.:Kapitel 66:.

7.1K 493 145
                                    






NOEL POV





Elenore serviert auf der herrlichen Verandaterrasse den Tee und Ethan stürzt sich auf die Mini-Sandwiches und Gebäckstücke, als hätte er seit Wochen nichts zwischen die Zähne bekommen. Seine Tischmanieren und Umgangsformen hatten schon immer ein wenig zu wünschen übrig gelassen. Aber sein recht gutes Aussehen machte es wieder wett.

Trotzdem ist er ein reicher verzogener Bengel. Das ist einer der Gründe, weswegen ich hier sitze, obwohl ich mich ziemlich ausgekotzt fühle und mich eigentlich nach einem Bett sehne.

Er ist zwar nicht der Hellste, aber zu allem fähig. Ich kann ihn unmöglich mit den Prescotts alleine lassen. Alexander gibt etwas Milch in meinem Tee und setzt die Tasse vor mir ab.

Mein beinahe Nahtod scheint in dem Chicken Boy etwas ausgelöst zu haben. Er ist offener als sonst mit seinen Gefühlen. Was mir sehr schmeichelt, aber ich hatte Mist gebaut. Dabei hatte ich doch so darauf hingearbeitet diese Gefühle zu ignorieren und ihn mit Winnie Pooh zusammen zu bringen. Jelly! Ich und meine verdrehte Persönlichkeit.

Dankend lächle ich ihn an und rühre meinen Tee mit dem Löffel.

"Soso, Noel Darling, eine allergische Reaktion also?", schmatzt Ethan und spült es gleich auch mit dem Tee hinunter. "Dabei warst du nie gegen meine Nüsse allergisch", fügt er mit einem dreckigen Grinsen hinzu.

Was habe ich gesagt?

Die doppeldeutige Provokation seinerseits verfehlt seinen Zweck nicht und der Chicken Boy ballt gereizt die Hand um die Gabel zur Faust. Unauffällig lege ich unter dem Tisch, die Hand auf seinen Oberschenkel und signalisiere ihm sich zu beruhigen.

"In der Tat, ich hatte Glück, nicht gegen alle Nussorten allergisch zu sein", lächele ich ihn unbekümmert an. Er nickt nur mit dem verdammten Schalk in den Augen und schiebt sich noch ein Gebäck in den Mund.

"Das war wirklich eine Überraschung. Woher kennt ihr euch?", will Oliver wissen und nippt an seinem Kaffee. Fuck! Hier kommt die Frage, vor der es mir die ganze Zeit graute und mein Körper spannt sich kaum merklich an. Er schaut mich wie eine Katze die, die Maus in die Ecke gedrängt hat an und ein verspieltes Grinsen, legt sich über seine Zuckerguss beschmierten Lippen.

Man merkt, dass es ihm Spaß macht und eins ist klar. Er will mich bluten sehen.

"Ich hatte das Vergnügen, Noel buchen zu dürfen", verrät er und verschränkt, wie Professor Evil, die Finger ineinander. Mein Herz setzt einen Schlag aus, doch ich verliere nicht die Fassung und bleibe cool.

"Wofür denn buchen?", fragt Ted verwunderlich und Elenore zuckt mit den Schultern. Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie sich der Chicken Boy etwas vor lehnt, bevor er aber antworten kann schreite ich ein und sage: "Für ein Fotoshooting seiner Werbekampagne! Ich arbeite nämlich als Model. Ist doch so, oder? Ethan?"

Ich helfe ihm bei seiner Entscheidung nach, indem ich mit dem Fuß gegen seinen Schritt streiche. Ich weiß, dass er verrückt nach mir ist und auf der Stelle blickt er mich mit lusterfüllten Augen an.

"Ja! Ein verdammt gutes Model", keucht er fast und räuspert sich.

Zufrieden lehne ich mich in meinem Sitz zurück und trinke meinen Tee.

Fürs erste ist die Gefahr abgewandt.

"Hätten wir uns eigentlich denken können, dass du ein Model bist", schmunzelt Adriel und schält ihre Orange. Sie ist buchstäblich besessen von diesen Früchten.

Ich lächle sie professionell an und setze meine Tasse klirrend ab. "Und eure Bekanntschaft?", frage ich, vom Thema abzulenken und die dunkle Miene vom Chicken Boy ignorierend.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt