.:Kapitel 43:.

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WINNIE POV





Ich fühle mich wie aus einem langen Albtraum erwacht. Doch war es kein Traum, sondern Realität! Meine Hände schwitzten und das Herz schlägt mir bis zum Hals, aber ich zwinge mich, die Ruhe zu bewahren.

So gut es eben geht zu überspielen.

"Du hast dieses Fellknäuel also nach ihr benannt, ja?

Reglos verharrt er immer noch an der Stelle, wo sie ihn verlassen hat. Mit dem Rücken zu mir stellt er eine Gegenfrage: "Wieso hast du das gesagt?" Ich beiße mir auf die Unterlippe und weiß sofort genau, was er meint. "Das tue ich doch ständig. Wo liegt also das Problem?"

Jeder seiner Muskeln ist angespannt, als er sich schlagartig umdreht. "Das Problem liegt darin, dass es Noel ist!" Ich zucke zusammen, als ich seinen barschen Ton vernehme. Noch nie hatte Alec so mit mir gesprochen. Und es tut noch mehr weh, zu wissen, dass sie der Grund ist.

Unbewusst steigen mir Tränen in die Augen. Die ich vergeblich versuchte, die ganze Zeit schon zu unterdrücken. Seit ich sie zusammen gesehen hatte. Wie sie kurz davor waren, sich zu küssen. Es mag Selbstmitleid sein. Ja. Denn ich habe das Gefühl, niemanden sonst kümmert es. Jedoch wird sein Blick weicher, als er meine Tränen sieht und er seufzt.

"Winnie..."

"Du hast gesagt, sie wäre dir nicht mehr wichtig." Ich unterbreche ihn und er schaut mich bestimmend an.

"Das habe ich nie gesagt!"

Ich schließe die Augen, Tränen quollen warm zwischen meinen geschlossenen Lidern hervor. Obwohl er meinte, dass er es nicht weiß, kannte ich die Antwort schon. Doch ich wollte es nicht wahrhaben und habe es verdrängt.

"Es tut mir leid! Das es soweit gekommen ist, meine Schuld." Er fährt sich bedrückt mit den Händen durch die Haare. Ungläubig schaue ich ihn an. "Willst du damit sagen, dass zwischen uns nichts war? Das ich mir also alles eingebildet habe?" Er senkt den Blick und verweilt stumm.

"ALEC!"

Beide Fäuste geballt, schießt sein Blick hoch.

"Natürlich nicht, ich empfinde etwas für dich, aber..."

Nachdem mein Herz einen freudigen Sprung machte, zog es sich jetzt schmerzhaft zusammen. Der Mensch ist ein eitles Wesen. Er wird sich mit dem was er hat, nie zufrieden geben. Sondern immer mehr wollen.

Genau so, wie ich jetzt!

"...Aber du liebst diese hochnäsige Noel mehr?" Meine Worte steckten voller Abscheu. Was ihm nicht entgeht, denn seine Augen verdunkeln sich.

"Achte auf deine Worte!"

Das er sie in Schutz nimmt, verbitterte mich nur noch mehr.

"Sonst was? Hä? Wach endlich auf!" Ich schubse ihn hart und er schaut mich nur überrumpelt an. "Deine Noel, die du so sehr liebst, hat dir gerade ihren Segen gegeben!" Wieder schubse ich ihn und er geht ein Schritt zurück. "Warum denkst du, fiel es ihr sonst so leicht?" Seine Miene verhärtet sich und die Augen funkeln bedrohlich.

"Winnie, hör auf!"

Fluchtartig, als würde er nichts davon hören wollen, dreht er sich Richtung Tür. Doch ich lasse es nicht zu und packe ihn am Arm.

"Weil Noel dich nicht liebt!"

Kaum haben diese Worte meinen Mund verlassen, schon drückt er mich grob gegen die Wand.

"ICH WEIß!", brüllt er laut, dass sogar die Gläser klirren und schlägt mit der bloßen Faust gegen die Wand. Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich machtlos mit an, wie er immer wieder ausholt und seine schon aufgeschürften Knöchel, in die Wand donnert.

"VERDAMMT! VERDAMMT! VERDAMMT!"

Als hätte er seinem Ärger genug Luft verschafft, stützt er keuchend die Hände an die Wand und lässt den Kopf nach vorne fallen.

Esther erzählt viel über Romantikkram. Bieberkacke! Wenn sie mal anfängt, hört sie so schnell nicht mehr auf. Wie auch an diesem einen Weihnachtsmorgen. Ich erinnere mich kaum ans Frühstück, aber an ihre Worte: Je grösser die Liebe, desto tiefer der Schmerz. Damals bog ich mich vor Lachen. Heute wurde ich leibhaftig Zeuge, von der Wahrhaftigkeit dieses Zitats. Die man in einem stinkenden Glückskeks finden könnte.

Aber er ist nicht der Einzige, der so fühlt.

"Ich...liebe dich Alec." Meine Stimme zittert und ich spüre schon den Kloß in meinem Hals. Er hält inne, es sind nur unsere Atemzüge zu hören. "Ich liebe dich Gigantisch-Kosmisch-Galaktisch viel!" Langsam hebt er seinen Kopf und streicht mit seinem Daumen meine Tränen weg. "Sag einfach nur ja", wispere ich und schmiege mich gegen seine Berührung.

Er schaut mir tief in die Augen und ich erwidere seinen intensiven Blick. Und da ist es wieder. Das wilde Flattern. Ermutigt nähere ich mich seinen Lippen und zu meiner Freude, entzieht er sich mir nicht. Doch kurz bevor unsere Lippen sich berühren, ertönt eine fremde Stimme und lässt mich verharren.

Verlegen blickt Alec nun zur Seite und ich warte darauf, dass sie sich schnell verziehen.

"Bist du sicher, dass uns niemand gesehen hat? Ich will ja keine Schwierigkeiten bekommen. Schließlich haben die uns nicht umsonst frühzeitig freigegeben."

"Entspann dich, auch wenn, das Spannen war es Wert! Scheiße, bin ich hart."

"Es war schon heiß, aber es sah danach aus, als hätte sie Schmerzen. Verständlich, bei so vielen Männern."

"Keine Sorge, die Bitch ist daran gewöhnt. Fuck! Gerade wo es angefangen hatte, mussten wir abhauen. Glaub mir, irgendwann werde ich sie ficken und wenn ich mich dafür verschulden muss. Wie war nochmal der Name?"

"Ich denke, Heroin."

Augenblicklich sterben die Schmetterlinge in meinen Bauch und Alec stürmt aus der Glastür. Brutal packt er den Kellner am Kragen und zischt bedrohlich: "WO IST HEROIN?"

Er zappelt mit Händen und Füßen. Versucht sich vergebens, aus Alecs Griff zu befreien.

Sein Freund eilt ihm sofort zu Hilfe. "I-In der Präsidentensuite!!!"

Hustend fällt er zu Boden, als Alec ihn loslässt und mit einem dämonischen Blick losrennt.

Mein Herz zieht sich zusammen, als ich ihm nachschaue.

"ALEC!!!"





Haihoo *-*

Was sagt ihr zum Kapitel?

Was wird Alec wohl machen? o.o

^,^/)))))

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt