisch eingerichtete Bar ein.

Asiatische Frauen, deren Gesichter kreidebleich geschminkt sind und die in bunten Kimonos stecken, bedienen die Gäste, die am Boden vor langen schwarzen Holztischen sitzen.

Mitten im Raum ersprießen Kirschblütenbäume in ihrer vollen Rosa Pracht und um ihnen herum fließt ein künstlicher Bach, das zu einem Karpfenteich führt.

Es wirkt alles so surreal.

Ich bin doch nicht so betrunken, dass ich schon halluziniere, oder?

Ich bemerke ein Paar neugierige Augen, die mich mustern.

Ja, da sind sie schon, die begehrenden Blicke an die ich gewohnt bin.

Plötzlich kommen seine durchbohrenden grünen Augen mir in den Sinn und ich erschaudere.

Deine Blicke... haben sich nach mir verzehrt.

"Also komm runter von deinem Chicken Trip du Chicken Boy!", zische ich und ein paar Köpfe, die in meiner Nähe sind drehen sich nach mir um.

Nicht darum kümmernd begebe ich mich in Richtung Bar.

Egal welche Nation, Alkohol spricht für mich immer die gleiche Sprache.

Eine Rothaarige sendet mir einladende Signale auf die ich nicht eingehe.

Sorry Schätzchen, vielleicht ein anderes Mal.

Heute brauche ich einen hetero Mann.

Am Ende der Bar sitzt ein gut gekleideter junger Mann, wie ein Stück Elend und zieht mit dem Zeigefinger gedankenverloren den Rand seines Glases nach.

Bingo!

Er sieht aus, als hätte man ihn versetzt.

Tja, wenn das so ist hat er Glück, das ich jetzt da bin.

"Hey Süßer, kann ich dir was ausgeben?", wispere ich in sein Ohr und setzte mich neben ihn auf den freien Hocker.

Er dreht seinen Kopf zu mir und seine glasigen Knopfaugen weiten sich überrascht.

"Noel?", sagt er erstaunt.

Ich schüttele den Kopf und der Schleier des Alkohols verzieht sich aus meiner Sicht.

Sofort erkenne ich ihn.

"Connor?", erwidere ich gleichermaßen überrascht und seufze dann.

Jelly! Jetzt muss ich mir jemand anderen suchen.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt