.:Kapitel 31:.

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►DANTE POV








Es klickt und der nervige Piepton ertönt. Augenblicklich donnere ich mein Handy gegen die Wand und es zerspringt in seine Einzelteile. Mein Atem geht rasch und unkontrolliert. Tyson steht ohne Bewegung vor mir und mit schnellen Schritten laufe ich an ihm vorbei aus meinem Büro.

Schweigend folgt er mir den Flur entlang in Richtung Noels Suite.

Dort angekommen, suche ich an mir zügig die Karte, doch werde nicht fündig was meinen Zorn nur mehr entfacht. Gerade als Tyson Anstalten macht zurück zu gehen, um die Karte zu holen, ziehe ich meine Waffe aus der Schnalle und entlade drei Kugeln in das Schloss. Mit einem folgenden Tritt geht sie schließlich auf.

Seufzend folgt er mir hinein.

"NOEL!" Hastig suche ich nach ihm, reiße die Bettdecke runter nur um festzustellen, das er nicht da ist. Nicht erfreut, balle ich meine Hand fest um die Waffe und strecke Tyson ohne ihn anzusehen die Hand entgegen. Er versteht sofort und legt sein Handy in meine Hand.

Die Nummer schon gewählt, ertönt unverzüglich das Rufzeichen einmal, zweimal, dreimal, viermal bei jedem Mal spannt sich mein Körper umso mehr an, bis er mich dann unverschämterweise wegdrückt. Fluchend, ringe ich um Fassung und wähle seine Nummer erneut.

Hilf ihm Gott! Wenn er es wagt mich noch Mal wegzudrücken. Dann meldet er sich endlich am anderen Ende.

"ES PASST GERADE NICHT, SPIKE!" Kläfft er mich an und ich ignoriere es.

"Wo bist du?" Will ich sofort wissen und frage mit tiefer Stimme.

"Dante? I-Ich bin auf dem Weg." Eingeschüchtert antwortet er mir mit einem Räuspern. Mir entgeht nicht das Zittern seiner Stimme.

"Beeil dich und komm sofort her!" Fordere ich harsch und lege dann abrupt auf. Mein Blick fällt auf die unzähligen Anrufe auf dem Display.

Connor?

Ich schenke keine weitere Beachtung drauf und drehe mich zu Tyson, der mich bereits schon anschaut.

Beim Vorbeigehen drücke ich ihm einfach das Handy gegen seine harte Brust.


******


Ich sitze auf dem Rand meines noch umgekippten Schreibtisches, drehe die dicke Zigarre zwischen meinen Fingern und beachte dabei nicht, das meine Bewegung wegen der festen Bandage um meiner Hand eingeschränkt sind. Dank, Tyson!

Ich höre schon, dass von mir Verabscheuende rascheln, bevor Tyson mir die Pillendose hinhält.

Desinteressiert wende ich den Blick ab und widme mich meiner Zigarre.

"Dante. Du musst sie nehmen", beharrt er bestimmend und ich schlage es ihm grob aus der Hand, sodass sich die Pillen klappernd auf dem Fußboden verteilen. "Ich muss gar nichts, Tyson. Merk' dir das endlich!"

Er mustert mich nur emotionslos an und ich schmauche in langen Zügen die kostbare Zigarre.

"Dios mío! In deinem Alter brauchte ich so etwas nicht, um ein Imperium zu leiten!" Carlos legt den Kopf schief und spielt mit einer vom Boden aufgehobenen Pille in der Hand. "Aber wie immer, bist du zu schwach, Chico!" Sein lachen hallt schmerzhaft in meinem Kopf wieder und ich halte mir mit zugekniffenen Augen die Ohren zu.

Je mehr ich ihn ignoriere, desto lauter wird sein abscheuliches Lachen.

Schließlich halte ich es nicht mehr aus und springe auf.

"CÁLLATE!!!" [Halt die Klappe!!!]

Noel, der plötzlich vor mir steht, zuckt erschrocken auf und ich schaue mich aufgewühlt um. Zum Glück ist Carlos wieder verschwunden und ich gehe mir erleichtert durch das zerzauste Haar. Noel tauscht einen besorgten Blick mit Tyson aus, und bevor er, ein Schritt auf mich zumachen kann, fordere ich ihn auf sich hinzusetzen.

Er zögert kurz, schiebt dann das Chaos an Dokumenten die durcheinander auf dem Ledersessel liegen zur Seite und setzt sich auf den frei gemachten Platz. Jetzt wo ich mich wieder ganz auf Noel konzentriere, kehrt meine Wut zurück.

"Lass uns allein!" Tyson schaut mich an und will den Mund zum Widerspruch aufmachen, doch das erlaube ich nicht und brülle: "TYSON! JETZT!"

Sein Körper spannt sich an und widerwillig verlässt er dann mit schweren Schritten den Raum. Noels verwirrter Blick richtet sich wieder auf mich, nach dem er Tyson hinterher geschaut hatte.

"D-Dante? Was..."

Demonstrativ presse ich mir den Zeigefinger an die Lippen und er verstummt augenblicklich. Ich drücke die Zigarre in die Erde meiner Büropflanze und nehme mein iPad.

"Noel, kannst du mir bitte noch mal aufzählen, was Kenjiro Ogawas' Bedingungen an dich waren?" Nervös beißt er sich auf die Unterlippe und fummelt an seinen langen Extensions rum. "Er hat verlangt, dass er mein einziger Kunde ist." Unter meinem kühlen Blick macht er sich noch kleiner. "Und?" Er schluckt hörbar, als realisierte er langsam, was seine Schuld ist. "Keine sexuellen Aktivitäten mit jemand anderes als ihm."

"Sí! Das sieht aber nicht danach aus." Presse ich hinter zusammengebissen Zähnen heraus und werfe ihm das iPad mit der Aufzeichnung von der Überwachungskamera zu. Er schaut es sich nicht Mal an und kommt gleich zur Verteidigung. "Dante! Es ist nicht, wie es aussieht..."

Ich unterbreche ihn, weil ich keine Lust auf seine Ausreden habe. "Das Wackeln des Jeeps sieht genau danach aus! Ich hab deine Spielchen mit den Bodyguards satt! Dank deiner Nachlässigkeit hat er mehr als die hälfte der Geschäfte verkauft." Seine Augen weiten sich schockiert und er presst eine Hand gegen seinen Mund. Genervt schnalze ich mit der Zunge.

"Dante!" Er will mich berühren, aber ich entziehe mich ihm und kehre ihm den Rücken. Das ist seine Strafe. "Du hast mich enttäuscht, Noel!" Ein Schluchzen entrinnt seiner Kehle und er umarmt mich von hinten. "Es tut mir leid, Dante. Bitte verzeih mir, ich mache es wieder gut. Lass mich nicht allein! Sag mir was ich tun soll."

Das sind genau die Worte die ich Moment so sehr zu Hören brauchte. Ich entwirre seinen Griff um meine Hüfte und drehe mich zu ihm um. "Dein Flehen bringt meine Läden auch nicht zurück." Kläglich sackt er schuldig zu Boden. Ich habe ihn zu viel Freiraum gegeben damit ist jetzt Schluss.

"Sorg wenigstens dafür, dass wir den Rest nicht verlieren! Er will das du für ein paar Wochen mit ihm das Land verlässt." Sein Kopf schießt hoch und seine Augen leuchten auf. "Das mache ich Dante versprochen. Diesmal wird nichts schief gehen." Ich nicke zufrieden und stecke meine Hände in die Hosentaschen. "Und noch was, nach der Sache ist Alec Geschichte!" Augenblicklich verzerrt Kummer sein Gesicht, was mich ziemlich verstimmt.

"Nein! Ohne Alexander setze ich kein Schritt hinaus zu Ken", sagt er in einem bestimmenden Ton. Unruhe steigt deswegen in mir auf. Noel hat noch nie zuvor Nein zu mir gesagt. Aus meinem überraschten Zustand holt mich die widerliche Lache von Carlos heraus. "Was sehe ich hier, der Junge nimmt dir dein kleines Blondchen weg. Überrascht mich nicht, dir wird niemals etwas gehören."

Irritiert ignoriere ich Carlos, hocke mich zu Noel und schließe die Hände sanft um seinen Gesicht. "Psscht, Ángel! Du brauchst ihn nicht." Er will etwas sagen, doch ich stoppe ihn, indem ich meine Lippen auf seine lege. Sofort hält er inne, schließt die Augen und entspannt sich etwas. Langsam löse ich mich von ihm und sehe in seine stechend blauen Augen.

"Wir brauchen niemanden solange wir uns haben." Flüstere ich und lege meine Stirn gegen seine. Zu meiner Beruhigung nickt er letztendlich und Carlos schnalzt abwegig mit der Zunge.

Entschlossen blicke ich drein.

Niemals werde ich zulassen, dass Alec oder sonst wer ihn mir wegnimmt.





Haihoo

Teilt mit mir eure Gedanken liebe Menscheliiiiis

^,^/))))

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt